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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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auf mich gewesen , dachte er. Aber sein Großvater war nicht da, sein Vater war nicht da und seine Mutter auch  nicht. Alle waren sie tot. Er hatte keine Familie außer Nina und jetzt war es an der Zeit, dass er Verantwortung übernahm.
    Seine Familie hatte er über alles geliebt, aber er hatte sie immer als selbstverständlich angesehen. Seinen Großvater hatte er bewundert , aber seine Worte über Nächstenliebe und darüber, den Schwachen zu helfen, hatte er nie ernst genommen. Ernst hatte er nur seine Loyalität gegenüber der Agency genommen. Erst der schlimme Autounfall, welcher den Tod seiner Eltern bedeutet hatte  und die Jahre im Kloster hatten das Gewissen und die soziale Verantwortung ans Tageslicht gebracht. Sein Großvater hatte immer diesen Menschen in ihm gesehen, aber bis zu seinem Tod hatte Walsh ihm nicht den Gefallen getan, diese weiche noble Seite an sich zu offenbaren. Und dennoch hatte sein Großvater nie aufgehört an Walshs wahren Charakter zu glauben. Und jetzt hatte er keine Möglichkeit mehr seiner Familie zu zeigen, dass er nicht der herzlose und eiskalte Top-Agent war.
    Er musste Nina befreien. Nicht nur, weil sie seine Tochter war, sondern auch für sein Seelenheil und für das Ansehen seiner Familie, vor allem seines Großvaters. Sein Großvater war Schamane, ein Heiliger bei den Cherokee, und er hatte ihm einmal gesagt: „Ein Kreis hat keinen Anfang und kein Ende, so ist unser Tod auch nicht das Ende. Er ist der Beginn im Kreis des Lebens. Wir Menschen sind ein Teil des Universums und das Universum ist unendlich. Und wenn Manitu mich für würdig hält, werde ich in einem würdigen Körper wiedergeboren auf dieser Mutter Erde. Nur unsere Seele ist unsterblich.“
    Wer sagte nicht, dass sein Großvater in Nina weiterlebte? Welch weise Worte , war Walsh tief in Gedanken bei seinem Großvater.
    „Alles OK, Bro, wir finden sie“, antwortete Joe. Joe war nicht entgangen, dass Walsh Tränen in den Augen hatte. Die Gedanken an seinen Großvater und Nina brachten ihn zum Weinen. Er konnte es nicht kontrollieren.
    „Sag mir, ganz ehrlich: Bin ich der richtige Mann?“ Walsh zweifelte an sich. Diese Frage wurde oft vor Missionen bei der Agency gestellt, da die Behörde nicht Gefahr laufen wollte, einen Agenten mit einer Mission zu beauftragen, die für ihn eine Nummer zu groß war. Das geschah immer vor einem Psychologen und unter Einsatz eines Lügen- und Stressdetektors.
    Eine Reihe von Agents bekamen vorab die gleichen Informationen über einen potenziellen Einsatz. Danach wurden sie von einem Psychologen befragt und die Fragen schlossen immer mit: „Sind Sie der richtige Mann für die Mission?“ ab. Die Antworten waren immer: Ja! Kurz und prägnant. Aber die Auswertung der Fragen zuvor, sowie die Analyse des Lügen- als auch Stressdetektors, lieferten für die Agents oft sehr überraschende Antworten. Denn viele von ihnen waren nicht geeignet. Vor allem dann nicht, wenn es darum ging, dass die Agents auch Unschuldige, insbesondere Kinder und Frauen beseitigen, oder wie es die Agency nannte, liquidieren mussten. Bei Missionen war immer mit Kollateralschaden zu rechnen.
    Nur ein Agent war niemals durch die Prüfungen gefallen: Peter Walsh. Und jetzt stellte er diese Frage seinem besten Freund Joe, weil Walsh nicht wusste, ob er der Sache psychologisch gewachsen war. Vor einigen Stunden noch war er felsenfest überzeugt gewesen, die Welt dem Erdboden gleich zu machen, um seine Tochter zu retten, doch jetzt? Jetzt war der große starke Top-Agent Peter Walsh auf die Größe einer Maus geschrumpft.
    „Agent Walsh, Sie sind der richtige Mann! Nur sie können diese Mission beenden. Ich bin davon zu hundert Prozent  überzeugt!“, antwortete Joe in ernstem Ton. Ihre Blicke trafen sich und Joe reichte Walsh die Hand. Walsh erwiderte den Händedruck . Für Fremde mochte diese Szene seltsam erscheinen, aber Joe hatte psychologisch genau das richtige getan. Er antwortete nicht als Freund von Walsh, sondern als Kollege. Und Kollegen waren objektiv.
    „Danke. Ich werde Sie finden und du pass auf, dass du nicht zu viel riskierst“, antworte Walsh. Sie umarmten sich.
    „Sobald ich die Polizeiakten ausgewertet habe, melde ich mich bei dir. Pass auf dich auf, Bro.“
    „Danke, Bro“, antwortete Walsh und verließ das Auto um zum Sixt-Schalter zu gehen. Walsh hatte seinen Trolley bei Joe gelassen. Er besaß somit nur das, was er anhatte. Aber das war unwichtig. Klamotten konnte er sich überall

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