Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition)

Titel: Peter Walsh - Gesamtausgabe Teil 1 - 4 zum Sonderpreis, Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Salim Güler
Vom Netzwerk:
ihrer Tochter über ihren Schatten gesprungen war und diese E-Mail geschrieben hatte. Er rechnete ihr das sehr hoch an, und es sprach für ihren Charakter. Er musste Melanie aufsuchen, da führte kein Weg dran vorbei.
    Aber wie würde sie ihn empfangen? Mit offenen Armen sicherlich nicht. Melanie musste mit den Nerven am Ende sein; ihre Tochter wurde entführt und jetzt kam auch noch der Vater, von dem sie so bitter enttäuscht wurde. Walsh hätte größtes Verständnis für sie, wenn sie ihn nicht sehen will. Aber Walsh musste das Risiko eingehen. Er musste mit Melanie sprechen.
    Vielleicht hatte Melanie Informationen für ihn, die einen Hinweis auf den Täter liefern konnten. Oft waren es die kleinen unbedeutenden Dinge, die die wertvollsten Hinweise ergaben. Walsh war Profi und er könnte sehr schnell erschließen, wie wertvoll eine Information war. Er musste es irgendwie schaffen, dass sie mit ihm sprach. Und er musste persönliche Sachen von Nina berühren. Er wollte ihr Zimmer sehen.
    Schließlich verfügte er über eine ganz besondere Gabe und seine Tochter auch. Vielleicht würde die Gabe anschlagen und ihm so ein Fenster zu seiner Tochter öffnen. Er musste es versuchen. Walsh würde die Gabe im Zimmer von Nina anwenden und Melanie musste ihm helfen, wieder zurück zu kommen, wenn er wieder seinen Geist zu weit von seinem Körper entfernen würde. Wie sehr wünschte er jetzt seinen Meister bei sich.
    Sein Blick fiel wieder auf die E-Mail und den Anhang auf dem Stand:
     
    Nina Vogel
     
    Das war der Augenblick, in dem Walsh zum ersten Mal seine Tochter sehen würde. Die verzweifelte und hilfesuchende Stimme dazu kannte er. Gleich bekäme sie auch ein Gesicht.
    Walsh klickte auf den Anhang und der Bildschirm teilte ihm mit, ob er die Datei öffnen oder speichern wolle. Er klickte auf öffnen. Und dann sah er sie!
    Seine Tochter! Wie alt mochte sie da gewesen sein? Ein, zwei Tage vielleicht. Walshs Herz schlug wie wild und ihm war warm und kalt zugleich. Und Melanie hatte nicht gelogen, Nina hatte die braune Hautfarbe von Walsh und ihre Augen waren wie große Kastanien. Ihr Blick war zum Dahinschmelzen. Nina war das hübscheste Baby, das er je gesehen hatte.
    Bei Walsh machte sich ein Gefühl breit, das er so noch nicht gekannt und erlebt hatte - Vatergefühle! Nina hatte ihn in ihren Bann gezogen. All die Jahre hatte er eine so wunderschöne und süße Tochter und er wusste nichts davon. Walsh war in diesem Moment einfach nicht mehr Herr seiner Gefühle. Er fing hemmungslos an zu weinen. All die Trauer, die Wut und Enttäuschung, auch über sich selbst, entließ er durch sein Weinen in die Freiheit.
    Aber auch die Angst, dass er Nina vielleicht niemals lebend in den Armen halten könnte. Dass er ihr niemals sagen könnte, wie sehr ihr Papa sie liebt und dass ihr Papa sie immer beschützen werde, all diese Ängste bemächtigten sich seiner und er konnte den Wall, den er in den letzten Jahren um sich gebaut hatte, nicht mehr aufrecht erhalten. Walsh war ein Meer aus Tränen, Kummer und Angst.
    Nach einigen Minuten hemmungslosen Weinens berappelte er sich. Er trank das restliche Wasser aus der Flasche, trocknete seine Augen und warf wieder einen Blick auf seine wunderschöne Tochter, die ihn auf dem Bildschirm anlächelte.
„Du lebst, ich weiß, dass du lebst, mein Liebling. Und Daddy wird dich befreien. Ich schwöre es! Wo immer du bist, ich werde dich befreien. Ich liebe dich, meine kleine Tochter. Du hast bereits zu mir gesprochen, du verfügst über die Gabe. Versuch es nochmal, rufe nach mir. Ich werde dich finden und alle, die dir wehtun wollen, umbringen!“

Kapitel 28
     
    Tag 2 nach der Entführung, Jugendherberge Köln-Deutz, 11:35 Uhr.
     
    „Was soll das?“, fauchte Bruhns Kraft an, nachdem er sie dazu gebracht hatte, den Anruf abzubrechen.
    „Bruhns, ich weiß nicht, ob wir alles bedacht haben.“
„Willst du mich verarschen? Worüber haben wir denn eben die ganze Zeit diskutiert?“
    „Ja, ich weiß. Aber mir ist da noch ein Gedanke gekommen, an den wir vorher nicht gedacht haben.“
    „Nun, und der wäre, lieber Kollege?“
    „Na, was ist, wenn das gar nicht Ninas Teddy ist?“
    „Was?“
    „Was, wenn Marc diesen Teddy wirklich geschenkt bekommen hat. Vielleicht hat Melanie ihm ja auch den gleichen Teddy gekauft.“
    „Halte ich für sehr unwahrscheinlich.“
    „Wieso?“
    „Macht für mich keinen Sinn.“
    „Aber wenn doch? Dann tun wir Marc Unrecht. Wenn wir ihn jetzt mit aufs

Weitere Kostenlose Bücher