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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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unter den Füßen zu entziehen.
    Ja, er hatte ins Schwarze getroffen. Bruhns war verliebt - ihre erste wirklich große Liebe. Nadja hieß sie und sie hat ihr gezeigt, wie schön es sein kann, eine Lesbe zu sein. Dass man sich für seine Sexualität nicht schämen braucht, sondern voll in ihr aufblühen sollte. Und das tat sie. Sie gab sich Nadja willenlos und vollkommen hin. Aber Nadja war nicht wie Bruhns. Nadja liebte Partys, Drogen und andere Frauen. Sie war nie ernsthaft an einer festen Beziehung interessiert.
    Und so kam, was kommen musste: Nadja trennte sich von Bruhns, warf ihr vor, dass sie zu eifersüchtig, klammernd und spießig wäre. Sie hatte Bruhns das Herz gebrochen und Bruhns hatte sehr lange gebraucht, bis sie alle Scherben zusammengekehrt hatte und wieder ein halbwegs normales Leben führen konnte. Seitdem hatte sie sich nicht mehr bedingungslos auf einen Menschen eingelassen.
    Aber war sie deswegen ein Monster? Eine Frau ohne Seele und Gefühle? Ohne Liebe?
    „In wie weit wurden Sie durch die Familie in die Entführung eingewiesen?“, fragte Kraft und versuchte, die angespannte Situation zu entspannen.
    „Die Familie vertraut mir und ich stehe ihnen bei, so gut ich kann. Melanie und mich verbindet eine Jahrzehnte lange Freundschaft.“
    „Für einen Ausländer sprechen Sie aber sehr gut Deutsch“, warf Bruhns ein.
    „Wieso verwundert Sie das? Ich bin in Deutschland geboren und aufgewachsen. Mögen Sie keine Ausländer?“
    „Nein, nein, so hat das meine Kollegin nicht gemeint, sondern als Kompliment. Nicht, Bruhns?“, korrigierte Kraft und warf seiner Kollegin einen ernsten Blick zu.
    „Ja, als Kompliment“, antwortete Bruhns süffisant.
    „Und was genau wollen Sie von Melanie wissen?“
    Bruhns und Kraft warfen sich einen Blick zu und Bruhns entschied dann, Carter über den Grund ihres Besuches aufzuklären. Vielleicht konnte sie ihn ja doch noch in die Falle locken.
    „Wir wollten die Vogels fragen, ob sie, außer Herrn Schmitt, noch einen anderen Privatermittler engagiert haben.“
    „Nicht, dass mir bekannt wäre. Ich glaube nicht. Warum sollten Sie auch?“
    „Weil jemand in Wildwestmanier zwei der Tatverdächtigen ermordet hat.“
    „Naja, Mord würde ich das nicht nennen, wenn jemand, wer immer das war, zwei Kinderschänder ihrer gerechten Strafe zugeführt hat. Glauben Sie mir, mit solchen Menschen habe ich kein Mitleid.“
    „Wo kommen wir hin, Herr Carter, wenn die Menschen Selbstjustiz ausüben?“
    „Wenn ich das richtig verstehe, waren Sie wohl nicht in der Lage, die Verdächtigen zu überführen, ansonsten wäre Ihnen dieser Held wohl nicht zuvor gekommen.“
    „Held? Das ist ein eiskalter Mörder!“, blaffte Bruhns lauter als beabsichtigt.
    „Und sie haben es verdient. Von mir werden Sie keine Worte des Bedauerns hören. Tun Sie Ihren Job richtig, dann muss dieser Held die Drecksarbeit nicht erledigen.“
    „Sie haben echt keine Ahnung von Polizeiarbeit! Wissen Sie, wie aufwendig solche Ermittlungen sind? Das ist nicht eine dieser US-Serien, wo Profiler oder irgendwelche super Agents durch Bruchteile von Beweisstücken einen Fall in 90 Minuten aufklären, Herr Carter! Das hier ist die Realität und die Realität spricht eine andere, viel brutaler Sprache“, erklärte Bruhns aufgebracht. Kraft versuchte, sie zu beruhigen, indem er mit der Hand auf ihre Schultern klopfte.
    „Und trotzdem ist es diesem Helden gelungen, zwei der Verdächtigen kaltzustellen, bevor sie ihre harten Ermittlungen soweit hatten. Es tut mir leid, Frau Bruhns, aber das spricht nicht gerade für Ihre Professionalität.“
    „Sie ...“, wollte Bruhns gerade loslegen, als Kraft sie mit der rechten Hand in die Schulter kniff und das Wort ergriff: „Herr Carter, wir wollten Ihnen nicht zu nahe kommen und auch nicht mit Ihnen streiten. Meine Kollegin ist manchmal zu hitzig, da der Fall uns alle sehr berührt. Wir wollten nur wissen, ob Frau Vogel Kenntnis davon hat, dass eine Person Selbstjustiz spielt. Wir leben in einem Rechtsstaat und das bedeutet auch gewisse Regeln, für jeden! Aber wir möchten nicht mit Ihnen streiten. Wenn ich richtig verstanden habe, haben die Vogels niemanden außer Herrn Schmitt beauftragt, ihre Tochter zu finden?“
    „Ja, das haben Sie richtig erkannt.“
    „Wissen Sie, wann die Vogels wieder zurück kommen?“
    „Das kann ich Ihnen nicht sagen, aber gegen Abend sicherlich.“
    „Gut, wir melden uns dann bei Ihnen“, antwortete Kraft und drängte Bruhns, zu

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