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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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es, man muss einen Kürbis ins Wasser werfen, um ein Seeungeheuer oder eine Meeresschlange heraufzubeschwören. Huch, die brauchen wir wahrscheinlich auch nicht.«
    »Was ist mit dieser chinesischen Sage? Ein Junge, der mündig wird, muss einen Kürbis wählen, der daraufhin sein Leben lenkt. Einige sind gefährlich, andere nicht. In einem steckt sogar der Quell der ewigen Jugend. Vielleicht haben wir Glück. Vielleicht müssen wir nur einfach einen aussuchen.«
    »Damit könntest du recht haben. Aber woher wissen wir, welchen wir nehmen sollen?«
    »Keine Ahnung. Wahrscheinlich müssen wir es ausprobieren. Ich fange an. Ziel auf alles, was dort herauskommt.«
    Kishan wählte einen schlichten, glockenförmigen Kürbis. Nichts geschah. Er schüttelte ihn, warf ihn in die Luft und gegen die Wand … immer noch nichts.
    »Ich werde versuchen, ihn zu zerbrechen.« Kishan schmetterte ihn auf den Boden, und eine Birne rollte heraus. Er schnappte sich die Frucht und biss hastig hinein, bevor ich ihn warnen konnte. Als er sich endlich zu mir umdrehte, war die Birne fast verschwunden. Er verwarf meine Warnung und sagte, die Frucht habe gut geschmeckt. Der aufgeplatzte Kürbis löste sich auf und versickerte im Boden.
    »Okay, jetzt bin ich an der Reihe.« Ich nahm einen runden Kürbis mit Blumenmuster, hob ihn über den Kopf und knallte ihn auf den Boden. Eine zischende schwarze Schlange tauchte aus den zerbrochenen Teilen auf. Angriffslustig rollte sie sich zusammen und spuckte in meine Richtung. Noch bevor ich mich bewegen konnte, hörte ich ein metallisches Surren. Kishans Chakram sank vor meinen Füßen ins Holz und trennte den Kopf der Schlange ab. Der Körper des Tiers und der zertrümmerte Kürbis verschmolzen mit dem Boden.
    »Du bist dran. Vielleicht ist es besser, sich an die schlichten Kürbisse zu halten.«
    Er suchte sich einen flaschenförmigen Kürbis aus, der etwas hervorbrachte, das an Milch erinnerte. Ich mahnte Kishan zur Vorsicht, weil das Getränk womöglich nicht das war, wonach es aussah. Er gab mir recht, aber es stellte sich heraus, dass sich der nächste Kürbis nicht zerbrechen ließ, bevor wir es nicht tranken. Hastig kippte Kishan die Milch in einem Zug hinunter, und wir machten weiter.
    Ich wählte einen riesigen weißen Kürbis und bekam Mond licht.
    Ein kleiner Kürbis mit Warzen brachte Sand hervor.
    Ein großer, dünner Kürbis machte wunderschöne Musik.
    Ein dicker grauer Kürbis von der Form eines Delfins spritzte eine Ladung Meerwasser über Kishans Bein.
    Meine nächste Wahl fiel auf einen löffelförmigen Kürbis. Als er zerplatzte, stieg schwarzer Nebel auf und suchte mich. Erschrocken sprang ich beiseite, aber er folgte mir und versuchte, in meinen Mund und meine Nase einzudringen. Es gab nichts, was Kishan tun konnte. Ich atmete also den Nebel ein und musste husten. Mit einem Mal war meine Sicht verschwommen. Mir war schwindlig, und ich taumelte. Kishan fing mich auf.
    »Kelsey! Du bist ganz blass! Wie geht es dir?«
    »Nicht gut. Ich denke, das dort war eine Krankheit.«
    »Hier. Leg dich hin und ruh dich aus. Vielleicht finde ich ein Heilmittel.«
    In fieberhafter Hast knallte er Kürbisse auf den Boden. Ich zitterte und begann zu schwitzen. Ein Skorpion kam aus dem nächsten, und Kishan zertrampelte ihn mit dem Stiefel. Er fand einen Kürbis mit Wind, einen mit einem Fisch und einen, der einen kleinen Stern in sich trug, der so hell leuchtete, dass wir die Augen schließen mussten, bis das Licht verglüht war und der Stern im Boden versank.
    Jedes Mal, wenn er eine Flüssigkeit fand, stürzte er zu mir und flößte sie mir ein. Ich trank Fruchtsaft, Wasser und bittere dunkle Schokolade. Ich weigerte mich, etwas zu trinken, das nach Wundbenzin roch, aber ich rieb es mir auf die Haut, damit sich der Kürbis auflöste.
    Die nächsten drei enthielten Wolken, eine riesige Tarantel, die Kishan mit dem Fuß in die Zimmerecke kickte, und einen Rubin, den er sich in die Hosentasche steckte. In diesem Moment verlor ich völlig mein Augenlicht, und Kishans Verzweiflung nahm ungeahnte Ausmaße an. Der nächste Kürbis, den er aussuchte, brachte eine Art Pille hervor. Wir diskutierten, ob ich sie schlucken sollte oder nicht. Mir war schrecklich übel und ich fühlte mich schwach und fiebrig und schwitzte stark. Das Atmen fiel mir schwer, mein Herz raste. Ich geriet in Panik und war überzeugt, mein letztes Stündchen hätte geschlagen, würden wir nicht bald ein Gegenmittel finden. Ich kaute

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