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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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sehen wollte, wären Sie es in diesem Augenblick bereits. Nichts liegt mir ferner, als Ihnen zu helfen, aber …« Endlich nahm er den Arm von Hogarts Schulter. »… aber irgendein Scheißkerl hat Nadine den Kopf abgeschnitten. Außerdem hat er Ivonas Haus in Schutt und Asche gelegt, und das Wohlergehen der Frau liegt mir nun mal am Flerzen. Mit dem, was ich Ihnen jetzt geben werde, helfe ich Ivona, nicht Ihnen, nur damit das klar ist.«
    »Das ist klar, aber Ihre Beweggründe interessieren mich nicht«, sagte Hogart mit trockener Kehle. »Ich möchte bloß den Mörder meiner Kollegin finden - das ist alles.«
    Greco bedachte ihn mit einem durchdringenden Blick. »Wie geht es Ihrer Schulter?«
    »Die kommt in Ordnung.«
    Greco nickte. Für einen Augenblick hatte Hogart das Gefühl, dass ihn etwas mit Greco verband, auch wenn es nur die gemeinsame Jagd nach einem Mörder war, die aus unterschiedlichen Interessen geführt wurde.
    Greco knöpfte den Mantel auf, um einen braunen Umschlag hervorzuholen. Bevor er das Kuvert aus der Hand gab, sah er Ivona eindringlich an. »Das ändert nichts an unserer Abmachung, ist das klar?«
    Ivona nickte.
    »Welche Abmachung?«, fragte Hogart.
    Ivona schwieg.
    Greco sah sie verwundert an. »Dein Freund weiß doch hoffentlich Bescheid?« Er machte einen Schritt auf Hogart zu. »Ich tue nichts ohne Gegenleistung«, erklärte er. »Wenn ihr den Hurensohn findet, der Nadine getötet hat, erfahre ich als Erster davon - noch bevor die Polizei seinen Namen kennt. So lautet das Abkommen.«
    Das würde einen kaltblütigen Mord zur Folge haben. Hogarts Blick streifte Ivona. Ihr Gesichtsausdruck besagte, dass es in Prag nicht unüblich war, solche Deals abzuschließen.
    »Aber falls wir Sie nicht erreichen …«
    »Falls Sie mich nicht erreichen, wenden Sie sich an Dimitri!«, unterbrach Greco ihn. »Ivona hat seine Nummer.« Hogart schluckte.
    »Sie zögern?«, fragte Greco erstaunt. Er war knapp davor, den Umschlag wieder in seiner Manteltasche verschwinden zu lassen.
    »Haben Sie Ihr Kindermädchen geliebt?«, fragte Hogart.
    »Ich mochte sie, aber Anna hat sie geliebt …« Greco strich seiner Tochter über das Haar. «… und jemand anders ebenfalls.« Er fixierte Hogart. »Nun, wie sieht es aus?«
    Auch wenn es sich um einen kaltblütigen Serienkiller handelte, den er ausliefern sollte, ging es hier um Selbstjustiz … um einen nicht minder brutalen Mord. Hogart wusste, dass er für dieses Zugeständnis in der Hölle brennen würde. Trotzdem nickte er. »Einverstanden.«
    »In Ordnung.« Greco reichte ihm den Umschlag.
    Hogart wollte das Kuvert sogleich öffnen, doch Greco legte ihm die mächtige Pranke auf die Hand.
    »Nicht jetzt! Warten Sie, bis ich mit meiner Tochter weg bin.«
    Ivona trat zu ihnen. »Was befindet sich darin?«
    »Die Unterlagen über Zajic, die du wolltest. Vor allem Dokumente aus dem Bulovka-Krankenhaus. Damit es kein Missverständnis gibt: Von mir hast du diese Papiere nicht, denn offiziell existieren sie gar nicht. Sie liegen auch nicht dem Jugendamt oder der Kripo vor. Damit stichst du in ein Wespennest.«
    Ein flaues Gefühl machte sich in Hogarts Magen breit. Was hatte Dr. Zajic mit dem Krankenhaus oder dem Jugendamt zu tun?
    Nach einem kurzen Blick auf seine Tochter sprach Greco weiter.
    »Manchmal hat er ihn so stark vergewaltigt, dass er tagelang im Krankenhaus lag. Es waren immer wieder die gleichen Ärzte daran beteiligt. Sie hielten die Hand auf, um alles zu vertuschen.«
    Ivona runzelte die Stirn. »Von wem sprichst du?«
    »Von wem ich spreche?«, echote Greco. »Von Dr. Zajic und seinem Sohn Micha! Ich dachte, das wüsstest du.«
    Hogart war wie vor den Kopf gestoßen. Nur, um sicher zu gehen, fragte er nach: »Wir reden hier über Dr. Jaroslav Zajic, den Sozialreferenten der deutschen Botschaft?«
    »Ich sagte ja, Sie stechen in ein Wespennest, und falls Sie es ausräuchern wollen, wird Ihnen niemand helfen.«
    »Woher stammen diese Unterlagen?«, hakte Hogart nach.
    Greco kniff die Augen zusammen. »Sie trauen mir nicht?«
    »Ich möchte nur wissen, woher die Unterlagen stammen. Möglicherweise führen sie dazu, dass wir Ihnen einen Mann ans Messer liefern.«
    Greco nickte. »Nur so viel: von einem ehemaligen Arzt aus dem Bulovka. Er wollte die Geschichte vor Jahren auffliegen lassen, doch Zajic ließ ihn denunzieren. Zajic arbeitete damals als Rechtsreferendar und kannte die richtigen Leute im Ministerium. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.« Damit

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