Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
spricht die perfekte Verarbeitung.“
„Aber wer sonst?“, waren die verwirrten Worte von Miehle.
„Sehr gute Frage. Es muss jemand sein, der Zugang zu solch Hightech-Waffen hat. Nichts anderes ist das nämlich.“
„Mafia?“, warf Prochnow ein.
„Warum sollte die Mafia einen Pädophilen auf solch grausame Weise töten?“, fragte Kraft.
„Vielleicht aus dem selben Grund, warum jemand bereit ist, viel Geld für Nina zu zahlen“, entgegnete Miehle.
„Noch wissen wir nicht, ob das stimmt und ob wir Kathrins Aussage glauben können“, gab Wolke zu Denken.
Sein Instinkt sagte ihm jedoch, dass es wahrscheinlich so war. Kathrin hatte gestern, nachdem man sie gefunden und in Sicherheit gebracht hatte, erwähnt, dass der Clown Nina mitnahm, weil er sie verkaufen wollte. Inzwischen kümmerten sich Psychologen um die Kinder. Wolke war auf den Bericht der Psychologen gespannt, und darauf, wie glaubwürdig die Aussagen der Kinder sein würden.
„Doch, Chef, wir müssen davon ausgehen“, erwiderte Miehle.
„Wie meinst du das?“, fragte Wolke überrascht.
„Ich habe vorhin mit den Jungs aus der IT-Abteilung gesprochen und die haben einige wertvolle Informationen herausfiltern können.“
„Und das erzählst du jetzt erst?“, fragte Bruhns sarkastisch und warf Miehle einen abwertenden Blick zu.
„Bruhns!“, ermahnte Wolke sie.
„Du weißt doch, Chef, was sich neckt das liebt sich“, versuchte Kraft die Situation zu retten.
„Bestimmt nicht“, sagten Miehle und Bruhns zur gleichen Zeit und Miehle fügte hinzu: „Die ist doch lesbisch!“
„Arsch!“, schrie Bruhns Miehle an.
„Miehle, entschuldige dich sofort bei Bruhns!“, schrie Wolke.
Miehle lief knallrot an und brachte ein eingeschüchtertes „Das war nicht so gemeint“, heraus. Bruhns beachtete Miehle nicht.
Wolke kochte vor Wut. Diesen persönlichen Kleinkrieg zwischen Bruhns und Miehle konnte er hier gerade wirklich nichtgebrauchen. Er wusste auch nicht, warum sie sich die ganze Zeit aneckten. Ob Miehle auf Bruhns steht ?, fragte er sich insgeheim. Dass Bruhns auf Miehle stehen würde konnte sich Wolke kaum vorstellen, und das Gerücht, dass sie lesbisch sei, ging auch schon eine Weile durchs Revier, aber auch das konnte sich Wolke nicht vorstellen. Bruhns war emotional und dickköpfig, aber lesbisch? Und wenn, es hatte sie alle nichts anzugehen. Wichtig war, dass sie ihren Job gut machte - und das tat sie.
„So, Miehle, dann mal raus mit der Sprache und keine weiteren privaten Diskussionen!“, beendete Wolke die kleinen Neckereien.
„Die IT konnte einigen E-Mail-Verkehr bereits auswerten. Und in einer E-Mail zwischen dem Clown und einem Donjuan12 ging es um Nina.“
„Wer ist Donjuan12?“, unterbrach Bruhns ihn scharf.
„Das wissen wir nicht, aber er hatte regelmäßig über diesen Fakeaccount Kontakt zu Pfeiffer. In der E-Mail schreibt der Clown, dass wenn der Deal mit Nina glatt über die Bühne geht, sie für alle Zeit ausgesorgt hätten und den Rest ihres Leben unter Palmen leben könnten.“
„Unter Palmen? Hört sich an, als planten sie abzuhauen“, schlussfolgerte Prochnow.
„Wenn kein sexuelles Interesse an Nina besteht, kann das doch nur Organhandel sein.“
„Vermutlich, Bruhns, aber warum verschwindet der Clown mit ihr? Sie hätten die Organe doch auch im Keller entfernen können. Das macht gerade noch echt keinen Sinn.“
„Nun, ich bezweifle, dass die Pädos ihr die Organe entnehmen können“, amüsierte sich Bruhns über Krafts Bemerkung.
„Witzig, Kollegin. Ich meinte natürlich die, die für Nina zahlen. Der Keller ist doch der perfekte Ort. Wenn ich zur Organmafia gehören würde, würde ich auch direkt im Keller die Organe entnehmen.“
„Du gehörst aber nicht zur Organmafia. Vielleicht haben die ihre eigenen Räumlichkeiten“, erwiderte Bruhns, die anscheinend in bester Austeillaune war.
„Genug, Bruhns! Ihr beiden spekuliert nur, und das hilft uns nicht weiter. Anscheinend gibt es jemanden, der bereit ist, viel Geld für Nina zu zahlen. Den Grund dafür kennen wir noch nicht, aber den müssen wir herausfinden.“
„Chef, für mich riecht das nach Mafia“, sagte Bruhns.
„Wie kommst du drauf?“, fragte Prochnow.
„Wenn ich aussprechen darf, Chef?“
„Na gut, machs aber kurz“, antwortete Wolke leicht genervt.
Seit sich Bruhns Bauchgefühl bei Marc dermaßen geirrt hatte, wollte Wolke es Bruhns nicht mehr so einfach mit ihren Vermutungen machen. Schließlich hätten
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