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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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das?«
    »Schoko-Erdnussbutter-Cookies.«
    »Das ist das Zweitbeste, was ich je gegessen habe.«
    Ich lachte. »Das hast du schon zum Abendessen gesagt.«
    »Ich habe eben meine Rangliste überdacht.«
    »Und was führt sie jetzt an? Immer noch Pfannkuchen mit Erdnussbutter?«
    »Nein – du. Aber es war eine sehr knappe Entscheidung.« Sein Lächeln schwand. »Es ist höchste Zeit, dass ich mich zurückverwandle, Kells.«
    Ich spürte, wie ein schwaches Zittern durch seinen Arm lief. Er hauchte mir einen letzten Kuss auf den Mund und nahm dann seine Tigergestalt an, um in zwei gewaltigen Sprüngen die Treppe zu nehmen und in meinem Schlafzimmer zu verschwinden. Als ich nach oben kam, hatte er es sich auf dem Läufer neben meinem Bett bequem gemacht, ich ging ins Bad und schlüpfte in meinen Pyjama.
    Nachdem ich mir die Zähne geputzt hatte, kniete ich mich neben ihn. Ich schlang ihm die Arme um den Hals und flüsterte: » Mujhe tumse pyarhai, Ren.« Er begann zu schnurren, während ich die Decke über mich zog. Ich hatte ihn seit Weihnachten nicht mehr in Tigergestalt gesehen, und ich hatte ihn schmerzlich vermisst. Glücksgefühle schos sen durch mich hindurch, als ich sein flauschiges Fell streichelte, mich an ihn kuschelte und seine weiche Pfote als Kissen missbrauchte. Zum ersten Mal, seit ich Indien den Rücken zugedreht hatte, glitt ich mit einem Gefühl des inneren Friedens in den Schlaf.
    Am Samstag erwachte ich in meinem Bett, den weißen Stoff tiger fest an mich gepresst. Ren saß mit gespreizten Beinen, den Kopf auf die Arme gestützt, auf einem Stuhl und beobachtete mich. Ich stöhnte und zog mir die Decke über den Kopf.
    »Guten Morgen, Schlafmütze. Hättest du mit einem Tiger schlafen wollen, hättest du nur fragen müssen.« Er hob das Plüschtier auf. »Wann hast du den gekauft?«
    »In meiner ersten Woche hier.«
    Er grinste. »Du hast mich also vermisst?«
    Ich seufzte lächelnd. »Wie ein Fisch das Wasser.«
    »Gut zu wissen, wie wichtig ich für dein Überleben bin.« Er kniete sich vors Bett und strich mir das Haar aus dem Ge sicht. »Habe ich dir je gesagt, dass du morgens am schönsten bist?«
    Ich lachte. »Du spinnst. Meine Haare sind völlig zerzaust, und ich bin im Schlafanzug.«
    »Ich liebe es, dir beim Aufwachen zuzuschauen. Du seufzt leise und fängst an, dich zu räkeln. Du rollst ein paarmal hin und her und murmelst normalerweise etwas über mich.« Er grinste.
    Ich stützte mich auf dem Ellbogen ab. »Ich rede also im Schlaf? Nun, das ist irgendwie peinlich.«
    »Mir gefällt das. Dann öffnest du die Augen und lächelst mich an, selbst wenn ich ein Tiger bin.«
    »Welches Mädchen würde nicht lächeln, wenn du das Erste bist, was sie am Morgen sieht? Es ist, als würde man am Weihnachtsmorgen aufwachen, und das beste Geschenk der Welt wartet auf einen.«
    Lachend gab er mir einen Kuss auf die Wange. »Ich würde heute gerne den Silver Falls Nationalpark besuchen, also beweg deine müden Knochen aus dem Bett. Ich warte unten auf dich.«
    Auf dem Weg zum Nationalpark machten wir in Salem einen Zwischenstopp bei White’s, einem Diner, der schon seit Jahrzehnten existierte. Ren bestellte ihre Spezialität, das große Megamenü: einen riesigen Haufen Bratkartoffeln, Eier, Würstchen und Speck mit Bratensoße. Ich hatte nie jemanden gesehen, der es ganz aufgegessen hatte, aber Ren verdrückte selbst den letzten Krümel und schlang dann auch noch meinen Toast hinunter.
    »Du hast aber einen gesunden Appetit«, bemerkte ich. »Hast du denn nichts gegessen?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Mr. Kadam hat sich um einen Lieferservice gekümmert, der mich mit Lebensmitteln versorgt, doch ich kann außer Popcorn und Sandwiches nichts zubereiten.«
    »Warum hast du mir nichts gesagt? Ich hätte doch öfter für dich kochen können.«
    Er nahm meine Hand und küsste sie. »Ich wollte dich lieber anderweitig beschäftigt wissen.«
    Die Fahrt war wunderschön. Endlose Meilen an Weihnachtsbaumfarmen säumten die Straße, die sich hinauf in das hügelige Waldgebiet schlängelte.
    Wir verbrachten den Tag im Nationalpark und wanderten zu mehreren Wasserfällen, den South Falls, Winter Falls und Middle North Falls sowie zu drei weiteren. Es war kalt, und ich hatte meine Handschuhe vergessen. Sofort zog Ren sein Paar aus der Jackentasche und streifte sie mir über die Finger. Sie waren viel zu groß, jedoch gefüttert und warm. Diese wunderbare Geste weckte in mir die Erinnerung an mein

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