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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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hacken, oder?«, fügte Ard hinzu.
    Auch Karigan war bestürzt, dass sie die Straße verlassen sollten, aber sie schluckte ihren Protest hinunter, weil sie zuerst Graelaleas Erklärung hören wollte.
    »Früher gab es nicht nur Straßen, sondern auch Pfade, die die Eleter benutzten, um durch dieses Land zu reisen. Wenn Sie unsere Straßen kennen würden, wäre Ihnen klar, dass sie nicht … effizient sind. Denken Sie an Ihre Hauptstraße in Sacor-Stadt. Ist sie der kürzeste Weg zur Burg?«
    »Nein«, gab Grant zu. »Es gibt Abkürzungen.«
    »Anders als Ihr Kurvenweg wurden unsere Straßen zwar nicht gebaut, um einfallende Armeen aufzuhalten, aber das Ergebnis ist das Gleiche. Deshalb möchte ich die Reise abkürzen, indem ich einen anderen Weg einschlage.«
    »Aha. Und wo soll dieser Pfad uns hinführen?«
    »In das Herz von Argenthyne.«
    Auf ihre Ankündigung folgte Schweigen.
    »Auf diesem Pfad«, fuhr sie fort, »ist es sogar noch wichtiger, dass wir uns nicht vom Weg entfernen. Ich glaube, der Wald wird versuchen, uns irrezuführen, aber vielleicht ist noch nicht das ganze Land den Eletern feindlich gesinnt.«
    Diese Worte waren kein Trost.
    Karigan sah keinen Pfad von der Straße abzweigen, aber Graelalea trat ohne weitere Erklärungen und ohne zu zögern in den Wald, dicht gefolgt von den anderen Eletern.
    »Warten Sie!«, rief Grant. »Wir müssen diese Stelle für unsere Landkarte vermessen!«
    »Wir sind hier lange genug stehen geblieben«, antwortete Graelalea.
    »Wir haben die Aufgabe, eine Landkarte herzustellen und …«

    »Das ist Ihre Aufgabe. Eleter brauchen keine Landkarten. Wenn Sie es wünschen, können Sie zurückbleiben und den Weg allein fortsetzen, oder aber Sie begleiten uns.«
    Die Sacorider warteten auf Grants Entscheidung, der mitten auf der Straße stand und die Eleter, ihre Götter und das tropfende Wasser verfluchte. Unterdessen verschwanden die Eleter immer tiefer im Wald. Schließlich hastete er hinter ihnen her, zur großen Erleichterung Karigans und zweifellos auch der übrigen. Sie war ziemlich sicher, dass sie ohne die Eleter im Wald nicht die geringste Chance gehabt hätten.
    Sie stürmten durch Gebüsch und Zweige, stolperten unterwegs über Wurzeln und hörten sich wahrscheinlich an wie ein angreifender Trupp Bären, bis sie weiße Rüstungen zwischen den Bäumen schimmern sahen. Als sie die anderen eingeholt hatten, warf ihnen Solan, der als Letzter ging, ein Lächeln zu. Es war sonnenklar, dass die Eleter innerhalb des Schwarzschleierwaldes die Oberhand hatten. Sämtliche Illusionen, die sich Grant einst über die Leitung der Expedition gemacht hatte, waren längst geplatzt.
    Kein Wort wurde gesprochen, als die Sacorider aufschlossen. Ein Vorteil, anderen zu folgen, war, dass diese den Weg frei machten, fand Karigan, auch wenn ihr immer noch ab und zu Äste entgegenschlugen, wenn Yates, der vor ihr ging, sie gestreift hatte. Die Spur, der sie folgten, war zwar zwischen den dicken Lehm- und Schlammschichten, die an ihren Stiefeln saugten, nicht deutlich erkennbar, aber sie war trotzdem ebener als der umliegende Waldboden. Hin und wieder sahen sie Reste steinerner Bauten – zerfallene Stützmauern und flache Steine auf dem Pfad, die nicht völlig vom Moos verborgen waren.
    Doch hier fühlte sich der Wald näher an, er drängte sich enger um sie, als wollte er sie erdrücken; die Luft war abgestanden und stank so stark nach Moder, dass sie fast erstickten.
Yates strauchelte und fiel zu Boden, und Karigan wäre fast über ihn gestolpert. Sie half ihm auf, und er trat wütend gegen die Baumwurzel, die in einem Bogen quer über den Pfad verlief.
    »Die hat mich absichtlich umgeschmissen«, erklärte er, wich ihr aus und beeilte sich, zu Grant aufzuschließen.
    Karigan pochte mit ihrem Wanderstab gegen die Wurzel. Bildete sie sich das nur ein, oder schrak diese vor der Berührung des Knochenholzes zurück? Vielleicht hatte Yates nicht übertrieben. Sie hastete weiter und achtete besonders darauf, wo sie hintrat.
    Trotz der Kühle strömte ihr der Schweiß übers Gesicht. Die Eleter gaben ein mörderisches Tempo vor, und sie war dankbar, als sie anhielten, bis sie den Grund herausfand.
    »Seid alle still«, lautete Graelaleas Befehl, der nach hinten weitergegeben wurde.
    Über ihnen ertönte ein so markerschütterndes Kreischen, dass Karigans Zehen sich in den Stiefeln zusammenkrümmten. Eletische Pfeile in gespannten Bögen verfolgten irgendetwas, das hinter Nebel und

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