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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Sein Blick verlor sich in der Ferne. »Wenn ich die Möglichkeit gehabt hätte und wenn mein Rang es zugelassen hätte, dann hätte ich sie angefleht, diesen Auftrag nicht zu übernehmen, weil er so gefährlich ist, und weil ich den Gedanken nicht ertragen kann, sie …«
    »Sie zu verlieren?«

    Er nickte.
    »Ich glaube, Karigan wird heil und ganz aus dem Schwarzschleierwald zurückkommen. Ich glaube eher, dass es der Wald ist, der diese Begegnung nicht überleben wird.«
    Zacharias lächelte sogar. »Ja, ich bezweifle, dass der Wald nach ihrem Besuch noch derselbe sein wird wie vorher.« Hinter dem Lächeln lagen jedoch die Sorgenfalten, die ihr nun schon allzu vertraut waren. »Sie wollen also, dass ich etwas behutsamer vorgehe, wie? Dass ich mich nicht so … launenhaft verhalte?«
    »Das wäre für alle Beteiligten eine Hilfe.«
    »Es tut mir leid, Laren, aber ich habe das dringende Bedürfnis, weiterzukommen und möglichst viel zu erledigen.«
    »Dann solltet Ihr vielleicht eine kleine Ablenkung erwägen.«
    »Eine Ablenkung«, murmelte er. »Woran haben Sie gedacht? Ich will Drents Unterrichtsplan nicht durcheinanderbringen.«
    »Ich, äh, hatte an etwas anderes gedacht.« Sie holte tief Luft und nahm allen Mut zusammen, um ihren Vorschlag zu unterbreiten. Als ihr der Einfall gekommen war, hatte sie ihn für sinnvoll gehalten, aber jetzt war sie nicht mehr so sicher. Zacharias verschenkte seine Gefühle nicht leichtfertig, aber andererseits war es auch nicht so, dass er noch nie ein Liebesabenteuer gehabt hätte.
    »Nun?«, fragte Zacharias.
    Sie räusperte sich. »Es wäre eine Möglichkeit für Euch, sowohl Eure Gedanken als auch Euren Körper zu beschäftigen.« Sie zögerte. Wäre es nicht besser, wenn ein anderer Mann so etwas zur Sprache brächte? Colin vielleicht? Aber sie hatte nun einmal damit angefangen, und Zacharias erwartete, dass sie zu Ende sprach. Sie konnte sich nicht mehr herauswinden. Sie atmete tief ein und sprudelte den Rest hervor. »Es ist mir gelungen, eine Liste akzeptabler Kurtisanen zusammenzustellen, die …«

    »Kurtisanen?« Wieder überzogen Sturmwolken seine Miene und verzogen sich dann wieder. »Oh Laren, ich dachte, Sie würden mich verstehen.«
    »Ich verstehe, dass Ihr ein erwachsener Mann seid, der Bedürfnisse hat. Ich dachte, eine solche Ablenkung würde Euch vielleicht helfen, zu vergessen, dass …«
    »Karigan zu vergessen?« Er blieb vor einem Pult stehen und studierte das Dokument, das darauflag. »Wir haben über Ihre Besorgnis gesprochen, und ich bin mir meiner Pflicht dem Reich gegenüber sehr wohl bewusst. Aber der Gedanke, dass eine Kurtisane mir dabei helfen könnte, zu vergessen? Alle Kurtisanen der Welt mit all ihren Künsten könnten nicht ändern, was in meinem Herzen vorgeht, und wenn ich dennoch annehmen würde, was sie mir zu bieten haben, würde ich lediglich meine Wertschätzung für sie entehren. Für Karigan.«
    »Es tut mir leid«, antwortete Laren. »Ich glaube nicht, dass ich Eure Gefühle unterschätze, aber Ihr habt dennoch Bedürfnisse.«
    »Jeder Mensch hat Bedürfnisse, Laren, sogar Sie. Haben Sie für sich auch eine Liste von Kurtisanen zusammengestellt? Oder soll ich eine für Sie in Auftrag geben? Wie ich höre, gibt es einige durchaus annehmbare männliche Vertreter dieses Standes.«
    »Was?«
    »Eben.« Er warf ihr ein triumphierendes Lächeln zu. »Ich weiß zu schätzen, dass Ihnen mein Wohlergehen auch in diesem Bereich am Herzen liegt, und ich finde Ihre Anregung, mich abzulenken, gut – aber anders, als Sie es vorgeschlagen haben.« Er stürmte durch den Raum, und hinter ihm flatterten Dokumente von den Pulten. Er riss die Tür auf und rief: »Cummings! Streichen Sie den Rest meiner Termine für heute Nachmittag.«

     
    Nur zwei Stunden später beobachtete Laren, als sie zu den Ställen der Reiter unterwegs war, dass Zacharias auf einem seiner Lieblingspferde ausritt, einem großen, gefleckten Hengst mit prächtigen Muskeln, der schwer zu beherrschen war. Aber Zacharias ritt ihn völlig mühelos, er war ein geborener Reiter. Sie freute sich, Lady Estora neben ihm auf einem schmalgliedrigen kastanienbraunen Jagdpferd reiten zu sehen, und außerdem waren Lordstatthalter Coutre und einige andere Höflinge dabei. Waffen folgten ihnen auf ihren geschmeidigen Rappen, dazu einige Mitglieder der Garde, Diener und die königlichen Falkner. Ein König begab sich selten ohne großes Gefolge irgendwohin, aber sie nahm an, dass er,

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