Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
schnell erfahren, dass dieser Mord (nichts anderes war es) im Zusammenhang mit der Entführung von Nina Vogel stand. Und die Behörde wusste, dass Nina die Tochter von Peter Walsh war.
Peter, du hast deine Tarnung riskiert , musste er sich eingestehen. Die vom Geheimdienst waren nicht dumm. Natürlich würden sie davon ausgehen, dass Peter Walsh noch lebte und nun wusste, dass er eine Tochter hat.
Was würde der Geheimdienst dann tun? Würden Sie sich auf die Suche nach ihm begeben, oder würden sie ihn sich selbst überlassen? Wahrscheinlich würden sie ihn suchen. Walsh wusste zu viel und war zwei Jahre untergetaucht - das warf einfach zu viele offene Fragen auf.
Joe! Ja, sie würden bestimmt Joe in die Mangel nehmen und vielleicht auch die Vogels. Es war gut, dass Walsh Joe zu sich gerufen hatte. Walsh hätte sich das niemals verziehen, wenn die Behörde ihm etwas angetan hätte. Sie mussten alle zusammenbleiben. Nur so konnte er die Vogels und Joe vor der Willkür der Behörde beschützen. Aber die Behörde bereitete ihm nicht so starke Kopfschmerzen wie der Clown, der seine Tochter verschachern wollte. Sobald er Nina in den Armen halten würde, sollte die Behörde ruhig kommen. Er würde nicht davonrennen.
Als er bei den Vogels angekommen war, wartete bereits die ganze Familie. Walsh lernte nun auch die Mutter von Melanie kennen, die er auf Anhieb sympathisch fand. Sie waren alle in heller Aufregung und zutiefst erschüttert, dass Schmitt schwer verletzt und wahrscheinlich sogar schon seinen schweren Verletzungen erlegen war. Den brutalen Kampf zwischen Schmitt und Ralle erwähnte er allerdings lieber nicht. Vogel wollte Schmitt gleich am nächsten Tag im Krankenhaus besuchen. Walsh informierte sie nur über das Nötigste, die schlimmen Zustände im Keller ließ er in seiner Schilderung weg. Er wusste dabei aber natürlich, dass morgen bundesweit alle Zeitungen darüber berichten würden.
Doch zu diesem Zeitpunkt wollte er die Vogels nicht noch mehr beunruhigen. Auch die Vogels konnten die Lösegeld-Theorie nicht verstehen.
„Lösegeld und Pädophile: wie passt das zusammen? Ich würde jeden Betrag zahlen, Herr Walsh, wenn dieser Clown mir meine Enkeltochter zurückbringt. Jeden Betrag!“
„Vielleicht wussten die nicht, wie reich Sie wirklich sind“, versuchte Walsh eine Erklärung zu geben, die für ihn plausibel klang.
Das Haus der Vogels war beeindruckend, aber sie machten nicht den Eindruck, als würden sie zig Millionen auf dem Konto haben.
Millionen?, dachte Walsh. Es musste um Millionen gehen, alles andere würde keinen Sinn machen. Aber welcher Mensch zahlt für ein Kind Millionen, außer der eigenen Familie?
Ganz gleich, wie sehr er auch darüber nachdachte, es wollte sich einfach keine Antwort finden lassen. Um 0:45 Uhr klingelte es an der Tür und Joe trat ein. Frau Vogel und Melanie waren bereits im Bett. Nur Walsh und Herr Vogel waren noch wach.
Herr Vogel schien Walsh zu mögen, soweit er das nach seiner Körpersprache und seinen gesprochenen Sätzen beurteilen konnte. Walsh war schließlich geübt darin, sein Gegenüber zu lesen.
Nach einer kurzen Begrüßung bereitete Vogel einen Kaffee vor, während Walsh Joe den Laptop aushändigte.
„Passwortgeschützt“, sagte Joe.
„Und kannst du es hacken?“
„Na klar, Bro. Das ist der Standard Windows-Passwortschutz. Gib mir fünf Minuten“, antwortete Joe und holte aus seiner Tasche, die er mitgebracht hatte, sein Equipment.
Er baute seinen Laptop inklusive zusätzlicher Hardware auf und verband ihn über einen USB-Anschluss mit dem Laptop des Clowns.
In der Zwischenzeit kam Vogel mit drei Tassen Kaffee aus der Küche und reichte jedem eine, setzte sich auf den Sessel und sah interessiert zu.
„Und schon bin ich drin“, lachte Joe.
„Sehr gut. Ich muss wissen, an wen Nina verkauft werden soll“, antwortete Walsh angespannt und musste gähnen. Seine Augen waren mit dunkelroten Äderchen zugepflastert.
„Hast du überhaupt geschlafen?“, fragte Joe besorgt.
„Das muss warten“, antworte Walsh trocken. Das letzte Mal, dass er geschlafen hatte, war während des Fluges von China nach Frankfurt.
„Listen, man! Du kannst mir jetzt eh nicht helfen. Leg dich hin - sobald ich was habe, werde ich dich sofort wecken.“
„Wie kann ich schlafen, wenn Nina in Gefahr ist?“, versuchte sich Walsh zu verteidigen.
„Mann, Peter. Indem du den Helden spielst kannst du ihr auch nicht helfen. Ich habe keine Ahnung, wie lange das
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