Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
„Und was ist ungewöhnlich dran? Ich dachte so funktioniert das, dass kranke Perverse Geld dafür zahlen, damit sie Sex mit Kindern haben dürfen.“
„Ja und nein, Hombre. Die meisten in der Community sind eher Gaffer. Sie treiben sich hier rum um sich einen zu Wichsen. Das meiste ist also Kopfkino. Die Bilder und Videos nehmen ihnen ihre Wünsche, welches auch gleichzeitig Ängste sind, dem Nachbarjungen, dem Sohn oder der Nichte zu nahe zu kommen. Klar findest du hier auch Männer, die sich beispielsweise Sexreisen nach Thailand organisieren lassen. Aber diese Anfragen sind anders.“
Schmitt konnte in Gedanken nur den Kopf schütteln. Er sah es vor seinem geistigen Auge, irgendwelche alten Säcke, die in Thailand ihren Spaß mit Minderjährigen hatten. Und die Armut der Familien in Thailand, sowie die Korruption der Polizei, spielten den Perversen in die Hände. Bei seinen Recherchen war Schmitt auch auf einen Pädophilen-Ring in Berlin gestoßen, der regelmäßig Sexurlaube für Deutsche in Haiti veranstaltete. Glücklicherweise waren sie aufgeflogen, als sie versucht hatten minderjährige Kinder nach Deutschland einzuschleusen, um sie an Pädophile zu verkaufen und einige der Kinder selbst als Sexsklaven zu halten. Wie skrupellos die Gesellschaft sein konnte, zeigte auch die Tatsache, dass der Ring dafür eigens einen Hilfsverein für Straßenkinderprojekte mit dem Namen „Promote Africa“ gegründet hatte. Der Gründer, ein Berliner Englischlehrer , war aufgrund seiner gesellschaftlichen Stellung über alle Zweifel erhaben, obwohl er immer wieder wegen Kinderpornografie mit dem Gesetz in Konflikt stand. Wie viele hunderte Kinder er allein in Haiti, wo „Promote Africa“ ein Kinderheim unterhielt, missbrauchte weiß nur seine dreckige Seele, die jetzt im Knast schmorte. Schmitt wollte solche Menschen kastriert sehen.
„Wie sind denn diese Anfragen?“, fragte Schmitt sachlich kühl, weil er spürte, dass ihn wieder Wut übermannte. Er konnte sich nicht helfen, aber wenn er Carlos so sprechen hörte, hätte er ihm am liebsten eins in die Fresse gehauen. Schmitt wusste jedoch, dass er sich beherrschen musste.
„Anders, hombre, hier scheint jemand die Spielregeln nicht zu kennen.“
„Mensch Carlos, komm auf den Punkt, was meinst du mit Spielregeln?“
„Schmitti, sei doch nicht immer so hektisch und ungeduldig, Hombre. Wenn du mich ausreden lässt, dann kann ich dir das auch in Ruhe alles erklären. Aber jedes Mal unterbrichst du mich, por favor!“
Carlos hatte Recht, Schmitt war zu ungeduldig. Aber das war schon immer sein Wesen. Ihm wäre es am liebsten gewesen, wenn Carlos ihm gesagt hätte, dass er Informationen X gefunden hätte und mit dieser Information müssten sie jetzt folgendes tun. Er wollte nicht rumsitzen, sondern endlich raus. Jemanden beschatten, besuchen oder einfach nur eins auf die Fresse hauen. Egal was, aber er wollte sich nicht mehr so nutzlos vorkommen.
„Du hast recht, Carlos. Das tut mir leid, aber du weißt ja, ich bin halt sehr ungeduldig und mir brennen die Sohlen unter den Füßen, ich muss endlich was machen. Dieses Warten und Nichtstun zerrt an meinen Nerven.“
„Ich weiß, aber wir dürfen nichts riskieren, Hombre. Gerade um Nina zu befreien, dürfen wir nichts riskieren. Deswegen ist gute Recherche sehr wichtig, verstehst du das?“
„Ja, aber diese Gespräche über Kindersex machen mich nur aggressiv!“
„Mann, Hombre, dann hättest du den Fall niemals annehmen dürfen“, antwortete Carlos und bekreuzigte sich. Schmitt schaute wie ein Schuljunge, der von seinem Lehrer erwischt wurde, beschämt auf den Boden. „OK, Hombre. Lass uns ein Kölsch trinken, das entspannt die Nerven.“
„Du hast recht“, pflichtete ihm Schmitt bei und holte ihm und sich ein Bier aus dem Kühlschrank. Du musst entspannter sein , ermahnte er sich.
Beide stießen an und nahmen einen Schluck.
„Ein Joint, Hombre, das wäre …“
„Carlos!“
„Haha, mierda! War doch nur Spaß, lach mal wieder.“
„Mir ist aber nicht zum Lachen.“
„Na gut Schmitti. Darf ich jetzt in Ruhe erzählen?“
„Ja.“
„Ok. Wie ich dir ja schon erzählt habe, sind Pädophile sehr vorsichtige Menschen, vor allem, wenn sie sich im Internet oder Darknet herumtreiben. Schließlich sind es Menschen wie du und ich. Einige wahrscheinlich noch ehrenhafter als du … Schmitt konnte sich ein bissiges Lachen nicht verkneifen … das schmeckt dir nicht Schmitti, aber das ist nun mal
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