Peter Leingartners Kuechenwelt
ist absolut nichts außer sonnenzerfurchtem Geröll – auch keine “Eingeborenen”, die Insel war unbewohnt/unbewohnbar – kein Süßwasser, das gesamte Trinkwasser muss mit Tankschiffen mühsam-aufwändig importiert werden und trotz all dem: “an der Touristen-front” schießen die Hotelpaläste nur so aus dem Boden. Einer der perfektesten und prächtigsten eben das “KLM-Tulip”: über fünfhundert Betten, eigenes Spielcasino, Restaurants, Bars, tägliche Night-Shows, Star-Konzerte, internationale Revuen im großen Veranstaltungssaal… ein bisschen Las Vegas, aber eben am Strand. Hauptsächlich sind hier amerikanische und kanadische Gäste zu finden.
Wir wurden aufs herzlichste auch von Fritz’s Frau und den zwei Kindern begrüßt, hatten einige Präsente aus der Heimat mitgebracht, zum Beispiel Tiroler Speck und Bauernbrot, und verbrachten eine herrliche Zeit unter Fritz Gitschners umsichtiger “Obhut”.
Es war uns eine Freude, uns wenigstens einigermaßen für die Gastfreundschaft revanchieren zu können durch “Ein-berufung” eines speziellen “Tiroler Abends” in einem der Hotelrestaurants: mit allen möglichen und unmöglichen Gegenständen bemühten wir uns, eine “typisch-tirolerische” Dekoration zustandezubringen; In Ermange-lung rot-weiß-karierter Tischdecken legten wir rote Papier-streifen im Gitter auf die weißen Unterlagen, auch produ-zierten wir eigenhändig “künstlerisch”-handillustrierte Speisekarten usw… In der Küche waren wir auf die Mithilfe von Fritz als “Beikoch” angewiesen. Der Hotel-Kühlraum – voll mit exotischen Spezialitäten – enthielt leider nur Weniges zur tirolerischen Aufbereitung Geeignetes… doch schließlich konnten wir zahlreiche Abendgäste zu bester Stimmung und “abenteuerlicher” Kost veranlassen. Es war ein voller Erfolg.
Den Inselgebräuchen eher entsprechend war dann unsere “Expedition” ins Landesinnere: mit Jeeps zu borstigen Kakteen, wilden Ziegen, trägen Eidechsen und eisenhältig-braunem Steingeröll. Mangels jeder Straße waren schon wirklich sämtliche Geländewagen-Fahr-und Abschlepp-künste erforderlich, um weiter- und vor allem wieder zurückzukommen. Am “innersten” Punkt hielten wir ein gediegenes Picknick in klassischer Manier ab: weiße Tischdecke am Boden, Brot-”Körberl” mit Tuch, Porzellanteller, zu den Getränken passende Gläser, Grill-feuer, die Insel-Spezialität “Wildziegeneintopf”, gekühlte Salate, aus entsalzenem Meerwasser gebrautes Original-Aruba-Bier (naja); und das alles unter bunten Kokos-Sonnenschirmen.
Es war eine schöne Zeit in Aruba. Auch für Fritz Gitschner ist sie aber schon wieder vorbei. Er hat auf eine andere “Insel der Seligen” gewechselt: derzeit könnte man ihn als Küchenchef im “Houston Country Club”, Houston/Texas, besuchen. Multimillionäre, Ölbarone, Prominenz…, die Haute Volee sind seine ständigen Gäste. Ich komm’ momentan nicht dazu, aber wenn Sie dort vorbeischau’n: Schöne Grüße!
Sollten Sie sich aber eher “reif für die Karibik-Insel” fühlen, bringt Fritz Gitschner’s Rezept “Aruba-Wildziegeneintopf in feiner Rotweinsauce” Freude:
Kleingeschnittene Ziegenteile (etwa hühnereigroße Stücke) braun rösten; viel Zwiebel dazu, Kartoffel, Karotten; nochmals anschmoren, dann mit Salz, Pfeffer und Piment würzen, mit Rotwein ablöschen und weich dünsten. Nach zwanzig bis fünfundzwanzig Minuten, wenn die Flüssigkeit reduziert ist, etwas mit Mehl stauben und mit Hühnerbrühe aufgießen. Mit Rotwein und Sauerrahm verfeinern. Als Beilage sind Kartoffeln oder Maiskrusteln geeignet.
Es möge schmecken!
Von Witwen und Weisen
Ernest Pfister
“ Holiday Inn Hotel”
Singapur
Das legendäre Restaurant “Feldkirchner” in Innsbruck kennen Sie? Nicht mehr? Na, ist ja auch schon länger her! Ernest Pfister aus Schwaz kann sich jedenfalls noch genau erinnern. Er hat dort seine Lehrzeit als Koch abgedient.
Dann verschlug’s ihn, fernwehkrank, über Frankreich, England, Asien schließlich ins “Holiday-Inn-Hotel Singapur”.
Als ich wieder einmal in Singapur war, stieg ich natürlich “bei Pfister” ab. Die Zimmer sind bequem, die Küche ist gut, das Holiday-Inn ist zu empfehlen.
Am Abend, wenn die Tageshitze ein wenig abgeflaut ist, trifft man sich am Swimmingpool. Jeder ist dort – tratschen, essen, Musik hören, faulenzen, sich-sehen-lassen. Auch ich war zur Stelle – und Mister Pfau.
Mr. Pfau ist ein steinreicher
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