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Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
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die Finger nicht selber schmutzig. Dafür hat er seine Söhne, Cousins und Lakaien. Wie bei der Mafia. Wo kann ich ihn finden?“
    „Er besitzt auf der Keupstraße ein türkisches Lokal.“
    „Sehr gut. Gib mir die Adresse, den werde ich ihn aufsuchen.“
    „Türken sind doch eigentlich bekannt dafür, dass sie mit Kindesentführungen nichts zu tun haben wollen. Das ist schon komisch“, dachte Joe laut und schrieb die Adresse auf einen Zettel, den er Walsh reichte.
    „Ja, du hast recht. In gewissen Kulturkreisen gelten Kindesentführungen als etwas, was Allah niemals verzeihen kann. So krank es sich auch anhört, die zwingen Frauen zur Prostitution, verkaufen Drogen und töten Männer, aber bei Kindern fürchten sie Allahs Zorn. Kranke Welt!“
    „Dass man Verbrechen hinter dem Glauben versteckt, ist schon verdammt pervers“, bestätigte ihn Joe.
    „Ich muss mit diesem Ahmed reden. Vielleicht bringe ich etwas in Erfahrung und wir können Nina freikaufen.“
    „Meinst du, der lässt sich auf so einen Deal ein?“
    „Ich weiß es nicht, aber ich werde ihn . Und bei Moslems gilt die Gastfreundschaft als höchstes Gut. Die werden mir im Café nichts tun. Das habe ich zu Genüge im Irak, Afghanistan oder Ägypten erlebt. Da bin ich sehr sicher. Ich muss die Chance nutzen.“
    „Soll ich mitkommen?“
    „Das ist wohl mehr als eine Frage, oder?“
    „Richtig“, nickte Joe mit einem Grinsen.
    „Na gut, du kommst mit. Wie viel Geld können wir in Kürze auftreiben?“
    „Wieso?“
    „Wenn der Vater ein besonnener Clanführer ist, dann wird er seinen Preis haben. Vielleicht können wir dadurch Blutvergießen verhindern.“
    „Aber ich dachte, die entführen keine Kinder. Und wenn sie Nina entführt haben, denkst du wirklich, dass Geld  die Motivation ist?“
    Nein, da gebe ich dir Recht. Aber sehr viel Geld kann die Motivation dafür sein, dass Ahmed sich bereit erklärt, uns Nina zu übergeben.“
    „Verstehe. Ich kann dir jeden Betrag freischaufeln. 100 Millionen? Kein Problem. Gib mir nur eine Kontonummer und einige Stunden, dann ist das Geld dort.“
    „Echt?“
    „Ja, lass das Geld mal meine Sorge sein, Bro.“
    „Danke“, antwortete Walsh und reichte Joe die Faust.
    Die Idee war gewagt, aber nicht  aus der Luft gegriffen. Walsh hatte zu seiner Agentenzeit viel mit Clanfamilien zu schaffen gehabt. Diese islamischen Clans waren viel umgänglicher als die Mafia, weil sie noch immer sehr viel von Ehre und Familie hielten. Der Clanführer war die unumstrittene Machtinstanz, keiner aus dem Clan würde es wagen, sich seinem Urteil entgegenzustellen.
    Und daher konnte Walsh es auch vertreten, Joe mitzunehmen. Im Café würde ihnen keiner etwas tun, somit war Joe auch nicht in Gefahr.
    „Dann lass uns los.“
    „OK, lass mich nur kurz den Laptop runterfahren.“
    „Gut. Sag mal, wo sind denn die Eltern von Melanie?“
    „Die sind im Krankenhaus.“
    „Im Krankenhaus?“
    „Na, der Detektiv! Sie wollen sehen, wie es ihm geht.“
    „Haben sie nicht im Krankenhaus angerufen?“
    „Ich denke nicht. Wer weiß, vielleicht wollen sie auch einfach nur ein bisschen Ablenkung“, bemerkte Joe.
    „Es sei ihnen gegönnt“, bestätigte Walsh seinen Freund.
    Walsh rechnete noch immer damit, dass Schmitt diesen Kampf nicht überlebt hatte, die tiefe Fleischwunde im Bauch sah sehr übel aus. So etwas zu überleben bedurfte eines Wunders. Und wenn, stellte sich die Frage, welche Folgen das mit sich bringen würde. Würde Schmitt je wieder gesund werden oder irreparable Behinderungen davontragen?
    Walsh konnte diese Frage nicht beantworten und wenn er ehrlich war, interessierte ihn das auch nicht wirklich, denn seine ganze Aufmerksamkeit galt seiner Tochter Nina und diesem Ahmed. Wenn er Ahmed knackte, konnte alles ganz schnell und ohne Blutvergießen beendet werden. Ansonsten hatte er im schlimmsten Fall 250 bewaffnete Männer gegen sich und mindestens genauso viele Sympathisanten, wenn die halbe Straße unter der Herrschaft von Ahmed stand.
    „Ich bin bereit, lass uns dem Ahmed mal auf Amerikanisch Hallo sagen“, lachte Joe und Walsh nickte nur.
    Beide standen auf und wollten gerade den Flur betreten, als es an der Haustür klingelte.
     
     

Kapitel 80
     
    Tag 5 nach der Entführung, Köln-Porz, 14:25 Uhr
     
    Bruhns und Kraft hatten das Haus der Vogels erreicht. Kraft hatte den Dienstwagen abgestellt. Auf der Straße parkten vor ihnen nur noch sechs andere Fahrzeuge, ein Passat, Toyota, BMW, Mercedes,

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