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Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Peter Hogart 1 - Schwarze Dame

Titel: Peter Hogart 1 - Schwarze Dame Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Gruber
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missbraucht hat und …«
    »Das habe ich alles begriffen, aber wie sicher bist du dir?«
    »Er ist es: hundert Prozent! Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.« Novacek schwieg.
    »Was hältst du von dem Plan, Micha beschatten zu lassen?«, fragte sie.
    Novacek blickte zu Hogart. »Stammt die Idee von Ihnen?« Hogart nickte.
    »Es ist unsere einzige Chance, um über ihn an seinen Komplizen und an Vesely ranzukommen«, gab Novacek zu. »Mit wem könnte Micha zusammenarbeiten?«
    »Er macht nicht gerade den Eindruck, als hätte er viele Freunde«, sagte Ivona.
    »Aber er hat einen Bruder«, ergänzte Hogart.
    »Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass Roman Kosice der zweite Mörder ist? Welches Motiv hätte er?«, brauste Ivona auf. »Die beiden haben doch nicht mal Kontakt zueinander.«
    »Das behauptet Roman«, widersprach Hogart. »Möglicherweise gibt es eine Verbindung zwischen den Brüdern, die wir noch nicht kennen. Dann wären sie das ideale Mörderpaar.«
    »Blödsinn!«, fauchte Ivona.
    »Schluss jetzt!«, fuhr Novacek dazwischen.
    Für ihn schien die Besprechung beendet.
    »Was wirst du unternehmen?«, fragte Ivona.
    »Wir nehmen uns die Zajics vor.«
    »Aber der Staatsanwalt…«, protestierte sie.
    »Scheiß auf den Staatsanwalt«, unterbrach Novacek sie. »Wir regeln das direkt mit einem Richter, den Morak kennt. Aber es wird nicht einfach, das alles Morak zu erklären. Am besten, ihr verschwindet jetzt und lasst euch nicht mehr hier blicken. In der Zwischenzeit werde ich eure Informationen prüfen. Aber eines noch …« Er warf ihr einen unmissverständlichen Blick zu. »Ab jetzt Finger weg von dem Fall, habt ihr verstanden? Falls wir Vesely nicht binnen vierundzwanzig Stunden lebend finden, stecken wir drei ziemlich tief in der Scheiße.«
    »In Ordnung«, sagte Ivona, doch Hogart wusste im gleichen Moment, dass sie log.
    Vermutlich bemerkte es Novacek ebenso, denn er beugte sich über den Tisch und redete leise, aber eindringlich auf Ivona ein, diesmal auf Tschechisch. Hogart verstand nur den Namen Matej.
    Als Novacek fertig war, nickte Ivona. Schließlich erhoben sie sich, und Novacek gab ihr einen Kuss auf die Wange. »Dobry den.«
    Während Hogart Ivona zur Tür folgte, zog Novacek einen Schreibblock und das Telefon von der Küchenablage zu sich. Im Stehen schaltete er die Freisprechanlage ein, bellte einige Befehle in den Lautsprecher und machte sich Notizen. Er forderte zwei Observationsgruppen an und verlangte die komplette Kripogarnitur. Die Männer, die Micha beschatten sollten, würden sich über versteckte Mikros und einem Ohrwurm in ständigem Kontakt befinden. Mehr verstand Hogart nicht. Er war schon draußen im Gang.
     
    Während Michas Beschattung durch die Polizei gegen Abend ins Rollen kam, saßen Ivona und Hogart auf dem Heck der Praha auf Campingstühlen. Von der Takelage hing ein Windlicht, das auf und ab wippte. Es war die frostigste Nacht seit Hogarts Ankunft. Ivona trug den Parka bis zu den Ohren hochgezogen, einen Schal und war noch dazu in eine Decke gehüllt. Auch Hogart hatte sich aus dem Stauraum eine von Jiris Decken geholt und um den Körper geschlungen. Auf dem Campingtisch stand eine leere Baileysflasche zwischen einigen zerknüllten Sandwichpapieren. Daneben lehnte ein batteriebetriebener Kassettenrekorder, den Hogart in Jiris Kabine gefunden hatte. So kam er doch noch dazu, seine Bänder zu hören - und bemerkte erst jetzt, wie sehr ihm die Musik gefehlt hatte. Während Johnny Hodges auf dem Saxophon spielte, betrachtete er die Wellenbewegung und das Schaukeln der angrenzenden Boote.
    »Weshalb hatte Novacek heute Nachmittag Ihren Sohn erwähnt?«, fragte er.
    Ivona fixierte ein Licht auf dem anderen Ufer. Möglicherweise hatte sie seine Frage gar nicht gehört oder wollte einfach nicht antworten. Schließlich wandte sie sich ihm doch zu.
    »Er ist Matejs Vater.«
    Hogart sah sie lange an. Nun ergab alles einen Sinn: Novaceks Verhältnis zu Ivona sowie seine Fürsorge um diese Frau und seine Nachsicht bei allem, was sie tat.
    »Waren Sie glücklich?«, fragte er.
    »Sehr.«
    »Woran ist die Ehe gescheitert?«
    Ivona seufzte. »Woran ist sie nicht gescheitert? Ich habe Ihnen ja erzählt, wie es zwischen uns lief. Er, der Kripobeamte - ich, die Detektivin, die über Ondrej und Greco in Kontakt mit der Kriminellenszene stand, was mich selbst auch zu einer Art Kriminellen machte. Wir waren uns nie einig, was Matejs Erziehung anbelangte, wir waren uns ja nicht einmal

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