Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
macht Mr. Kadam einen sehr einsamen Eindruck, und das ist etwas, das euch drei verbindet. Ihr seid zu einer Familie zusammengewachsen. Niemand, abgesehen von Kishan und Mr. Kadam, kann verstehen, was du durchgestanden hast. Die beste Art, ihm seine Treue zu vergelten, besteht darin, ihm dasselbe Maß an Loyalität entgegenzubringen. Er betrachtet dich und Kishan als Söhne, und ein Sohn kann sei nem Vater am ehesten danken, indem er zu dem Mann wird, der seine Eltern mit Stolz erfüllt.«
Ren blieb stehen, lächelte und küsste mich auf die Wange. »Du bist eine sehr weise Frau, Rajkumari . Das ist ein ausgezeichneter Ratschlag.«
Als die Schlange im Burgerville endlich schrumpfte und wir an der Reihe waren, ließ mich Ren zuerst bestellen und verlangte dann noch sieben riesige Burger, drei Portionen Pommes, ein großes Getränk und einen großen Brombeermilchshake. Als die Verkäuferin wissen wollte, ob alles zum Mitnehmen wäre, schüttelte Ren verwirrt den Kopf und sagte, dass wir im Restaurant essen würden. Ich lachte und erklärte ihr, dass er sehr hungrig wäre.
Bei der Getränkestation probierte Ren mehrere Sorten aus und entschied sich dann für Root Beer. Ihm zuzusehen, wie er neue Geschmacksrichtungen und Nahrungsmittel entdeckte, war unglaublich unterhaltsam.
Während des Essens redeten wir über die Uni und mein laufendes Rechercheprojekt für Mr. Kadam in Bezug auf geflügelte Wesen und die Prüfung der Vier Häuser. Ich setzte ihn auch über Jason und mein Horror-Date mit Artie ins Bild. Stirnrunzelnd fragte Ren, wie irgendjemand freiwillig mit Artie ausgehen würde.
»Irgendwie gelingt es ihm immer wieder, Mädchen mit einem Trick zu einem Date zu überreden, so wie mich auch«, erklärte ich. »Er ist total engstirnig und selbstbezogen.«
»Hm.« Ren wickelte seinen letzten Burger aus und starrte ihn nachdenklich an.
Ich lachte. »Bist du etwa satt, Tiger? Es wäre schade um den Brombeermilchshake. Die hier sind die besten im ganzen Land.«
Er holte einen zweiten Strohhalm und bohrte ihn in den Deckel. »Hier, lass ihn uns teilen.«
Ich nahm einen Schluck, und Ren lehnte sich vor und schlürfte in einem Zug ein Drittel des Milchshakes aus. Dann grinste er. »Du hast mal hoch und heilig versprochen, du würdest nie wieder einen Milchshake mit mir teilen.«
Mit gespielter Bestürzung schlug ich die Hände über dem Kopf zusammen: »O nein! Das hatte ich vergessen. Nur hat das damals dem Tiger gegolten, deiner besseren Hälfte. Ich habe mein Wort also nicht gebrochen.«
»Doch, das hast du. Und der Tiger in mir ist übrigens nicht meine bessere Hälfte. Ich werde dir das schon noch beweisen.«
Nach dem Abendessen fuhren wir zu einem nahe gelegenen Park und machten einen Spaziergang. Ren schnappte sich eine Decke aus dem Kofferraum.
»Darf man bei einem ersten Date Händchen halten?«, fragte Ren.
»Du hältst immer meine Hand.«
»Aber nicht bei einem Date.«
Ich verdrehte die Augen, streckte ihm jedoch die Hand entgegen. Wir schlenderten ein wenig im Park umher, und er stellte mir viele Fragen über Amerika und seine Geschichte und Kultur. Wir unterhielten uns blendend. Alles war für ihn neu und faszinierend.
Wir blieben bei einem Teich stehen. Ren setzte sich und zog mich an seine Brust. »Ich will nur nicht, dass dir kalt wird«, protestierte er, als ich ihm einen vielsagenden Blick zuwarf.
Ich kicherte. »Das ist der älteste Trick der Welt.«
Ren lachte und strich mit seinen Lippen über mein Ohr. »Was gibt es noch für Tricks, die ich an dir ausprobieren könnte?«
»Irgendwie habe ich das Gefühl, als würdest du das problemlos ganz alleine herausfinden.«
Trotz meiner spöttischen Bemerkungen wurde mir in seiner Gegenwart schnell warm. Aneinandergeschmiegt redeten wir stundenlang und betrachteten das vom Mond beleuchtete Wasser.
Ren wollte alles wissen, was ich seit meiner Abreise aus Indien getan hatte. Nachdem er mich über alles ausgequetscht hatte, was man in Oregon unternehmen und sehen könnte, nahm die Unterhaltung einen anderen Ton an.
Er zog mich näher an sich und sagte: »Ich habe dich vermisst.«
»Ich dich auch.«
»Alles hat sich verändert, als du fort bist. Jede Lebensfreude war uns genommen. Das haben wir alle bemerkt. Ich war nicht der Einzige, der deine Abwesenheit gespürt hat. Selbst Kadam war bedrückt. Kishan hat ständig wiederholt, dass ihm die moderne Welt nichts zu bieten hätte, und stand kurz davor, in den Dschungel zurückzukehren. Aber
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