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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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ersten September, einen Tag nach Alexandra Schellings Verschwinden. Als er das Foto näher betrachtete, wurde seine Kehle eng. Er reichte Ivona das Bild. »Wer ist das?«
    Schlagartig verstummte das Gespräch am Tisch. Ivona warf einen Blick auf das Datum der Aufnahme. »Das letzte Opfer der Mordserie.«
    »Wurde die Frau identifiziert?«
    Ivona schüttelte den Kopf. »Das ist das einzige Opfer, dessen Identität noch nicht feststeht.«
    »He, Detektiv, was hat das mit dem Mikrofon zu tun?«, fragte Ondrej.
    Hogart zog sein Bild von Alexandra Schelling aus der Tasche und legte es neben dem Kripofoto auf den Tisch. »Würden Sie sagen, dass es sich dabei um dieselbe Frau handelt?« Er wartete keine Antwort ab. »Sehen Sie sich die Krawatte näher an. Ein doppelter Windsorknoten. Falls Sie eine Farbaufnahme von der Leiche besitzen, wette ich, dass die Krawatte rot ist und der Hosenanzug cremefarben. Außerdem trug die Frau Schulterpolster im Blazer.«
    Hogart brauchte keine Bestätigung. Er wusste, die tote Frau auf dem schwarzen Samttuch war Kommerzialrat Rasts Nichte. Seit drei Wochen lag der Torso in der Gerichtsmedizin, und die Prager Kripo war zu dämlich, um den Zusammenhang zwischen der anonymen Leiche eines Serienmörders und einer Vermisstenmeldung aus Wien herzustellen. In Hogart stieg Wut auf.
    »Er ist gar nicht so dumm, wie ich dachte«, brummte Ondrej.
    Ivona schien wie vor den Kopf gestoßen. »Wissen Sie, was das bedeutet? Die Leiche, das Mikrofon, der Brandanschlag auf mein Haus … Hier geht es um etwas völlig anderes. Wir waren die ganze Zeit auf dem Holzweg.« Sie packte die Fotos in die Kiste und erhob sich. »Wir müssen reden, Hogart! Kommen Sie, wir gehen aufs Boot.«
    Ondrej und Jiri blieben im Schwarzen Krebs, während Ivona mit der Kiste im Arm auf die Praha eilte. Hogart folgte ihr in die Kombüse. Das Boot war durch ein Kabel mit dem Stromkasten auf der Mole verbunden. Eine nackte Glühlampe erhellte die Küche, die zugleich als Wohnraum diente. Der Herd wurde mit Gas betrieben. Unter der Spüle, wo sich neben einer Kiste mit Leuchtfeuersignalen drei Gasflaschen stapelten, fehlte eine Abdeckplatte. Die restlichen Kommoden und Schränke in der Kombüse waren mit altem abgewetztem Kirschholz verkleidet. Als Hogart vor der schmalen Eckbank mit dem blau-weiß gestreiften Stoffbezug stand, begann Ivona bereits, sämtliche Schachteln und Kartons zu durchwühlen.
    »Der Killer muss Schelling auf dem Weg zum Flughafen im Sochor abgefangen haben«, sinnierte er. Was für ein grässlicher Zufall, bei einem einwöchigen Aufenthalt in einer fremden Stadt einem Serienmörder über den Weg zu laufen, der einmal im Monat zuschlug.
    »Warum bin ich nicht gleich draufgekommen?« Ivona kramte einige angesengte Schnellhefter sowie einen zur Hälfte verbrannten Packen Fotos aus einer Kiste. »Am Stadtrand, in der Nähe dieser Bar, verschwanden zwei weitere Opfer: eine dänische Tramperin und ein französisches Aupairmädchen.« Sie breitete die Unterlagen vor Hogart auf dem Tisch aus. Auf den Blättern war kaum noch etwas zu erkennen.
    »Das ist alles, was übrig geblieben ist.« Sie steckte sich die Haare mit einer Spange hoch, die sie aus der Hosentasche fischte, und krempelte die Ärmel auf. Dann nahm sie im Schneidersitz auf der Bank Platz. »Falls Sie recht behalten, und die Tote ist Alexandra Schelling … dann steckt Vladimir Greco nicht hinter ihrer Ermordung.« Sie faltete die Hände vor dem Mund, als dachte sie angestrengt nach. »Das dreht die Situation um hundertachtzig Grad, denn falls Schelling von einem verrückten Serientäter getötet wurde, stellt sich die Frage: Aus welchem Grund wurde auf Sie geschossen?«
    Hogart räusperte sich. Er holte das Richtmikrofon mit der Batterie aus der Hosentasche und legte es zu den Fotos auf den Tisch. »Möglicherweise wurden Sie von dem Serienmörder abgehört.« Er erzählte ihr von seiner Theorie, dass der Killer sie wegen des Mantels verwechselt haben könnte und gar nicht ihn, sondern sie töten wollte.
    »Sie waren das ursprüngliche Ziel«, resümierte er. »Vielleicht sind Sie knapp davor, die Identität des Killers herauszufinden. Der Hausbrand sollte zugleich Ihre Recherchen vernichten. Vermutlich hat es etwas mit dem braunen Umschlag zu tun, den Sie am selben Tag von Greco erhalten haben.«
    Sie sah ihn überrascht an. »Der Umschlag ist verbrannt.«
    »Was befand sich darin?«
    »Unwichtig.«
    »Wie viele Menschen wissen davon, dass Sie von Dr.

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