Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
und sie konnte Joe beruhigen.
Der Schuss, der Walsh getroffen hatte, war nicht tödlich. Walsh hatte nur das Bewusstsein verloren.
Und Joe konnte wiederum Melanie beruhigen. Die Nachricht, dass Nina lebte und die Polizei vor Ort war, und sie sie wohl gerade ins Krankenhaus brachten, ließ Melanie in Tränen auflösen. Sie machte Joe keinerlei Vorwürfe, dass er Nina nicht mitgenommen hatte. Wenn sie unter Narkose stand, war es wichtig, dass ein Arzt sie aus der Narkose holte. Alles andere wäre zu gefährlich gewesen.
Voller Freude im Herzen kümmerte sie sich um die Versorgung von Walsh. Die Kugel saß nicht tief, sodass sie die Kugel mit einer Pinzette entfernen konnte. Sie verband Walshs Wunde. Mehr konnte sie für ihn nicht tun.
Im Krankenhaus hätte man sich besser um ihn kümmern können, aber das wollte Joe um keinen Preis, denn dann würde die Polizei auf ihn aufmerksam werden und ihn womöglich verhaften. Das durfte nicht passieren.
Melanie kümmerte sich rührend um Walsh und ohne, dass er es ahnen konnte, nahmen starke Gefühl Besitz von ihr. Sie war dabei, sich in ihn zu verlieben. Was auch nicht schwer war, schließlich war er nicht nur der Vater ihrer Tochter, sondern auch ihre große Liebe. Und er hatte sein Versprechen wahrgemacht, er hatte ihr Nina lebendig zurückgebracht. Und er war bereit, für Nina zu sterben.
All diese Tatsachen machten es ihr leicht, daran zu glauben, dass Walsh ihre Nachrichten damals wirklich niemals erhalten hatte.
Walsh wachte zwischendurch immer wieder auf, fiel dann aber wieder schnell in den Schlaf. Das ging nun schon zwei Tage so, aber das Fieber hatte nachgelassen und Melanie war voller Zuversicht, dass er es bald überstanden hatte. Sie hatte einen sehr guten Freund, dem sie vertraute und der Arzt war, gebeten, nach ihm zu sehen. Joe hatte anfänglich zwar Bedenken, gab dann aber doch nach. Und der Arzt beruhigte beide. Melanie hatte die Wunde gut versorgt und die Kugel hatte keine wichtigen Organe getroffen.
Am achten Tag nach der Entführung, um 12:30 Uhr, erwachte Walsh und Melanie saß neben ihm am Bett.
„Hi“, sagte Melanie.
Walsh blickte irritiert zu ihr, als könne er nicht realisieren, wo er gerade war. Sein Blick war verwirrt und fragend.
„Du bist in Sicherheit“, versuchte Melanie ihn zu beruhigen. Sie fühlte seine Stirn und er hatte kein Fieber mehr. Sie schenkte ihm ein Lächeln. Walsh versuchte, ebenfalls zu lächeln, aber sein Geist war noch immer durcheinander.
„Nina?“, fragte er leise und verzweifelt. Denn Walsh fing an zu begreifen: Er lebte. Er war nicht gestorben. Man hatte ihn gerettet. Wie, das wusste er nicht, aber eine Ahnung beschlich ihn. Joe!
Joe hatte ihn gerettet. Doch was war mit Nina? Hatte der Oligarch Nina getötet?
„Nina lebt“, sagte Melanie die erlösenden Worte und Walsh Augen wurden feucht und er begann zu weinen, weil die Freude alle Dämme brechen ließ.
Auch Melanie bekam feuchte Augen. Sie nahm seine rechte Hand und drückte sie zärtlich. Diese zärtliche Geste löste ein warmes wohliges Kribbeln in Walsh aus. Er hielt ihre Hand in seiner rechten und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Aber auch Melanie machte keinerlei Anstalten, dass ihr das unangenehm sein könnte. Ihre Blicke trafen sich und der Raum hätte vor Funken nur so erleuchtet sein müssen.
Walsh liebte diese Frau und jetzt, wo Nina lebte, würde er alles tun, um auch ihre Liebe zu gewinnen. Dabei hatte er ihre Liebe bereits gewonnen, er wusste es nur noch nicht. Dafür merkte Walsh etwas anderes. Seine Schmerzen. Jetzt, wo er kein Fieber mehr hatte und wieder bei vollem Bewusstsein war, meldeten sich seine Schmerzen zurück.
Er wollte diese Schmerzen allerdings mit Freuden ertragen. Weil Nina lebte. Er hatte nicht versagt.
„Da wartet jemand vor der Tür auf dich. Sie ist ein bisschen nervös. Darf Sie rein?“
Walsh schluckte und antwortete leise: „Ja.“
Melanie löste ihre Hand und ging zur Tür. Nina trat ein. Walsh erhob sich aus seinem Bett, sodass er sie besser sehen konnte. Er kämpfte mit seinen Tränen, denn er wollte nicht, dass die Kleine ihren Vater weinen sah. Sie sollte ihn schließlich als starken und tapferen Papa kennenlernen.
Nina schien leicht verunsichert, da ihre Schritte immer langsamer wurden.
„Hi“, sagte sie unsicher.
„Hi“, antwortete Walsh und wusste nicht, ob es was Schöneres gab, als die Stimme seiner Tochter. Diese Stimme war es, die ihn auf diese Reise geschickt hatte. Bevor er
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