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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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aufs Unbarmherzlichste ihn daran erinnert hatte, wer hier der Gefangene war.
    Und nun stand Ralle vor ihm, bedrohlich und zu allem fähig. Schmitt konnte nicht anders, aber er musste anfangen zu lachen.
    „Ich treib dir das Lachen schon aus!“, schrie Ralle und machte einen Schritt auf Schmitt zu. Schmitt ging einen Schritt zurück an die Wand.
Verdammte Fußfessel! Sie hinderte ihn daran, dass er sich im Raum frei bewegen konnte. Er war tatsächlich das Schwein, das der Bauer gefangen und angekettet hatte, um es zu schlachten.
    Ralle stach mit dem Messer zu. Schmitt konnte sich nach rechts bewegen und das Messer erwischte nur den Unterarm, der allerdings sofort zu bluten anfing. Schmitt schrie auf.
    „Ich bring dich um, du Schwein!“, schrie Ralle und versuchte sein Glück erneut.
    Schmitt versuchte, mit der Innenseite der rechten Hand den Schlag abzuwehren. Es gelang ihm, aber wieder fügte das Messer ihm eine schmerzende Fleischwunde zu. Diesmal war es die rechte Hand, die anfing zu bluten. Und wieder schrie Schmitt auf.
    Schmitt überlegte hastig, wie er Ralle das Messer aus der Hand nehmen könnte. Ralle war wütend. Und Wut machte Menschen irrational. Zwar auch gefährlich und unberechenbar, aber dennoch waren wütende Menschen emotional. Und emotionale Menschen neigten zu Fehlern. Ein besonnener Ralle wäre in Schmitts Augen viel gefährlicher gewesen. Wenn Schmitt hier heil rauskommen wollte, dann nur, wenn es ihm gelang, das Messer aus Ralles Hand zu schlagen und selbst in den Besitz des Messers zu gelangen. Aber das war leichter gesagt als getan.
    Ralle machte den nächsten Schritt auf Schmitt zu und stach wieder auf seinen Körper ein. Diesmal verfehlte Ralle sein Ziel nicht und traf Schmitt im Bauch, der einen lauten und grellen Schrei nicht vermeiden konnte. Schmerz durchzog seinen ganzen Körper und Tränen schossen ihm aus den Augen.
    Sein Blick wanderte herab zu seinem Bauch. Sein T-Shirt war rot getränkt. Angst überkam ihn und ihm wurde aufgrund der ansteigenden Panik kalt.
    Beruhig dich, das ist nur eine Fleischwunde, sonst wärst du schon längst in Ohnmacht gefallen, versuchte er sich selbst zu beschwichtigen. Aber das rot getränkte T-Shirt an der Einstichstelle erzählte ihm eine ganz andere Geschichte.
    Ralle lachte laut, wackelte mit dem Kopf hin und her und fing an zu pfeifen. So siegessicher schien er zu sein, dass er sich langsam beruhigte und sein Opfer verhöhnte.
    „Ich habe dir doch gesagt, ich schlachte dich ab wie ein Schwein“, sagte er lachend und ahmte das Grunzen eines Schweines nach. Dabei traf sein Speichel Schmitts Gesicht.
    Schmitt antwortete nicht. Er blickte nur ernst und konzentriert zu Ralle. Beide keuchten vor Anstrengung. Er wusste, dass er beim nächsten Angriff alles riskieren musste. Welche andere Wahl hatte er? Noch so ein tiefer Schnitt und er würde sterben. Dennoch machte er sich selbst Mut.
    So wollte er nicht sterben. Wenn er ehrlich war, hatte er sich noch nie ernsthaft Gedanken um den Tod gemacht. Klar hatte er immer mal wieder witzelnd gesagt, dass er beim Sex mit einer hübschen Frau sterben möchte oder friedlich im Schlaf. Aber der Tod, der war immer so weit weg gewesen, dass die Gedanken genauso schnell verflogen wie sie kamen.
    In dieser Angelegenheit unterschied sich Schmitt von den meisten anderen Menschen nicht. Obwohl der Tod neben der Geburt das konstanteste aller Dinge war, hatte die Menschheit nie gelernt mit ihr wirklich fair umzugehen. Dabei war der Tod gar nicht das Schlimme. Das Schlimme war das Sterben! Aber nur, weil wir nicht gelernt haben, damit umzugehen. Das Sterben passte einfach nicht in den modernen Lifestyle!
    Und nun stand Schmitt Ralle gegenüber, schwer verwundet, und war im Begriff zu sterben. Er hatte nicht einmal ein Testament hinterlegt. Keinen letzten Willen, wie und wo er beerdigt werden wollte. Vielleicht wollte er ja auch gar nicht beerdigt werden, sondern viel lieber, dass man ihn einäscherte.
    Verrückter Tod, dachte Schmitt, wieso stellst du mir jetzt Fragen, auf die ich keine Antworten habe, während ich eher darüber nachdenken sollte, wie ich dir eine Schippe schlagen kann … ach so, du hast schon die zwei Münzen für den Fährmann, behalte sie doch bitte noch eine Weile … Danke!
    Ralle machte einen langsamen Schritt auf Schmitt zu und stach wieder mit dem Messer in Schmitts Bauch. Schmitts abwehrende Handhaltung kam leider zu spät, sodass das Messer tief in seinen Bauch drang.
    Jetzt oder nie!, dachte

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