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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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ich, »in das ich nicht eingeweiht bin. Aber im Grunde interessieren mich die beiden Frauen überhaupt nicht. Die Sache ist gegessen. Wir haben Ren zurück, und das ist alles, was zählt.«
    Mit einem Räuspern erhob sich Nilima, sammelte die Teller ein und trug das Tablett in die Küche, da entschied Ren, sich wieder in den Menschen zu verwandeln. Jeder im Zimmer erstarrte. Er betrachtete uns reihum und lächelte dann Nilima an. »Darf ich dir helfen?«, fragte er höflich.
    Sie erwiderte das Lächeln und nickte verhalten. Wir starrten ihn alle gespannt an, warteten, dass er auch etwas zu uns sagen würde, doch stattdessen half er Nilima schweigend und brachte das Geschirr in die Küche. Wir hörten, wie er sie fragte, ob sie Hilfe beim Abwasch bräuchte. Sie lehnte dankend ab und erklärte, dass die anderen, das heißt wir, viel mit ihm zu besprechen hätten. Zögerlich betrat er das Pfauenzimmer und blickte fragend in unsere Gesichter. Schließlich setzte er sich neben Kishan und sagte leise: »Warum nur habe ich das Gefühl, als würde ich vor der Spanischen Inquisition stehen?«
    »Wir machen uns Sorgen, ob es dir wirklich gutgeht«, beeilte sich Mr. Kadam zu erklären.
    »Mir geht’s gut …«
    Seine Worte hingen in der Luft, und ich konnte mir den Rest des Satzes fast denken: … für einen Mann, der monatelang gefoltert wurde.
    »Ren?«, sagte ich vorsichtig. »Es tut mir so … leid . Wir hätten dich niemals zurücklassen dürfen. Hätte ich von meinem Blitzstrahl gewusst, hätte ich dich retten können. Es war alles meine Schuld.«
    Ren verengte die Augen und musterte mich.
    Kishan widersprach mir vehement. »Du kannst überhaupt nichts dafür, Kells. Er hat dich zu mir geschoben. Es war seine Entscheidung. Er wollte, dass du in Sicherheit bist.« Er nickte Ren zu. »Sag’s ihr!«
    Ren sah seinen Bruder an, als würden seine Worte keinen Sinn ergeben. »In meiner Erinnerung ist das ein bisschen anders abgelaufen, aber wenn du es sagst.« Er verstummte und sah mich neugierig an, doch in seinem Blick lag nichts Freundliches. Es war eher, als hätte er im Dschungel ein seltsames Tier gefunden und wüsste nicht, ob er mich fressen oder nur mit mir spielen sollte. Schließlich rümpfte er die Nase, als hätte er etwas Widerliches gerochen, und wandte sich an Mr. Kadam: »Vielen Dank, dass du mich gerettet hast. Ich hätte wissen müssen, dass du dir einen Plan einfallen lässt, um mich zu befreien.«
    »Eigentlich war es Miss Kelsey, der die Idee mit der Gottheit gekommen ist. Ohne das Tuch hätte sich deine Rettung als äußerst schwierig herausgestellt. Ich hatte nicht den blassesten Schimmer, wo dein Aufenthaltsort war. Allein die Vision, in der wir den Baiga gesehen haben, hat uns auf deine Spur gebracht. Und ohne die Waffen, die uns Durga gegeben hat, hätten wir die Wachen niemals ausschalten können.«
    Ren nickte und lächelte mich an. »Allem Anschein nach stehe ich tief in deiner Schuld. Vielen Dank für deine Bemühungen.«
    Etwas lief hier falsch. Er wirkte nicht wie der Ren, den ich kannte. Sein Verhalten mir gegenüber war kalt und distanziert. Ich musste mit ihm reden. Jetzt.
    Ich hob nachdrücklich die Augenbrauen und warf Mr. Kadam einen bedeutungsvollen Blick zu, der meine ungesagte Botschaft schließlich verstand und sich erhob. Er räusperte sich und verkündete: »Kishan, würde es dir etwas ausmachen, mir beim Tragen eines schweren Möbelstücks zu helfen?«
    Ren sprang auf und sagte: »Das kann ich doch tun. Kishan kann bleiben.«
    Mr. Kadam lächelte. »Bitte, bleib sitzen und ruh dich aus. Kishan und ich schaffen das schon, und ich habe das untrügliche Gefühl, Miss Kelsey würde gerne allein mit dir reden.«
    »Ich glaube nicht, dass es sicher ist …«, warnte Kishan.
    Mein Blick bohrte sich in Ren. »Es ist in Ordnung, Kishan. Er wird mir nichts tun.«
    Kishan stand auf und beugte sich über Ren, der ihm zunickte.
    »Ich werde ihr kein Haar krümmen.«
    »Äh, Kishan? Könntest du …?«, fragte ich kläglich.
    Behutsam hob er mich hoch und setzte mich mit einem Seufzen auf das Sofa neben Ren. »Ich bin ganz in der Nähe. Falls du mich brauchst, ruf einfach.« Dann wandte er sich drohend an Ren: »Tu ihr ja nicht weh. Ich höre jedes Wort.«
    »Untersteh dich!«, empörte ich mich.
    » Jedes Wort.«
    Ich runzelte missbilligend die Stirn. Kishan warf mir einen Blick zu, aber ich ignorierte ihn. Dann war ich endlich allein mit Ren. Ich hatte ihm so viel zu sagen. Und wusste

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