Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
mir lieb ist.“
„Und du denkst, dein Großvater würde mir das Geld einfach geben?“
„Ja! Wenn Sie mich heim fahren bestimmt.“
Pfeiffer antwortete nicht gleich. Er schien nachzudenken. Schweißperlen hatten sich an seiner Stirn gebildet. Irgendetwas ließ ihn zögern. Ob es das Misstrauen gegenüber Nina war, oder etwas anderes, konnte Nina nicht ausmachen. Aber sie spürte, dass sein Schweigen etwas damit zu tun hatte.
„Wenn du mich anlügst, bring ich dich um, das ist dir klar, oder?“
„Ja, leider. Aber ich lüge nicht. Wirklich“, antwortete Nina traurig und schaute aus dem Beifahrerfenster nach draußen. Das Auto bog von der Frankfurter Straße in die Olpener Straße in Richtung Köln Kalk ab.
Wieder antwortete Pfeiffer nicht, sondern wippte mit den Händen am Lenkrad und strich mit der rechten Hand über seinen Unterkiefer.
„Gut, ich glaube dir. Hast du die Nummer deiner Großeltern?“
„Ja“, antwortete Nina lächelnd und ihre Augen strahlten vor Freude auf ein baldiges Wiedersehen mit ihren Großeltern, ihrem Onkel und ihrer Mutter - und sie strahlten, weil sie wieder Hoffnung hatten, doch zu überleben.
Kapitel 68
Tag 5 nach der Entführung, Köln-Porz, 06:45 Uhr
Um 6:45 Uhr hatte Joe seinen besten Freund Walsh wie versprochen aufgeweckt. Die letzten Stunden waren sehr turbulent verlaufen und während der Fahrt von der Hütte zurück zu Melanie war Walsh sehr aufgewühlt. Er hatte fest damit gerechnet, dass er Nina im Keller vorfinden würde. Doch statt gemeinsam mit ihr zu ihrer Mutter zu fahren saß er alleine im Wagen. Er fühlte sich ausgebrannt und leer, aber die Sorge um Nina trieb ihn weiter an. Immer wieder überlegte er, was Nina so wertvoll machte, dass Pädophile sie entführten, um sie zu verkaufen. Aber er fand keine Antwort darauf.
Jedoch hoffte er, dass jemand anderer ihm die Antworten liefern konnte. Joe!
Bevor er Joe anrief hatte er Melanie informiert, die verständlicherweise sehr niedergeschlagen war. Walsh hatte sie gefragt, ob er und Joe, den er als IT-Spezialisten vorstellte, sich bei Ihnen aufhalten könnten, so lange, bis er Nina gefunden hatte, oder ob er lieber in ein Hotel gehen sollte. Melanie hatte nichts einzuwenden.
Gleich danach rief er Joe an und bat ihn, so schnell wie möglich nach Köln-Porz zu kommen. Joe musste sich nicht bitten lassen, er machte sich sofort auf den Weg zu Melanies Eltern, nachdem Walsh ihm die Adresse durchgegeben hatte. Walshs Hoffnungen ruhten auf dem Laptop. Er hoffte, dass Joe diesem die Informationen ziehen konnte, die ihnen sagten, an wen dieser Clown seine Tochter verkaufen wollte.
Während der Fahrt erzählte Joe noch die wichtigsten Informationen aus der Polizeiakte, die er bis jetzt gefunden hatte. Nun wusste Walsh alles, was die Polizei unter der Soko Nina an Informationen zusammengetragen hatte. Walsh war im Bilde, dass auch die Polizei nach dem Clown fahndete und seine Wohnung weiträumig überwachte. Aber er wusste auch, dass die Polizei auf der Suche nach einem Unbekannten war. Einem Unbekannten, der auf bestialische Weise Carlos getötet hatte.
Noch wusste die Polizei nicht, dass dieser Unbekannte Walsh war. Walsh überlegte kurz, ob es nicht ein Fehler war, Carlos mit dem Nagel zu töten. Der Nagel war ein Spezialwerkzeug der amerikanischen Geheimdienste und nur Top-Agents durften dieses Folterinstrument nutzen. Bei der Spurensicherung und Beweisaufnahme würde die Polizei sehr schnell feststellen, dass es sich um keinen normalen Nagel handelte. Würde die Polizei dann recherchieren? Sicherlich! Aber würden sie auch Informationen darüber finden? Sicherlich nicht, denn solch spezielles Hightech-Folterwerkzeug war nirgends öffentlich zugänglich. Die Polizei war es nicht, die ihm Sorgenfalten in der Stirn bereitete. Es war eher die NSA oder sein eigener, ehemaliger Geheimdienst.
Sie hatten vollen Zugriff auf die Polizeidatenbanken und suchten nach bestimmten Key-Wörtern, die ihnen bei der Terrorismusbekämpfung halfen. Wer sagte also nicht, dass die US-Geheimdienste auch nach Schlagwörtern suchten, die z.B. ihre eigenen Hightech-Folterinstrumente betrafen!? Was würde seine Behörde unternehmen, wenn sie durch diese illegalen Abhörmaßnahmen erfuhren, dass irgend jemand einen Pädophilen durch den Einsatz eines ihrer eigenen Folternägel getötet hatte?
Würden sie es dabei belassen, oder würden sie anfangen zu schnüffeln? Wenn sie erst anfingen zu schnüffeln, würden sie auch sehr
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