Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)
erwartet auch niemand von Ihnen. Ich sage nur, dass Kishan … Hoffnung braucht. Etwas, woran er sich festhalten kann.«
»Ich werde ihm eine gute Freundin sein. Ich gehe auch für ihn auf die Jagd , wenn es sein muss. Aber ich liebe Ren . Ich werde ihn nicht aufgeben.«
Mr. Kadam tätschelte mir die Hand. »Eine gute Freundin, die sich um ihn sorgt und ihn liebt und ihn davon abhält, dass er sich selbst aufgibt, genau das braucht Kishan.«
»Aber ist das nicht genau das, was Sie ihm all die Jahre gewesen sind?«
Er kicherte. »O ja. Natürlich. Aber ein junger Mann braucht eine junge Frau , die an ihn glaubt. Nicht einen verrunzelten, alten Mann.«
Ich stand auf und umarmte ihn. » Verrunzelt und alt sind zwei Worte, die ich niemals in Bezug auf Sie verwenden würde. Gute Nacht.«
»Gute Nacht, Miss Kelsey. Wir reisen morgen in aller Frühe ab. Ruhen Sie sich also aus.«
Als ich in jener Nacht träumte, kamen beide Brüder vor. Sie standen vor mir, und Lokesh befahl, dass ich die Entscheidung treffen müsste, wer von ihnen leben und wer sterben würde. Ren lächelte traurig und nickte in Kishans Richtung. Kishans Gesicht verkrampfte sich, dann wandte er den Blick ab, wusste er doch, dass ich ihn nicht wählen würde. Wie erstarrt stand ich da und grübelte, da riss mich der Weckanruf des Hotels aus dem Schlaf.
Ich packte meine Tasche und traf Mr. Kadam und Kishan in der Eingangshalle. Schweigend fuhren wir die zehn Meilen bis Kathmandu, der Hauptstadt Nepals. Kishan und ich blieben im Jeep, während Mr. Kadam in ein Gebäude ging, um die letzten Unterlagen für unsere Reise durch den Himalaja beglaubigen zu lassen.
»Äh, Kishan? Ich wollte mich bloß entschuldigen, weil ich mich gestern wie eine Idiotin aufgeführt habe. Wenn du dich unbedingt in eine Göttin verknallen willst, dann nur zu.«
»Ich verknalle mich nicht in eine Göttin, Kells«, fauchte Kishan. »Nur keine Sorge.«
»Trotzdem. Ich war nicht besonders einfühlsam.«
Er zuckte mit den Schultern. »Frauen gefällt es nicht, wenn Männer über andere Frauen reden. Es war unhöflich von mir, mich so lang und breit über Durga auszulassen. Ehrlich, ich habe ihre Schönheit bloß so hervorgehoben, um dich zu provozieren.«
Ich wandte mich in meinem Sitz um. »Was? Warum solltest du das tun?«
»Ich wollte, dass du eifersüchtig wirst, und als du es nicht wurdest, hat mich das … geärgert.«
»Oh. Kishan, du weißt doch, dass ich …«
»Ich weiß, ich weiß. Das musst du mir nicht ständig unter die Nase reiben. Du liebst Ren.«
»Ja. Aber das bedeutet nicht, dass ich für dich nichts emp finde. Immerhin bin ich auch deine Kette.«
Sein Gesicht erstrahlte. »Das stimmt.«
»Gut. Vergiss das nicht. Wir bekommen alle unser Happy End, okay?« Ich streckte die Hand aus, und er umfasste sie grinsend mit beiden Händen.
»Versprochen?«
Ich lächelte ebenfalls. »Versprochen.«
»Gut. Ich erinnere dich zu gegebener Zeit daran. Vielleicht sollte ich mir das schriftlich geben lassen. Ich, Kelsey , verspreche hiermit, dass Kishan das Happy End bekommt, das er sich erträumt. Soll ich es dir diktieren?«
»Äh, nein. Für den Moment würde ich es lieber etwas vage halten.«
»Na schön. Währenddessen stelle ich im Kopf eine Liste zusammen, was ein echtes Happy End ausmacht und melde mich dann bei dir.«
»Tu das.«
Dreist küsste er mir die Finger und hielt sie fest umschlossen, während ich sie wegzuziehen versuchte. »Kishan!«
Er lachte, als er mich endlich losließ und sich dann in einen Tiger zurückverwandelte, sodass mir keine Zeit blieb, ihn weiter auszuschimpfen.
»Feigling«, murmelte ich und drehte mich in meinem Sitz zurück. Er knurrte leise, aber ich ignorierte es.
Angestrengt dachte ich die nächsten Minuten darüber nach, wie ein Happy End für Kishan aussehen mochte. Aber im Moment war auch mein eigenes Happy End nicht sicher. Bestenfalls würde ich die vier Prüfungen bestehen, damit die Brüder keine Tiger mehr sein mussten. Und dann? Ich hoffte, dass sich die Happy Ends bis dahin von selbst regelten.
Mr. Kadam kehrte zurück und sagte: »Uns wurde die Erlaubnis erteilt, die Straße der Freundschaft nach Tibet zu nehmen. Das kommt einem Wunder gleich.«
»Wow. Wie haben Sie das hinbekommen?«
»Ein hoher chinesischer Beamter schuldet mir einen Gefallen.«
»Wie hoch?«
»Der allerhöchste. Dennoch müssen wir uns genau an die vorgeschriebene Reiseroute halten und uns bei jeder Kontrollstation melden, damit sie
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