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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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Zajic engagiert wurden, um in den Mordfällen zu ermitteln?«, fragte er. »Nur wenige.«
    »Umso besser, denn einer davon könnte der Täter sein.«
    Ivona schüttelte den Kopf. »In Ihrer Theorie steckt ein Denkfehler!« Sie schob die Leichenfotos über den Tisch zu ihm hin. »Warum wurde ich von keinem der beiden Killer enthauptet, so wie die anderen Opfer?«
    »Von keinem der beiden?«
    »Es sind zwei Killer.«
    Hogart hob die Hand. »Moment mal …«
    »Es sind zwei Killer«, wiederholte Ivona. »Sie wechseln einander ab. Jeder der beiden folgt seinem eigenen modus operandi. Einer ist laut Gerichtsmedizin Rechts-, einer Linkshänder. Beide enthaupten ihre Opfer. Einer benutzt eine Säge, der andere ein Beil. Einer tötet Männer, der andere Frauen. Aber keiner der beiden hat je einen Brand gelegt oder eines seiner Opfer erschossen. Warum sollten sie ausgerechnet bei mir damit beginnen?«
    Darauf wusste Hogart keine Antwort. Außerdem war ihm die Fülle von Neuigkeiten im Augenblick zu viel. Um einen klaren Kopf zu bewahren musste er strukturiert vorgehen. »Zunächst sollten wir der Kripo melden, dass wir die Leiche identifiziert haben. Außerdem wissen wir, wann und wo Schelling entführt wurde: in der Nähe des Sochor, zwischen 19.00 und 22.00 Uhr.«
    Ivona zögerte. »Wegen meines Bruders und seiner Verbindung zu Greco habe ich keinen guten Draht zur Polizei. Außerdem hassen die Beamten nichts mehr, als wenn sich Privatpersonen in laufende Ermittlungen einmischen. Sie nennen es Behinderung einer Amtshandlung. Und wer sich dessen schuldig macht, dem droht Gefängnis. Aber das ist nicht alles. Morak, der leitende Ermittler, würde Sie sehen wollen, weil nur Sie die Leiche identifizieren können. Aber dann müsste ich erklären, wie ich an das Kripofoto gekommen bin - Scheiße!« Sie knallte die Fotografien auf den Tisch.
    »Sie sagten doch, Sie hätten einen Kontaktmann bei der Mordgruppe, der Ihnen die Bilder besorgt hat«, erinnerte Hogart sie.
    Ivona kaute an der Unterlippe. »Das ist die einzige Möglichkeit. Ich könnte Novacek anrufen.«
    »Novacek?«, wiederholte Hogart. »Doch nicht etwa Tomas Novacek?«
    »Sie kennen ihn?«
    Das passte ja wieder einmal wunderbar zusammen. Ausgerechnet jener Klugscheißer, der Hogart nahegelegt hatte, während seines restlichen Aufenthalts in Prag nur noch Museen zu besuchen, war nun ihr einziger Verbündeter. »Er ist mir auf dem Revier ziemlich auf die Füße getreten. Wenn Sie mit ihm telefonieren, lassen Sie Ihren Charme spielen, denn er ist bestimmt sauer, weil ich das Flotel verlassen habe, ohne ihm Bescheid zu geben.«
    Ivona atmete tief durch, dann griff sie zum Handy. Das Telefonat dauerte eine halbe Stunde. Indessen saß Hogart still auf der Bank und versuchte, einzelne Wörter zu verstehen. Auf Grund von Novaceks Gebrüll aus dem Handy und Ivonas Gesichtsausdruck, der immer resignierter wurde, sah die Situation nicht gerade rosig aus. Doch irgendwann brannten auch bei Ivona die Sicherungen durch. Hogart hätte nicht erwartet, dass diese Frau so laut werden konnte. Sie ging in der Kombüse auf und ab und bellte ebenso wütend ins Telefon wie Novacek. Anscheinend war das der Ton, den man im Prag anschlagen musste, wollte man bei den Behörden etwas erreichen. Schließlich beendete Ivona das Gespräch mit hochrotem Kopf. Sie warf das Handy in eine Ecke und setzte sich an den Tisch.
    »Ist wohl nicht so gut gelaufen«, vermutete Hogart.
    »So ein verdammter Dickschädel!«, schimpfte sie. »Er ist sauer, weil wir uns nicht aus dem Fall raushalten. Aber auch ich kann zornig werden. Da liegen der Kripo seit Wochen eine anonyme Leiche und eine Vermisstenmeldung vor, ohne dass die Beamten in der Lage wären, die Tote als die gesuchte Frau zu identifizieren. Das passiert denen nicht zum ersten Mal, und ich hab es ihm um die Ohren gehauen. Sämtliche Vermisstenmeldungen gehen an die Fahndung, aber die arbeitet nicht gerade kooperativ mit der Mordgruppe zusammen. Für die Presse sind derartige Schlampereien immer ein gefundenes Fressen. Als ich diesen Ton anschlug, wurde er gesprächsbereit.« Ivonas Laune besserte sich ein wenig. »Es verschwinden jährlich so viele Menschen in Prag«, imitierte sie Novaceks Stimme. »Woher sollten wir wissen, dass die Frau aus Wien kommt? Außerdem rechtfertigte er sich damit, dass sie eine DNS-Probe aus dem Blut der Leiche durch das Täterregister gejagt hätten. Doch wie es scheint, hatte Schelling keine Vorstrafen.«
    »Was hat er

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