Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
ist es einfacher, mit anderen Männern auszugehen? Und die Erklärung von vorhin kannst du dir sparen. Die ist Schwachsinn.«
»Weil«, fuhr ich leise fort, »ich ohne diese anderen Männer überleben könnte, wenn es nicht funktioniert.«
Ren küsste meine Finger und sah mir eindringlich in die Augen. » Iadala , du wirst mich nie verlieren. Ich werde immer in deiner Nähe sein. Gib mir eine Chance, Kells. Bitte.«
Mit einem Seufzen blickte ich in sein wunderschönes Gesicht. »Okay. Wir versuchen es.«
»Vielen Dank.« Er lehnte sich äußerst zufrieden mit sich selbst ins Sofa zurück. »Behandle mich einfach wie all die anderen Typen.«
Sicher. Überhaupt kein Problem. Ich werde einfach den perfekten Mann, den schönsten Mann der Welt, der zufälligerweise auch noch ein uralter Prinz und mit einem Fluch belegt ist, so behandeln, als wäre er ein ganz normaler Durch schnittstyp. Kein Mädchen bei klarem Verstand könnte ihn anschauen – selbst ohne all das zu wissen, was ich weiß – und ihn für durchschnittlich halten.
Er beugte sich vor und küsste mich flüchtig auf die Wange. »Gute Nacht, Rajkumari . Ich rufe dich morgen an.«
Am nächsten Morgen schrillte das Telefon viel zu früh. Es war Ren, der mich zum Abendessen einlud, unserem ersten offiziellen Date.
Ich gähnte verschlafen. »Wohin willst du essen gehen?«
»Keine Ahnung. Was schlägst du vor?«
»Normalerweise hat der Mann ein Restaurant ausgesucht, bevor er anruft, aber bei dir drücke ich noch mal ein Auge zu, weil das alles neu für dich ist. Außerdem habe ich eine Idee, wohin wir gehen können. Zieh dir was Legeres an und hol mich halb sechs ab. Du kannst auch schon früher vorbeikommen und mich besuchen, wenn du willst.«
»Wir sehen uns halb sechs, Kells.«
Den restlichen Tag über hielt ich mich daheim auf und ließ die Verbindungstür nicht aus den Augen, doch Ren blieb stur auf seiner Seite. Ich backte sogar Schokoladenkekse, in der Hoffnung, der köstliche Duft könnte ihn schon früher zu mir locken, aber auch das führte nicht zum ersehnten Erfolg.
Um Punkt halb sechs klopfte er an meine Haustür, überreichte mir eine rosa Rose und bot mir den Arm. Er sah wahnsinnig gut aus, trug ein dunkelgrau gestreiftes, langärmeliges Hemd unter einer Designer-Daunenweste, wo ich ihm doch gesagt hatte, er solle sich leger kleiden.
Draußen öffnete er mir die Tür des Hummers. Warme Luft wehte aus dem Gebläse des Wagens, als Ren die Hände um meine Hüfte legte und mir in den Sitz half. Er überprüfte, ob der Gurt richtig saß, und fragte: »Wohin?«
»Ich zeige dir den ganzen Stolz des amerikanischen Nord westens. Ich bringe dich zu Burgerville.«
Auf dem Weg erzählte mir Ren von all den Dingen, die er in den vergangenen Monaten erlernt hatte, einschließlich des Autofahrens. Außerdem gab er eine lustige Geschichte über Kishan zum Besten, der versehentlich mit dem Jeep im Brunnen gelandet war – woraufhin Mr. Kadam ihn nicht mehr in die Nähe des Rolls-Royce ließ.
»Kadam hat mich auf allen nur erdenklichen Gebieten unterrichtet«, fuhr Ren fort. »Ich habe Politik, Weltgeschichte, Finanzwesen und Wirtschaft studiert. Der Umstand, dass wir seit Jahrhunderten am Leben sind, plus Kadams kluge Investitionen haben sich ausgezahlt. Wir sind ziemlich reich.«
»Wie reich?«
»Reich genug, um ein eigenes kleines Land zu führen.«
Ich starrte ihn mit offenem Mund an.
Ren redete unbekümmert weiter: »Kadam hat überall auf der Welt Kontakte. Es sind unschätzbare Quellen, und du wärst überrascht, wie viele bedeutende Persönlichkeiten ihm einen Gefallen schulden.«
»Bedeutende Persönlichkeiten? Zum Beispiel?«
»Generäle, Vorstandsvorsitzende, Politiker aus allen wich tigen Ländern der Welt, Mitglieder der Königshäuser und sogar religiöse Führer. Er ist sehr gut vernetzt. Selbst wenn ich den ganzen Tag in Menschengestalt herumlaufen und jede freie Minute mit ihm verbringen würde, könnte ich nicht einmal die Hälfte des Wissens nachholen, das er sich im Laufe der Jahre angeeignet hat. Er war meinem Vater bereits ein brillanter Berater, aber jetzt grenzt er an ein Wunder. Es gibt keine Belohnung auf Erden, welche die Treue aufwiegen könnte, die er uns erwiesen hat. Ich wünschte nur, ich wüsste, wie ich ihm unsere Dankbarkeit zeigen kann.«
Sobald wir den Parkplatz des Schnellrestaurants erreicht hatten, bot mir Ren wieder seinen Arm. Ich nahm ihn und sagte: »Die Unsterblichkeit hat ihren Preis. Auf mich
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