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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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mit Alton D’Yer verheiratet, oder mit diesem Welpen von einem Lordstatthalter in Penburn. Wie könnt Ihr behaupten, ich hätte ihn betrogen? In Wahrheit erfülle ich lediglich seinen Wunsch, Euch zur Königin des Reiches zu machen. Ich werde meine Taktik nur dann ändern, wenn Ihr mich betrügt und alles, was wir für Euch getan haben, ruiniert. Wenn Ihr meinen Wünschen nachkommt, profitieren wir beide davon. Und wenn Ihr dies nicht tut, dann profitiere ich trotzdem, nur auf andere Weise.
    Nun ist es Zeit, Euren Gemahl zu sehen. Ich nehme an, Ihr habt mich verstanden?«
    »Nur allzu gut, scheint mir.« Estora schauderte angewidert. »Ihr habt mir heute Abend über viele Dinge die Augen geöffnet, Richmont.« Tatsächlich hatte er seine Maske als liebender Vetter fallen lassen, und da sie nun wusste, was für ein Mensch er in Wirklichkeit war, konnte sie ihn scharf beobachten. Irgendwann würde seine Selbstsucht mit ihrer Sorge um das Wohlergehen des Reiches kollidieren. Hätte er ihr sein wahres Gesicht und seine Machenschaften nicht in dieser Nacht enthüllt, hätte sie keine Ahnung von seinen Plänen gehabt, bis es zu spät gewesen wäre.
    Er verneigte sich spöttisch.
    »Nun gut«, sagte sie. »Dann wollen wir es hinter uns bringen.«
    Estora ging voraus in den Korridor, der ihre und Zacharias’ Privatgemächer miteinander verband. Dort wurde sie von Colin, Ellen und ihrer Zofe erwartet. Estora wandte sich an die Waffe.

    »Ellen«, sagte sie, »bitte sorgen Sie dafür, dass Sie und die anderen Waffen, die zu meiner Bewachung eingeteilt sind, Lord Spane keinen Zugang in meine Privaträume gewähren. Wenn er mich zu sehen wünscht, wird er genau wie alle anderen einen Termin mit Cummings vereinbaren.«
    »Ja, Eure Hoheit«, sagte die Waffe.
    Der mörderische Blick, den Richmont ihr zuwarf, ließ sie erzittern, aber sie ging mit geradem Rücken und hocherhobenem Haupt den Korridor entlang. Dies war nur ein kleiner Ausdruck des Widerstandes gewesen, aber zumindest hatte sie ihrem Vetter damit bewiesen, dass er sie nicht völlig in der Hand hatte. Da sie nun seine wahre Gesinnung kannte, würde sie Mittel und Wege finden, um sich zu schützen, und Zacharias und ihre Familie ebenfalls. Aber wie schützte man sich vor Lügen, die sich schneller verbreiten würden als ein Steppenbrand? Er hatte sogar sie selbst dazu gebracht, an ihrer Abkunft zu zweifeln. Ob an seiner Geschichte mit dem Spielmann irgendetwas Wahres war? Die Vorstellung, ihre Mutter sei untreu gewesen … Nein, es war unmöglich. Nicht ihre konservative, pflichtbewusste Mutter, die ihren Mann geliebt hatte.
    Als Estora Zacharias’ Boudoir betrat, musste sie sich diese Sorgen aus dem Kopf schlagen, denn vor ihr lag eine andere Aufgabe, die sie in dieser Nacht erfüllen musste. Sie ging ins Schlafgemach voran, um ihre eheliche Pflicht zu erfüllen.

RITUS UND ERWACHEN
    Natürlich waren die fünf Zeugen, darunter auch Richmont, alles Männer, falls sie die Größen und Körperformen, die unter Kapuzen und Umhängen verborgen waren, richtig einschätzte. Sie setzten sich in eine Sesselreihe am Fußende des Bettes.
    Zacharias lag da und hatte keine Ahnung, was um ihn herum alles geschah.
    »Wir geht es ihm?«, fragte sie Destarion.
    »Ziemlich unverändert, aber das ist positiver, als es klingt. Er ist nicht schwächer geworden, seine Wunde eitert nicht und heilt weiterhin gut, und vielleicht werden wir bald eine Besserung erleben. Ich glaube, dass er sich vor allem aufgrund des Gifts noch nicht wieder erholt hat. Es war zwar keine große Dosis, aber dennoch sehr schädlich.«
    Estora nickte. »Danke.«
    Nun trat Destarion näher und senkte seine Stimme. »Herrin, möglicherweise wird Eure Anwesenheit heute Nacht ihm sogar Erleichterung verschaffen. Falls er reagiert, sollten Sie keine Angst davor haben, seine Bedürfnisse zu erfüllen. Ich habe ihm sogar einen Trank gegeben, der seine … körperlichen Reaktionen stimulieren könnte. Ich kann jedoch nicht voraussehen, ob dieser anregende Trank auch sein Bewusstsein beeinflussen wird.« Damit verneigte Destarion sich und ersuchte sie, ihn zu entschuldigen.
    Die Waffe Ellen kam zu ihr und sagte: »Ich werde direkt
vor der Tür Wache stehen, Herrin. Falls Ihr irgendetwas benötigt, braucht Ihr mich nur zu rufen.«
    »Danke«, antwortete Estora. Ellen verbeugte sich erneut und verließ sie. Estora wünschte, sie hätte ihr aus dem Zimmer folgen können. Stattdessen beobachteten die Zeugen sie gespannt,

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