Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
Vom Netzwerk:
die Pille. Sie schmeckte wie eine Vitamintablette, änderte jedoch nichts an meinem Zustand.
    Zwei weitere Kürbisse enthielten Käse und einen Ring. Kishan aß den Käse und steckte sich den Ring an den Finger. In der nächsten war eine weiße Flüssigkeit. Kishan war nervös. Es konnte sich um Gift handeln, das mich auf der Stelle tötete, ebenso gut wie um das Gegenmittel oder das Elixier der ewigen Jugend.
    Ich winkte ihn zu mir. »Ich trinke es. Hilf mir.«
    Er hob meinen Kopf und hielt den Kürbis schräg, damit sein Inhalt zwischen meine trockenen, aufgesprungenen Lippen rann. Die Flüssigkeit sickerte meine Kehle herab, als ich erschöpft schluckte. Mit einem Schlag spürte ich, wie meine Kraft zurückkehrte.
    »Mehr.«
    Er hielt den Kürbis fest umklammert, während ich trank. Die Flüssigkeit schmeckte köstlich und versorgte mich mit genügend Lebensenergie, dass ich den Kürbis selbst halten konnte. Beide Händen um den schüsselförmigen Kürbis, stürzte ich den Rest der Flüssigkeit mit zwei großen Schlucken hinunter. Ich fühlte mich kräftiger als vor dem Betreten des Zimmers.
    »Du siehst viel besser aus, Kells. Wie geht es dir?«
    Ich stand auf. »Ich fühle mich toll! Stark. Als wäre ich unverwundbar.«
    Angespannt stieß er den Atem aus. »Gut.«
    Mein Augenlicht war zurückgekehrt, und ich blickte mich im Zimmer um. Ich sah sogar noch schärfer als vorher. »Hey. Was ist das?«
    Ich schob ein paar Kürbisse beiseite und packte eine große, runde Frucht an ihrem langen, dicken Stiel. »Da ist ein Tiger eingeritzt. Versuch den mal, Kishan.«
    Er nahm ihn entgegen und knallte ihn auf den Boden. Im Innern befand sich ein gefaltetes Blatt Papier.
    »Das ist ja wie ein Glückskeks! Was steht drauf?«
    »Da steht – Das versteckte Gefäß zeigt den Weg .«
    »Das versteckte Gefäß? Vielleicht ist damit ein versteckter Kürbis gemeint.«
    »Ziemlich clever, einen Kürbis in einem Raum voller Kürbisse zu verstecken.«
    »Hm. Lass uns nach Kürbissen suchen, die irgendwie son derbar aussehen oder ganz hinten im Zimmer oder in den Ecken versteckt sind.«
    Wir sammelten mehrere kleinere Kürbisse auf. Kishan hatte vielleicht zehn gefunden, ich vier. Er zerstörte seine Kürbisse zuerst, in der sich Reis, ein Schmetterling, eine Peperoni, Schnee, eine Feder, eine Lilie, etwas Baumwolle, eine Maus, noch eine Schlange, die wir unschädlich machten – sie konnte völlig ungefährlich sein, aber wir wollten auf Nummer sicher gehen – und ein Regenwurm befand.
    Enttäuscht wandten wir uns meiner Auswahl zu. Im ersten steckte ein Faden, im zweiten das Geräusch von Trommeln, im dritten der Duft von Vanille, und der vierte, der wie ein kleiner Apfel geformt war, war leer. Wir warteten eine Minute und befürchteten schon, dass einer von uns wieder krank werden würde. Der zerbrochene Kürbis löste sich jedoch wie die anderen auf, und irgendetwas musste geschehen sein.
    »Und jetzt? Hast du etwas gesehen?«
    »Nein. Warte mal. Ich höre etwas.«
    Nach einer weiteren Minute bohrte ich nach: »Und? Was ist es?«
    »Irgendetwas ist anders im Zimmer, aber ich weiß nicht was. Warte. Die Luft! Sie bewegt sich. Spürst du das auch?«
    »Nein.«
    »Einen Augenblick.« Kishan kroch im Zimmer umher, untersuchte die Regale, Wände und Kürbisse. Er legte die Hand auf eine der Wände, lehnte sich dagegen und stieß Kürbisse um, die in alle Richtungen rollten.
    »Hier kommt ein Luftzug durch. Ich denke, es ist eine Tür. Hilf mir, die Kürbisse wegzuräumen.«
    Wir schoben die Kürbisse in die andere Ecke des Zimmers, bis nur noch leere Regalbretter zu sehen waren.
    »Der hier lässt sich nicht bewegen. Er ist wie festgewachsen.«
    Es war ein winziger Kürbis, der in der Wand verankert zu sein schien. Ich zog und zerrte, doch er bewegte sich keinen Zentimeter. Kishan ging einen Schritt zurück, um sich ein besseres Bild zu machen, und brach in Gelächter aus. Ich riss immer noch an dem kleinen Kürbis.
    »Was ist los? Was gibt’s da zu lachen?«
    »Komm mal her, Kells.«
    Ich ging aus dem Weg, und er legte die Hand auf den Kürbis.
    »Ich weiß nicht, was du beweisen willst. Er lässt sich nicht bewegen«, sagte ich.
    Kishan drehte den Kürbis. »Es ist ein Türknauf, Kelsey.« Er lachte und drückte einen Teil der Wand auf, der genau wie eine Tür geformt war. Auf der anderen Seite warteten wieder Stufen auf uns, die hinauf in den Baum führten.
    Kishan streckte die Hand aus. »Sollen wir?«
    Ich seufzte. »In Zukunft

Weitere Kostenlose Bücher