Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
Kelsey.«
»Wissen wir etwas über die anderen Teile des Amuletts? Etwa woher er sie hat?«
»Alles, was ich über das Amulett weiß, habe ich von meinen Eltern. Die Teile des Amuletts gehörten fünf Kriegsherren und wurden im Laufe der Jahrhunderte weitervererbt. Die Familie meiner Mutter hatte ein Teilstück und die meines Vaters ebenfalls. Aus diesem Grund haben Ren und ich jeweils eines. Der Teil, den du trägst, gehörte meiner Mutter, und Kadam trägt Vaters. Ich weiß nichts darüber, wie Lokesh in den Besitz der anderen drei gekommen ist. Ich habe nie von anderen Teilen des Amuletts gehört, bis Lokesh sie erwähnte. Ren und ich haben unsere unter der Kleidung versteckt getragen, er kann sie nicht gesehen haben.«
»Vielleicht hat Lokesh eine Liste all der Familien gefunden, denen ein Stück des Amuletts anvertraut wurde?«, schlug ich vor.
»Schon möglich. Allerdings habe ich nie von einer solchen Liste gehört.«
»Wussten deine Eltern von der Macht, die in den Amuletten steckt?«
»Nein. Erst nachdem wir mit dem Fluch belegt wurden.«
»Ihr hattet keine Vorfahren, die wie Mr. Kadam lange gelebt haben?«
»Nein. Unsere Familie war auf beiden Seiten sehr fruchtbar. Es gab immer einen jungen König, dem das Amulett an seinem achtzehnten Geburtstag gegeben werden konnte. Unseren Vorfahren war ein ungewöhnlich langes Leben beschieden, aber die durchschnittliche Lebensdauer von damals ist natürlich nicht mit der heutigen vergleichbar.«
»Leider gibt uns all das keinen Hinweis auf Lokeshs mög liche Schwächen.«
»Vielleicht doch.«
»Nämlich?«, fragte ich.
»Macht bedeutet ihm mehr als alles andere auf der Welt. Und da er das Amulett um jeden Preis besitzen will, ist das seine Schwachstelle.«
»Wie meinst du das?«
»Wir haben eben gesehen, dass das Göttliche Tuch eine genaue Nachbildung erstellen kann. Wenn Lokesh die Kopie in die Hände bekommt, glaubt er, gewonnen zu haben.«
»Aber wir wissen nicht, ob die Kopie von der Person, die sie trägt, getrennt werden kann. Und selbst wenn es möglich ist, wissen wir nicht, wie lange sie ihre Gestalt behält.«
Kishan zuckte mit den Schultern und sagte: »Das werden wir ausprobieren, sobald wir zurück sind.«
»Eine gute Idee.«
Ich stolperte über einen Stein, und Kishan fing mich auf. Er hielt mich einen klitzekleinen Moment länger als nötig und strich mir lächelnd das Haar aus dem Gesicht.
»Wir sind gleich da. Schaffst du es noch ein bisschen weiter, oder möchtest du eine Rast einlegen?«, fragte er mich angespannt.
»Ein Stückchen schaffe ich noch.«
Er ließ mich los und nahm mir den Rucksack ab.
»Kishan, ich wollte dir für alles danken, was du in Shangri-La getan hast. Ohne dich hätte ich es nicht geschafft.«
Er warf sich den Rucksack über eine Schulter und blieb stehen, sah mich gedankenvoll an. »Du hast doch nicht geglaubt, ich würde dich allein ziehen lassen?«
»Nein, aber ich bin dankbar, dass du bei mir warst.«
»Dankbarkeit ist wohl alles, was ich zu erwarten habe, nicht wahr?«
»Was hattest du dir denn erhofft?«
»Anbetung, Hingabe, grenzenlose Ergebenheit oder zumindest, dass du mich einfach unwiderstehlich findest.«
»Tut mir leid, Don Juan. Du wirst dich wohl mit meiner ewigen Dankbarkeit begnügen müssen.«
Er seufzte theatralisch. »Das ist ein ganz guter Ausgangspunkt. Sagen wir einfach, wir sind quitt. Ich habe dir nie wirklich gedankt, dass du mich überzeugt hast, nach Hause zurückzukehren. Ich … habe seither viel entdeckt, was mir sehr gut gefällt.«
Ich lächelte ihn an. »In Ordnung.«
Er legte mir den Arm um die Schultern, und wir wanderten weiter.
»Mal sehen, ob wir wieder auf den Bären stoßen«, überlegte Kishan.
»Dieses Mal sollte es mir gelingen, ihn in Schach zu halten. Mir ist es damals überhaupt nicht in den Sinn gekommen, meinen Blitzstrahl einzusetzen. Anscheinend bin ich keine große Kriegerin.«
»Beim Kampf gegen die Vögel hast du dich sehr gut geschlagen.« Er grinste. »Ich würde jederzeit wieder mit dir in die Schlacht ziehen. Habe ich dir eigentlich schon erzählt, dass ich einmal mein Schwert zu Hause vergessen habe?« Er gab mir einen Kuss auf die Stirn und schwelgte in Erinnerungen.
Bei Einbruch der Dämmerung sahen wir ein kleines Feuer am Fuß des Gebirges. Kishan versicherte mir, dass dies Mr. Kadams Lager sei. Er hatte seinen Geruch im Wind aufgenommen. Die letzte halbe Meile hielt Kishan meine Hand mit der Begründung, er könnte im Dunkeln
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