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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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Bewegung spürte ich auf meinem Arm und rief: »Warte!«
    Die Schlange drehte sich wieder zu mir um und senkte den Kopf, um mich besser mustern zu können. Fanindra streckte sich und schlängelte sich um meinen Nacken. Sie hob dem riesigen Auge den Kopf entgegen und ließ die Zunge herausschnellen.
    »Wer isssst ssssie?«
    »Sie heißt Fanindra. Sie gehört der Göttin Durga.«
    »Duuuurga. Diesssse Göttin kenne ich. Diesssse Sssschlange gehört ihr?«
    »Ja. Fanindra ist hier, um uns bei unserer Suche zu helfen. Die Göttin Durga hat uns geschickt und Waffen mitgegeben.«
    »Iiiich versssstehe.«
    Die Wächterin betrachtete Fanindra eine Weile, als würde sie über unser Schicksal nachgrübeln. Die Schlangen kommunizierten lautlos miteinander.
    »Ihr dürft eintrrreten. Ich ssssspüre, dassss eure Abssssicht nicht bösssse isssst. Vielleicht habt iiiihr Erfolg. Vielleicht isssst dassss euer Schikssssal. Wer weissss? Ihr müsssst vier Häusssser durchqueren. Dassss Haussss der Vögel. Das Haussss der Kürbisssse. Das Haussss der Sssssirenen. Und das Haussss der Fledermäusssse. Sssseid auf der Hut. Um zzzzzu obssssiegen, müsssst ihr die besssste Wahl treffen.«
    Kishan und ich verneigten uns. »Vielen Dank, Wächterin.«
    »Herzzzzlichen Glückwunsssssch.«
    Die große Schlange schwenkte ihren schweren Körper, und in dem mächtigen Baum rumorte es. Der Schwanz, der um den Stamm gewickelt war, glitt beiseite und offenbarte eine Geheimtür ins Innere des Weltenbaums und eine versteckte Wendeltreppe. Fanindra wand sich wieder um meinen Oberarm und erstarrte.
    Kishan zog mich in den Korridor. Mir blieb gerade einmal genügend Zeit um zu bemerken, dass der Boden mit Sägemehl bedeckt war, als sich die riesige Schlange erneut bewegte. Ihre Körper schob sich über den Eingang und schloss uns in den schwarzen Wurzeln des gigantischen Weltenbaums ein.

20
    D ie Prüfung d e r V ier Häuse r
    F anindras smaragdgrüne Augen begannen zu glühen und spendeten genügend Licht, damit Kishan unsere Taschenlampen aus dem Rucksack fischen konnte. Zwei Meter vor uns befand sich ein weiterer Baumstamm, der so fest und massiv aussah wie der draußen – ein Baumstamm in einem Baumstamm. Zwischen den beiden Stämmen spannte sich eine Wendeltreppe in die Höhe. Kishan nahm meine Hand. Die Stufen waren breit genug, dass wir nebeneinander hergehen konnten, und tief genug, dass wir uns darauf hätten ausruhen können.
    Ganz langsam stiegen wir die Wendeltreppe empor und legten häufig Pausen ein. Es war schwer zu sagen, wie weit wir gekommen waren. Nach mehreren Stunden stießen wir auf eine eigentümliche Tür. Sie war gelb-orange und uneben. Anstelle eines Knaufs gab es einen dicken hölzernen Ast. Ich spannte meinen Bogen, Kishan hielt seine Chakram kampfbereit. Er trat einen Schritt zur Seite, legte die Hand auf den Griff und stieß die Tür nach innen auf, während ich den Fuß in den Spalt schob und nach Angreifern Ausschau hielt. Niemand war zu sehen.
    Das Zimmer war von unzähligen Regalen gesäumt, die in den Baum geschnitzt waren. Hunderte von Kürbissen in allen Formen und Größen bedeckten die Regale und den Boden. Einige waren ganz, andere ausgehöhlt. Viele hatten wunderschöne, kunstvoll gearbeitete Muster, ausgefallener als alles, was ich je zu Halloween gesehen hatte, und wurden von innen mit flackernden Kerzen erleuchtet.
    Wir schritten ein Regal nach dem anderen ab, bewunderten die Kunstwerke. Ein paar waren bemalt und eingeölt, sodass sie wie Edelsteine funkelten. Kishan streckte den Arm nach einem aus.
    »Nichts anfassen! Das ist eine Prüfung. Wir müssen herausfinden, was zu tun ist. Warte noch einen Moment, während ich Mr. Kadams Notizen überfliege.«
    Mr. Kadam hatte uns drei Seiten mit Informationen über Kürbisse mitgegeben. Kishan und ich setzten uns auf den polierten Holzboden und lasen alles durch.
    »Hier steht nur lauter Zeug darüber, wo die jeweiligen Kürbisarten herstammen und wann Seeleute Samen gesammelt haben, um sie in ihrer Heimat zu pflanzen«, sagte ich. »Es gibt einen Mythos über Kürbisschiffe. Das kann es wohl auch nicht sein.«
    Kishan lachte. »Wie wäre es mit dem hier? Über Kürbisse und Fruchtbarkeit? Willst du es ausprobieren, Kells? Ich würde mich auch als Versuchsobjekt opfern, falls es sein muss.«
    Ich überflog den Mythos und funkelte ihn finster an. »Ha! Träum weiter. Das kannst du vergessen.« Kishan lachte laut, und ich nahm die nächste Seite zur Hand. »Hier heißt

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