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Pfad der Schatten reiter4

Pfad der Schatten reiter4

Titel: Pfad der Schatten reiter4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: britain
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jedenfalls nur allzu wirklich an, und bei jedem Knuff durchschoss sie ein weiß glühender Schmerz, der ihr den Atem nahm. Allmählich wurde ihr schwindlig.
    Der König ergriff ihr gebrochenes Handgelenk und wirbelte sie herum. Sie brüllte und sank auf die Knie. Die Musik verstummte und die Tänzer blieben stehen. Sie stöhnte, umringt von einem Wald aus Beinen und Röcken. Sie würde nicht zulassen, dass die weiße Welt ihr das antat, sie würde sich nicht von ihr besiegen lassen. Mithilfe ihres Stabes gelang es ihr, sich aufzurichten, und sie fand sich Auge in Auge mit der Maske des Königs.
    »Du bist eine Fälschung«, sagte sie. Sie drehte sich um. »Ihr seid alle Fälschungen.«
    Mit ihrer unverletzten Hand riss sie dem König seinen Drachenhelm vom Kopf und schleuderte ihn weg. Er schepperte auf dem Boden, und eine weiße Staubwolke stieg auf. Sie schnappte nach Luft. Unter der Maske befand sich keineswegs
König Zacharias, sondern Lord Amberhills höhnisch grinsendes Gesicht. Erwartungsvoll hob er eine Augenbraue.
    Was sollte das bedeuten? Was wollte die weiße Welt ihr mitteilen? Wenn der König auf diesem Maskenball nicht Zacharias war, wer befand sich dann wohl unter der Maske der Königin Wüstina? Sie selbst, oder jemand anders?
    Schaudernd, aber unfähig, sich zurückzuhalten, hob sie die Maske, die Königin Wüstinas Gesicht verbarg, und entdeckte Estora, die sie anstarrte. Karigan wich zurück. In ihrem Kopf prallten so viele Gedanken aufeinander, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Sie wollte nur weg, hinaus aus dieser weißen Welt. Da war ihr der Schwarzschleierwald immer noch lieber; zumindest war er real.
    Sie drängte sich durch die schweigenden, bewegungslosen Tänzer. Ein schwarz gekleideter Akrobat stellte sich ihr in den Weg. Er trug die Spiegelmaske, aber sie reflektierte lediglich die weiße Landschaft. Santanara hatte sie vor dem Spiegelmann gewarnt und gesagt, er sei ein Betrüger, und sie fand diese Beschreibung äußerst zutreffend. Mit einer Geste befahl er Neff und die drei Pagen zu sich.
    »Sie müssen eine Maske wählen«, sagte Neff, »falls Sie hier wegwollen.«
    Kalter Schweiß sammelte sich auf Karigans Stirn. Was würde passieren, wenn sie eine der Masken wählte? Und wenn König Zacharias nicht den Drachenhelm getragen hatte, wo war er dann?
    »Ich möchte mein Gesicht nicht verbergen«, sagte Karigan. »Ich werde mich nicht verstecken, und ich werde niemanden betrügen.«
    »Sie müssen eine Maske wählen«, erklärte Neff.
    Sie überlegte, ob sie ihn mit ihrem Stab schlagen sollte, aber nachdem sich die Tänzer alle höchst wirklich und solide angefühlt hatten, war das wahrscheinlich keine gute Idee,
denn so etwas würde bestimmt zu Vergeltungsmaßnahmen führen.
    »Also gut«, sagte sie und dachte fieberhaft nach. »Wenn ich schon wählen muss, dann wähle ich diese hier.« Sie deutete nicht auf eine der drei Masken auf den angebotenen Kissen, sondern auf die Spiegelmaske, die der Akrobat trug. Ihr Spiegelbild darin deutete auf sie zurück.
    Alle außer dem Akrobaten verschwanden. Er drohte ihr mit dem Zeigefinger und schlug sich auf die Schenkel, als würde er sie schweigend auslachen. Dann wich er zurück, wies mit einer weit ausladenden Geste auf die Brücken und verschwand ebenfalls.
    Karigan seufzte. Anscheinend hatte sie diese Prüfung bestanden, doch nun kam die nächste. Sie ging von einer Brücke zur anderen und pochte gegen jede mit ihrem Stab. Alle fühlten sich gleich solide an. Sie hatte keine Ahnung, was geschehen würde, wenn sie die falsche Brücke überquerte. Vielleicht würde sie unter ihren Füßen verschwinden, und sie würde zu den korrumpierten Schläfern in den Abgrund stürzen; oder vielleicht führte die Brücke in irgendein feindliches Land oder in eine feindliche Schicht der Welt, aus der sie nie zurückkehren konnte.
    »Fünf Höllen«, brummte sie, jenseits aller Erschöpfung, und hätte beinah irgendeine beliebige Brücke gewählt, nur um es hinter sich zu haben. Dann lächelte sie und zog den Mondstein aus ihrer Tasche. Sämtliche Brücken flammten in kristallklarer Helligkeit auf, aber eine war dauerhafter und warf die Schwingungen ihres Mondsteins immer noch zurück, als die anderen bereits wieder verblasst waren.
    Sie holte tief Luft und betrat die Brücke. Und dann machte sie noch einen Schritt vorwärts. Die anderen verschwanden. So schnell sie konnte, hastete sie zur anderen Seite. Als sie einen Schritt von der Brücke in den

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