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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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tun?
    Sie gingen weiter, und wegen des Nebels war es unmöglich, die Tageszeit zu schätzen, aber Karigans Haar wurde strähnig, und die Strähnen klebten ihr im Gesicht. Sie fühlte sich klamm und unterkühlt. Sie konzentrierte sich auf das Heben und Senken von Yates’ Füßen vor ihr. Ards raue Atemzüge folgten ihr.
    Karigan hatte kein Gefühl dafür, wie viel Zeit vergangen war, als sie anhielten. Sie wusste nur, dass ihre Schultern schmerzten und eine ihrer Fersen vom Stiefel wundgescheuert war. Die feuchte Luft schmeckte bitter auf ihrer Zunge.
    Sie drängten sich um Graelalea. »Wir betreten nun die Straße, die in der gemeinsamen Sprache ›Prachtstraße des Lichts‹ heißt.«

    Karigan sah sich um, konnte aber auf den ersten Blick nichts erkennen, das einer Straße ähnelte, denn das ganze umliegende Gebiet war mit Unterholz überwachsen. Doch als sie genauer hinsah, bemerkte sie, wo der Bewuchs ein wenig lichter war, und entdeckte Linien, die zu gleichmäßig waren, um natürlich zu sein. Ihr Fuß schwankte auf einem losen Stein, der sich bei näherem Hinsehen als ein vom Meer abgeschliffener Pflasterstein entpuppte, einer von vielen, die Pflastersteine einer Straße.
    »Viel Licht gibt es hier nicht, egal wie sie heißt«, brummte Ard.
    Niemand widersprach.
    »Wenn wir am Wall entlang weitergingen«, sagte Graelalea, »dann kämen wir zum Himmelsturm. Aber wir werden diese Straße nehmen.«
    Wie schade, dachte Karigan, dass sie nicht alle den Wald einfach durch den Turm hatten betreten können, aber die Soldaten und Ard, die weder Grüne Reiter noch Eleter waren, hätten die Mauern nicht durchdringen können.
    Sie machten eine Pause, wo sie gerade stehen geblieben waren, während Yates einiges in eine Chronik eintrug und Grant und Porter Messinstrumente hervorzogen, um die Straße und ihren Winkel zum Wall zu vermessen. Als sie fertig waren, verließ die Gruppe den Wall und folgte Graelalea die Straße entlang tiefer in den Wald hinein. Karigan spürte, dass ihre letzte Chance, sich rasch in Sicherheit zu bringen, schnell verschwand.
    Es dauerte nicht lang, bis Karigan beschloss, ihren Stab aus Knochenholz einzusetzen. Sie hatte keine Lust, sich auf einem der schlüpfrigen Pflastersteine unter ihren Füßen den Fußknöchel zu verstauchen. Die Steine waren durch schleimiges Moos schlüpfrig geworden, und als die Gruppe sich ihren Weg bahnte, brach immer wieder jemand in einen Fluch aus, wenn er stolperte oder ausrutschte. Verrottete Baumstämme, die quer
über die Straße gefallen waren, komplizierten die Sache, und wo die Straße fortgeschwemmt worden war, mussten sie über Abgründe springen. Keiner der Eleter verursachte das geringste Geräusch.
    Auf einmal spürte Karigan beunruhigt Telagioths schweigende Anwesenheit an ihrer Seite. Er sagte nichts, sondern starrte intensiv auf das Knochenholz. Sie starrte zurück in seine tiefblauen Augen und beobachtete seine mühelosen, gleichmäßigen Schritte, aber er sagte kein Wort. Sie konnte es nicht mehr ertragen.
    »Was ist?«, fragte sie.
    »Ihr Wanderstab«, antwortete er. »Er ist von ungewöhnlicher Qualität.«
    »Möchtet Ihr ihn näher betrachten?« Karigan hielt ihm mit einer Bewegung, die sie nicht für drohend hielt, den Stab hin, aber er wich zurück.
    »Nein, nein«, sagte er und hob seine Hände. »Ich bin sicher, er wird Ihnen gute Dienste leisten.«
    Karigan fand diese Reaktion sonderbar. Vielleicht war doch etwas an den Behauptungen der Waffen über die Eigenschaften des Knochenholzes, aber sie hoffte, dass sie sich zusätzlich zu den unbekannten Gefahren des Waldes nicht auch noch die Eleter gewaltsam würde vom Leib halten müssen.
    Telagioth ging immer noch neben ihr her, und deshalb fragte sie ihn: »Wie nennen die Eleter diese Straße? Wenn ihr Name in der gemeinsamen Sprache ›Prachtstraße des Lichts‹ ist, wie lautet dann der eletische Name?«
    »Celes As’riel. ›Prachtstraße des Lichts‹ ist keine ideale Übersetzung. Eine bessere Übersetzung wäre ›von den Sternen erleuchteter Pfad‹. Oder einfach ›Erleuchteter Pfad‹.«
    »Celes As’riel«, wiederholte Karigan. Ihr gefiel, wie leicht die Silben ihr von der Zunge rollten, aber als Telagioth es aussprach, hatte es noch musikalischer geklungen.

    »Diese Straße war breiter angelegt als alle anderen in Argenthyne, um den Reisenden aus dem Norden zu dienen, und vielleicht nennt man sie in der allgemeinen Sprache deshalb ›Prachtstraße‹.«
    »Mir gefällt der

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