Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
Vom Netzwerk:
Rüstung unter den Achselhöhlen, und sie fiel zu Boden.
    Die Eleter reagierten schneller, als Karigans Augen ihnen zu folgen vermochten, und weiße Pfeile flogen in die Schatten. Lynx stieß Yates auf Karigan zu und hob Graelalea in seinen Armen auf.

    »Erdriesen!«, schrie er. »Wir brauchen Deckung!«
    »Hier entlang.« Ealdaen drehte sich hastig um und rannte auf das Schloss zu. Telagioth, Solan und Lhean ließen weiterhin ihre Pfeile fliegen.
    Karigan rannte hinter Lynx her, zerrte Yates mit und schrie ihm Anweisungen zu, während die Pfeile der Erdriesen ringsum niederprasselten.
    Sie mussten über einen riesigen umgestürzten Baumstamm klettern und tasteten verzweifelt nach Höhlungen, um ihre Finger und Zehen zu verankern. Es war, als müsste man im Gebirge eine Felswand überwinden. Borke zerbröselte unter Karigans Fuß, und sie wäre fast gestürzt. Neben ihr schlug ein Pfeil ins Holz. Ard schob Yates von unten hinauf, und dann waren sie oben, ließen sich auf der anderen Seite hinunter und rannten weiter. Zum Glück war der Boden relativ eben, und Karigan merkte, dass unter dem Unrat des Waldes Pflastersteine lagen. Sie rannten auf das Schloss zu und als Karigan aufblickte, sah sie breite, geschwungene Stufen, die zu einer Terrasse emporführten, und riesige, von Statuen flankierte Türflügel. Die Statuen stellten junge Eleterinnen dar, die auf den Hain deuteten, aber einer der Arme lag auf dem Boden und war schon halb in der Erde versunken. Sie rasten die Treppe hinauf und erreichten die Terrasse. Ealdaen befahl ihnen, sich hinter den Statuen zu verschanzen.
    Karigan spähte hinter den Beinen der Statue hervor und sah Telagioth, Lhean und Solan noch immer auf dem umgestürzten Baumstamm hocken und sorgfältig zielen, bevor sie ihre Pfeile abschossen. Pfeile der Erdriesen flogen über sie hinweg und schlugen um sie herum ein. Offenbar war es nicht Zielsicherheit, sondern reiner Zufall gewesen, dass Graelalea getroffen worden war. Sie sah zu der Eleterin hinüber, die in Lynx’ Armen lag. Blut rann über ihre weiße Rüstung und tropfte auf den Steinboden zu ihren Füßen.

    »Ohne richtige Deckung kann ich ihr nicht helfen«, knurrte Lynx.
    Graelaleas flatternde Augenlider öffneten sich. An diesem dunklen Ort war ihr smaragdgrünes Funkeln fast erschreckend. »Galad …«, begann sie.
    »Schsch«, zischte Lynx. »Schont Eure Kräfte.«
    »Arodoa imitre!«, donnerte Ealdaen, sodass Karigan zusammenfuhr.
    Er stand vor den Türflügeln und murmelte etwas, und wenn sie es nicht besser gewusst hätte, hätte sie geschworen, dass er auf Eletisch fluchte.
    »Sie brauchen den Mond«, sagte er ernüchtert. Er ignorierte die Pfeile, die rings um ihn herum auf die Steine prasselten, und holte seinen Mondstein hervor. Sein Licht enthüllte schimmernde, wirbelnde Abbildungen, darunter einen Baum, Sterne und den Mond, ähnlich wie auf der Monduhr, die sie in Telavalieth gesehen hatten.
    »Arodoa imitre en muna!«, befahl Ealdaen.
    Es folgte das hörbare Klicken eines Mechanismus, der irgendwo tief im Inneren des Portals lag, und darauf ein Ächzen, aber die Türen öffneten sich immer noch nicht.
    Ealdaen bewegte sich nicht und zuckte nicht einmal zusammen, als ein Pfeil vom Rücken seiner Rüstung abprallte, sondern brach in eine weitere Flut von Worten aus, die Karigan für noch wüstere eletische Flüche hielt. Er trat sogar gegen die Türen. Und sie öffneten sich – nur einen Spalt, aber sie öffneten sich. Er, Grant und Ard warfen sich dagegen und drückten mit aller Kraft, und sie glitten gerade weit genug auseinander, dass sie eintreten konnten.
    Ealdaen bedeutete ihnen mit einer Geste hineinzugehen, und Karigan hoffte, dass ihnen drinnen nicht etwas noch Schlimmeres bevorstand als das, was draußen hinter ihnen lag. Ealdaen verharrte auf der Terrasse. »Telagioth!«, brüllte er.

    Als Karigan zurücksah, sprangen erst Solan und dann Lhean von dem Baumstamm hinunter und rannten zu ihnen. Augenblicke später folgte Telagioth. Als Karigan Yates ins Innere des Schlosses geführt hatte, drängten sich die drei Eleter bereits hinter ihr hinein und drückten die Tür wieder zu.
    »Die Erdriesen werden von einem Zauber unterstützt«, sagte Telagioth. »Ich fühle ihn.«
    Alle blieben im Eingangsbereich stehen, überwältigt von einer bleiernen Stille – kein tröpfelndes Wasser, keine kreischenden Waldwesen, nichts. Und es war nicht mehr dunkel. Durch die Wände drang ein stumpfer Schimmer, als würden sie

Weitere Kostenlose Bücher