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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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kaufen. Er hatte zwei Kreditkarten und genug Bargeld. Die Waffe, die Patronen und die anderen Sachen hatte er im Aktenkoffer, welchen Joe ihm vorher gegeben hatte. Walsh hoffte, dass dieses mentale Loch, welches ihn eben im Auto übermannt hatte, nicht plötzlich und unerwartet wieder kommen würde. Er musste stark sein, stark für Nina, und das bedeutete vor allem, seine Nerven im Griff haben. Ob ihm das gelingen würde, sollten die nächsten Stunden und Tage zeigen. Denn schon bald sollte Walsh mit Tatsachen konfrontiert werden, die jedes vorstellbare Maß übersteigen und seine Psyche auf eine sehr harte Probe stellen würden.
     

Kapitel 39
     
    Tag 2 nach der Entführung, Köln-Kalk, 17:45 Uhr
     
    Kaum hatte Carlos seinen Satz beendet stand Schmitt auch schon wieder im Büro. Die frische Luft und das Bier hatten ihm gut getan. Seinem Magen ging es deutlich besser und sein Kreislauf hatte sich wieder normalisiert. Mit solch einer heftigen körperlichen Reaktion hatte er nicht gerechnet. Dass er empfindlich war, war nichts Ungewöhnliches. Schmitt konnte sich sehr schnell ekeln, das war schon seit seiner Kindheit so.
    Und wenn er anfing sich zu ekeln, steigerte er sich manchmal arg rein und dann wurde es noch schlimmer. Als Kind hatte er sich immer vor Fröschen geekelt, als ihm dann bei einem Schulausflug durch den Wald eine ganze Ansammlung von Fröschen über den Weg lief, schrie er erst panisch, sein Gesicht wurde kreidebleich und dann begann er sich aufs Heftigste zu übergeben. Sein Lehrer konnte ihn nur mit Mühe beruhigen.
    Damals war er neun Jahre alt. Seit dem Zeitpunkt wurde er noch mehr gehänselt als zuvor. Er war nicht nur dick, sondern jetzt auch noch ein Feigling. Diese Außenseiterrolle sollte sich auch in den kommenden Jahren bis zum Schulabschluss nicht ändern. Schmitt hatte sich mit der Rolle des Einzelgängers abgefunden. Er hatte gehofft, dass wenn er Erwachsen ist, sich viele Dinge ändern würden. Dass er nicht mehr so ängstlich ist und dass er sich nicht in Sachen reinsteigert, die z. B. ein Ekelgefühl in ihm auslösen. Aber wirklich geändert hatte sich sein Wesen nicht, er war nur groß geworden und konnte Emotionen besser kontrollieren, aber in unerwarteten und überraschten Situationen war er noch immer der neunjährige Junge, der vor Fröschen zusammenzuckte. Deswegen besaß er auch kein Haustier. Nur Fische, die mochte er.
    „Was hast du gefunden?“, fragte Schmitt.
    „Geht’s dir besser, Hombre?“
    „Ja, danke, war nicht drauf vorbereitet.“
    „Gut, setz dich. Ich glaube ich habe was gefunden.“
    Schmitt setzte sich auf den Stuhl und war gespannt, was Carlos ihm zeigen würde.
    „Aber keine Bilder?“, fragte Schmitt, da er emotional nicht in der Lage war, wieder ein Kind in eindeutig sexueller Position zu sehen. Das Foto, was er vorhin gesehen hatte, so wusste er, würde sich für immer in seinen Verstand einbrennen, so wie damals das Bild mit der Froschwanderung, wie er schrie und sich übergeben hatte. Bestimmte negative Ereignisse prägen einen ein Leben lang und man vergisst sie nicht, so sehr man es sich auch wünscht. Der Verstand versagt einem diese Bitte.
    „Keine Angst, Hombre. Ich habe einen Filter aktiviert.“
    „Filter?“
    „Ja, die Software ermöglicht das Suchen ohne Bilder.“
    „Scheiße, Carlos. Wieso hast du das nicht vorher gemacht?“
    „Hombre, weil ich nicht ahnen konnte wie empfindlich du bist und ohne Bilder die Recherche natürlich viel mühsamer ist. Vielleicht gibt es ja schon Bilder von Nina im Netz! Und diese Informationen wären dann nicht zugänglich.“
    „Aha ...“, mehr wollte Schmitt dazu nicht antworten. Nach wie vor hegte er großes Misstrauen gegen Carlos, versuchte dies aber zu unterbinden.
    Oder du stehst auf diese Bilder, du ..., war einer seiner vielen Gedanken in diesem Moment. Vielleicht hatte Carlos aber auch recht. Vielleicht war die Suche ohne Bilder viel umständlicher und zeitaufwendiger. Wie auch immer, anscheinend war Carlos  auf etwas gestoßen.
    „Na dann zeig mal, was du gefunden hast“, wollte es Schmitt nun wissen.
    „Im Netz wird anscheinend gerade viel getuschelt.“
    „Was meinst du damit?“
    „Ich bin immer wieder auf Anfragen gestoßen, die in verschiedenen Foren gepostet wurden.“
    „Was für Anfragen?“, unterbrach ihn Schmitt, der langsam ungeduldig wurde.
    „Das ist mir auch noch nicht ganz klar. Aber irgendjemand scheint bereit zu sein viel Geld für ein Kind zahlen zu wollen.“

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