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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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rosafarbene Fee ausmachen, die um eine Locke spähte und mein Gesicht betrachtete. Mr. Kadam sah mir über die Schulter.
    »Sie sehen hübsch aus, Miss Kelsey.«
    Kishan lachte. »Du hättest sie in natura sehen sollen. Hübsch ist eine schreckliche Untertreibung.«
    Mr. Kadam kicherte und ging hinaus, um seine Tasche aus dem Wagen zu holen.
    Kishan lehnte mit der Hüfte gegen den Tisch. Er zog ein Knie an, umschloss es mit beiden Händen und blickte mich mit ernstem Ausdruck an. »In Wahrheit muss ich gestehen, dass ich noch nie etwas Schöneres zu Gesicht bekommen habe.«
    Nervös wackelte ich mit den Füßen. »Nun, es ist immer eine Überraschung, wenn sich jemand umstylen lässt. Ein solches Styling wäre der Hit in jedem Schönheitssalon.«
    Er nahm sanft meinen Ellbogen und drehte mich zu sich. »Es liegt nicht am Umstylen. Du bist immer wunderschön. Die Feen haben nur das hervorgehoben, was sowieso schon da war.« Mit einem Finger hob er mein Kinn an und sah mir in die Augen. »Du bist eine wunderschöne Frau, Kelsey.«
    Kishan legte seine warmen Hände auf meine nackten Arme und strich leicht darüber. Dann zog er mich zu sich. Seine Blicke glitten zu meinem Mund. Als seine Lippen nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt waren, schob ich ihn entschlossen weg und schimpfte: »Kishan!«
    »Mir gefällt, wie du meinen Namen aussprichst.«
    »Lass mich bitte los.«
    Er hob seufzend den Kopf und sagte leise: » Ren … kann sich sehr, sehr glücklich schätzen.« Widerstrebend löste er seine Hände von meinen Armen und trat dann zum Fenster.
    Geschäftig kramte ich im Rucksack nach meinen Toilettenartikeln und meinem Pyjama. Kishan beobachtete mich schweigend und verkündete dann: »Ich denke, ich brauche auch ein Umstyling. Eine heiße Dusche ruft nach mir.«
    Immer noch nervös sagte ich: »Ja. Könnte ich auch gebrauchen. Eine heiße Dusche klingt verlockend.«
    Er hob eine Augenbraue. »Willst du zuerst?«
    »Nein, du.«
    Seine Augen funkelten, als er mich ansah. »Wir könnten auch Wasser sparen und zusammen duschen.«
    »Kishan!«
    Er zwinkerte mir zu. »Dachte ich mir schon. Aber einen Versuch kannst du mir nicht verübeln.«
    Mr. Kadams Rückkehr ersparte mir eine Antwort.
    Am zweiten Tag verglichen Mr. Kadam und ich unsere Notizen über unsere Vision mit Lokesh. Ihm war ebenfalls der tätowierte Diener aufgefallen, und er glaubte, sein Äußeres wäre außergewöhnlich genug, um herausfinden zu können, woher der Mann stammte. Außerdem hatte Mr. Kadam vor, Lokeshs Büro in Mumbai auskundschaften zu lassen.
    Die Luft draußen war so feucht-schwül, wir hätten unsere Wasserflaschen wahrscheinlich einfach dadurch füllen können, dass wir sie aus dem Fenster hielten. Wir kamen an Tempeln mit goldenen Kuppeln vorbei und an geschäftigen Menschen, die ihre Felder bestellten, wir fuhren über angeschwollene Flüsse und überflutete Straßen, aber ich konnte an nichts anderes als an Rens Rettung denken. Einzig Kishan vermochte mich gelegentlich aus meinen Tagträumen über Ren zu reißen. Aber das war ein zweifelhaftes Vergnügen. Unsere Beziehung hatte sich in Shangri-La verändert, und ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte. All die vielen Wochen so eng mit Kishan verbracht zu haben, hatte nicht gerade geholfen. Er war über den Punkt des harmlosen Flirtens hinaus und machte ernsthafte Annäherungsversuche. Eigentlich hatte ich gehofft, dass er im Laufe der Zeit das Interesse an mir verlieren würde. Dem war allerdings nicht so. Ich hatte starke Gefühle für ihn, allerdings nicht die gleichen wie er für mich. Ich konnte mich auf ihn verlassen und ihm vertrauen. Er war ein guter Freund, doch ich war in seinen Bruder verliebt. Wäre ich Kishan vor Ren begegnet, stünden die Dinge jetzt vielleicht anders. Aber so war es nicht.
    Während der Fahrt nagten lästige Gedanken an mir: War es einfach Glück, dass ich Ren zuerst getroffen hatte? Dass wir die Möglichkeit hatten, uns zu verlieben? Was wäre gewesen, wäre Kishan mir nach Amerika gefolgt und nicht Ren? Hätte ich eine andere Wahl getroffen?
    Die Wahrheit lautete, dass ich es nicht wusste. Kishan hatte etwas ganz Besonderes an sich. Und er war einsam. Er suchte nach einem Zuhause, nach jemandem, der ihn liebte, so wie Ren damals. Er brauchte jemanden, der ihn bei sich aufnahm und dem herumziehenden, verlorenen Tiger Sicherheit gab. Die Vorstellung fiel mir nicht schwer, dass ich dieser Jemand sein könnte. In Gedanken malte ich mir aus,

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