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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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Kratzen und wandte den Kopf. Yates arbeitete an seiner Chronik, und seine Armwunde war ordentlich verbunden.
    »Was …«, begann sie und leckte ihre trockenen, aufgesprungenen Lippen. »Was schreibst du?«
    »Ich zeichne«, verbesserte er sie. Er lächelte. »Da ich jetzt wieder besser sehen kann, halte ich die Einzelheiten dieses Raumes fest, die Monduhr und dergleichen. Ich habe auch einen Nythling skizziert, nachdem Ealdaen mit denen fertig war, die noch übrig waren.«
    Sie erinnerte sich, dass die Nythlinge an Grant gefressen hatten. Yates blätterte eine Seite um und zeigte ihr das Bild des Nythlings, den er äußerst realistisch abgebildet hatte.

    »Ealdaen hat keine Ahnung, wie die Eier in Grants Arm kamen«, sagte Yates. »Er hat nie zuvor Nythlinge gesehen. Wie geht es dir?«
    »Ziemlich schlecht.«
    Yates nickte. »Ealdaen hat gesagt, dass dein Bein wieder völlig aufgerissen ist. Er war erstaunt, dass du überhaupt gehen konntest. Du musst wirklich lernen, besser auf dich aufzupassen.«
    Hätte Karigan genug Kraft gehabt, hätte sie ihm einen Hieb versetzt.
    »Ealdaen wollte, dass ich dir das gebe, sobald du aufwachst«, sagte er und hob Graelaleas Fläschchen mit dem Heiltrank. »Und das.« Nun zeigte er ihr etwas, das sie überraschte, da es absolut nicht zu diesem Ort passte.
    »Ist es wirklich das, was ich glaube?«
    »Wenn du glaubst, es sei Drachenschokolade, hast du recht. Es stammt aus dem Geschenk, das König Zacharias uns für Graelalea mitgegeben hat und das wir ihr an dem Morgen übergeben haben, als wir die Bresche überquerten.«
    Karigan erinnerte sich.
    »Ealdaen sagt, Schokolade sei für Eleter äußerst heilsam, und dass sie sie deshalb so schätzen. Er nimmt an, dass sie auch für Nichteleter gut ist, deshalb hat er uns allen etwas davon gegeben. Wer weiß schon, ob es uns wirklich hilft oder nicht? Lynx und ich haben ihm jedenfalls nicht widersprochen. Du solltest mir übrigens zu meiner Zurückhaltung gratulieren. Du hast keine Ahnung, wie versucht ich war, deinen Anteil aufzuessen und dir nichts davon zu sagen. Ich meine, woher hättest du es überhaupt wissen sollen?«
    »Ich hätte es an deinem Atem gerochen.« Sie schnappte ihm ihre Drachenschokolade weg und biss hinein. Vor Entzücken verdrehte sie die Augen und kaute ganz langsam, um so lange wie möglich im Geschmack der dunklen Schokolade zu
schwelgen. Nachdem sie sich seit so langer Zeit von dünnem Eintopf, Getreidebrei und getrocknetem Fleisch ernährt hatte, schien sie ihr wirklich irgendwie Kraft zu geben. Und sie weckte die Erinnerung an einen weiteren Lieblingsluxus: ein ausgedehntes, heißes Schaumbad. Falls sie es zurück nach Sacor-Stadt schafften, würde sie vielleicht auch das eines Tages wieder erleben.
    Yates kicherte. »Ich habe meine in einem einzigen Happs heruntergeschlungen.«
    Als sie bereit war, zog sie den Korken aus dem Fläschchen. »Ealdaen hat gesagt, dass dies der letzte Rest von Graelaleas Heiltrank ist, und dass du alles austrinken sollst. Er nennt es den Tau von Avrath.«
    Es waren drei große Schlucke übrig, die Karigan ebenfalls genoss, obwohl sie sich voll Trauer an Graelalea erinnerte. Sie berührte die Feder, die immer noch in ihrem Zopf steckte. Der Heiltrank dämpfte ihre Schmerzen, und sie fühlte sich stark genug, sich aufzusetzen. Als sie das getan hatte, merkte sie, dass die Leichen fort waren.
    »Wo sind die anderen?«, fragte sie.
    »Ich glaube, sie kümmern sich um die Leichen«, antwortete Yates. »Und sie halten Wache, damit nicht noch mehr Schläfer hereinkommen. Ealdaen wollte den Toten Ehre erweisen.«
    »Allen Toten?«
    Yates nickte. »Sogar Ard und den Schläfern. Er sagte, Ard sei ein guter Kamerad gewesen, bis er versuchte, dich zu ermorden, und dass die Schläfer sich nicht durch ihre eigene Schuld so verändert hatten. Früher waren sie makellose Eleter.«
    »Dichter, Maler und Helden aus anderen Zeitaltern«, murmelte Karigan, die sich an Laurelyns Worte erinnerte.
    »Ja, Ealdaen hat etwas ganz Ähnliches gesagt. Ich glaube, er
kannte viele Leute, die in dem Hain schliefen, persönlich.« Yates machte eine Pause und fuhr dann fort, »Was Ard angeht … Die anderen wollten gern wissen, warum er dich eigentlich umbringen wollte.«
    Karigan erstarrte, und ihr Kopf begann zu pochen. »Und?«
    »Ealdaen hat uns erzählt, was er zufällig gehört hat, nämlich dass du eine Bedrohung für die Ehe zwischen Lady Estora und dem König sein sollst.«
    »Und?«
    »Ich glaube,

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