Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)
man sagen würde, ein Gewohnheitstier, welches ungern seine Ansichten und Abläufe änderte.
Melanie Vogels Profil war leider nicht öffentlich. Aber er konnte das Profilbild und einige wenige andere Informationen einsehen. Das Profilbild sagte ihm aber schon alles. Denn dort waren sie und Nina zu sehen. Beide aneinander gekuschelt.
Das Foto wirkte in keiner Weise gekünstelt , sondern sehr natürlich und sie wirkten glücklich, verdammt glücklich! Schmitt musste kurz schlucken und bekam einen trockenen Hals. Er nahm noch ein Schluck Wasser aus dem Glas und befeuchtete seine Lippen.
Danach gab Schmitt den Suchbegriff: Peter Walsh Facebook ein. Google lieferte ihm dreißig Millionen Ergebnisse. Eine ernüchternde Zahl. Schmitt klickte einige Links an, aber keiner war zufriedenstellend. Er versuchte, nur Peter Walsh zu googeln. Aber auch das war sehr ernüchternd. Über vierzig Millionen Einträge! Peter Walsh Soldat, der Suchbegriff kam auf über 16.000 Ergebnisse.
Schmitt probierte noch einige andere Suchbegriffe. Aber keines von den Ergebnissen brachte ihn weiter. Ehe sich Schmitt versehen hatte, war es schon zwölf Uhr. Die Recherche war erfolglos geblieben. Schmitt musste sich eingestehen, dass die Spur Peter Walsh keine war.
Es war ein naiver Gedanke zu hoffen, dass der amerikanische Vater seine Tochter zu sich geholt hat. Die Spur Walsh hatte sich nicht mal als kleiner Strohhalm entpuppt. Somit war er wieder voll von Carlos abhängig.
Den Gedanken, dass er Carlos bitten könnte, nach Peter Walsh im Darknet zu suchen, verwarf er schnell wieder . Er hatte beschlossen, diese Spur nicht weiter verfolgen zu wollen. Falls Vogel ihm seine E-Mail Adresse schicken würde, würde er einen letzten Versuch unternehmen und ihm eine E-Mail schreiben. Aber er rechnete nicht damit.
Wenn er Melanie richtig einschätzte, würde sie die E-Mail Adresse von ihm gar nicht mehr haben. Enttäuschte Frauen neigten, seiner Erfahrung nach, dazu, alles zu vernichten, was sie an die Enttäuschung erinnerte. Unzufrieden wollte Schmitt den PC ausschalten, als er am Bildschirm eine Nachricht las:
Eine neue E-Mail!
Kapitel 27
Tag 4 nach der Entführung, Mannheim, 03:40 Uhr
Nachdem Walsh den Link gedrückt hatte, öffnete sich der Inhalt der E-Mail. Walshs Hände fingen an zu schwitzen, als er die Betreffzeile las:
Unsere Tochter
Walsh musste schlucken, sein Hals wurde ganz trocken. Er stand auf und holte sich aus dem Kühlschrank, welcher in dem Raum stand, ein Wasser. Er öffnete die kleine Plastikflasche und nahm einen kräftigen Schluck. Danach setzte er sich wieder auf den Stuhl und stellte das Wasser zur Seite. Walsh blickte auf den Monitor, atmete tief ein und aus und begann dann die E-Mail zu lesen.
Lieber Peter,
ich weiß nicht, ob dich die E-Mail erreicht oder nicht. Ich weiß nicht mal, ob du überhaupt die E-Mails von mir liest oder gleich löscht! Ich habe lange überlegt, ob ich dir überhaupt eine E-Mail schreiben soll. Aber mein Gewissen fühlt sich dazu verpflichtet und wahrscheinlich auch meine naive Hoffnung. Meine naive Hoffnung, die mir noch immer zuflüstert, dass du Peter Walsh bist und nicht irgend ein Soldat, der seinen Spaß mit mir hatte!!! Wie heißt das doch so schön: Aus dem Auge aus dem Sinn …
Aber meine Gefühle und was ich wirklich über dich denke, tun jetzt nicht zu Sache. Es geht hier nicht um dich oder um mich und schon gar nicht um verletzten Stolz. Nein, hier geht es um unsere Tochter! Ja, du liest richtig, unser One-Night-Stand - wie ich dieses Wort doch hasse - war fruchtbar. Sehr fruchtbar! Anfangs war es schrecklich von mir, zu wissen, dass ich von einem Mann schwanger bin, der mich verarscht hat und den ich nie wieder sehen will. Aber nach und nach hat sich meine Wut gelegt und ich habe dich vergessen, weil die Liebe zu meinem ungeborenen Kind immer größer wurde. Liebe ist der beste Balsam für Schmerzen.
Am 18.11.2006 um 8:48 hat dann meine über alles geliebte Tochter endlich das Licht der Welt erblickt. Ich habe ihr den Namen Nina gegeben. Als ich sie in den Armen hielt, wusste ich, dass ich das größte Geschenk in der Hand halte, das das Leben einem geben kann. Und dass ich sie immer lieben und beschützen werde, auch ohne ihren Vater! Es macht mich traurig und wütend, dass Nina ohne ihren Vater aufwachsen muss.
Ich hätte ihr aus ganzem Herzen einen Vater gewünscht, der bei ihrer Geburt an meiner Seite ist,
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