Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
Melanie im Griff, aber Walsh fürchtete, dass die Fassade bröckeliger war, als es wirkte.
„Weil ich zu sehr mit meinen Beruf verheiratet war, sorry“ war die aufrichtige Antwort von Walsh.
„Und du glaubst, dass Nina auch über die Gabe verfügt?“
„Ich bin davon überzeugt! Schläft Nina hier?“
„Ja, wieso?“
„Weil ich die Gabe hier ganz stark spüre. Ich habe noch nie so eine starke Aura gespürt.“
„Lebt Sie?“, fragte Melanie.
„Sie lebt.“
„Bist du dir sicher?“
„Ja, ganz sicher. Sie hat mit der Gabe nach mir gerufen. Wahrscheinlich unbewusst. Ich habe bereits im Kloster versucht, sie mit Hilfe der Gabe ausfindig zu machen, aber es ist mir nicht gelungen. Das spricht dafür, dass sie noch nicht weiß, dass sie über die Gabe verfügt. Aber das bedeutet auch, dass sie noch lebt. Nur Lebende verfügen über die Gabe.“
Melanies Mine schien sich schlagartig aufzuhellen. Ihre Augen bekamen ein zartes Leuchten und die Farbe kehrte in ihr schönes Gesicht zurück.
„Versprich mir, dass du sie finden wirst!“
„Ich werde Sie finden und zu dir zurückbringen. Ich verspreche es dir. Wer immer sie entführt hat weiß nicht, mit wem er sich da anlegt Du wirst Nina schon bald wieder in den Armen halten, das schwöre ich dir. Aber dafür brauche ich deine Hilfe.“
Walsh wollte selber an diese Worte glauben, aber es war wichtig, dass Melanie dies zuerst tat. Denn er brauchte ihre Hilfe. Eine Melanie, die daran glaubte, dass ihre Tochter wieder bald in ihren Armen liegen würde, war Walsh eine weitaus größere Hilfe, als eine Melanie, die voller Selbstzweifel bereits mit dem Tod von Nina rechnete.
Seine Worte schienen zu wirken. Melanies Blick wurde entschlossen und das Zerbrechliche in ihrem Gesicht verschwand.
„Ich werde dir helfen! Was immer ich tun muss, ich werde es tun. Solange es meine Tochter zurückbringt. Und dann verschwindest du aus unserem Leben!“
Kapitel 49
Tag 2 nach der Entführung, LKA Köln, 18:45 Uhr.
Wolke wollte seinen Ohren nicht trauen und fast hätte er den Becher fallen lassen. Hatte Marc eben „Clown“ gesagt? Wolke ließ den Türgriff los und drehte sich um. In der Ecke saß Marc und spielte mit seinem Teddy, als sei nichts geschehen.
Da hatte er stundenlang alles Mögliche unternommen, um zu erfahren, wer der Mann war, und gerade in dem Moment, als er schon soweit war, zu glauben, dass heute keine Ergebnisse mehr erzählt werden können, nennt Marc den Täter, als sei es die nebensächlichste Information der Welt.
Wie ein Kind, versuchte Wolke sich zu beruhige.
Ein Clown? Wolke wollte dem Braten noch nicht ganz trauen, weil er nicht wusste, was Marc mit einem Clown meinte. Meinte er einen Clown aus dem Zirkus, oder war das ein Spitzname? Vor allem: Machte dieser Satz nicht die Annahme von Bruhns zunichte? Sie war fest davon ausgegangen, dass Schlönz mit drinsteckte, und Marc auch. Oder hatte Marc eine Überraschung parat? Wolke stellte sich auf alles ein. Er sammelte sich und fragte: „Welcher Clown?“
„Na, der Mann, der Nina nach Hause gebracht hat“, antwortete Marc und fast hatte es den Anschein, als hätte er noch das Wort „Dummerchen“ hinzufügen wollen.
Wolke wusste nicht, ob er sich freuen oder vorsichtig sein sollte. Ein Clown hatte Nina entführt? Welchen Sinn ergab das? Aber er musste die Gelegenheit beim Schopf packen und mehr erfahren, bevor Marc wieder ablenkte.
„Und der Clown hat dir versprochen dass er dir Zaubertricks zeigt, wenn du niemanden sagst, dass er im P&C war?“
„Ja, der ist voll cool. Der kann super viele Zaubertricks. Er kann aus Ballons auch voll die coolen Tiere machen. Er hat für Nina und mich einen Pudel gemacht. Voll cool … hehe …“
Wolke musste die Informationen sacken lassen. Es schien, dass dieser Clown tatsächlich kein Fremder war und dass Marc diesen Clown bewunderte, ihm vertraute. Aber es war wohl auch nicht sonderlich schwer, Marc dazu zu bringen, dass er einen bewundert. Ein paar Ballontricks schienen ja schon auszureichen. Doch jetzt war nicht die Zeit für Zynismus. Wolke musste mehr erfahren.
„Das ist ja voll cool!“, antwortete er und reichte ihm die Hand zum Abklatschen. Wolke hatte sich wieder neben Marc gesetzt und Marc erwiderte das Abklatschen.
„Kriege ich meine heiße Schokolade mit viel Milch und Honig nicht mehr?“, fragte Marc und warf einen Blick auf den leeren Becher, den Wolke noch in der Hand hielt.
„Na klar, aber ich habe ganz
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