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Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition)

Titel: Pfad des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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das zieht.«
    »Da kannst du lange warten, Casanova.«
    »Wer ist Casanova?«
    »Vergiss es.«
    Der Mond war hinter den Wolken verschwunden, und die Wände und Böden des Tempels waren mit derselben schmutzigen Staubschicht überzogen wie zuvor. Kishan nahm meine Hand, und gemeinsam traten wir in die dunkle Nacht.

14
    D ie S t ra ss e de r F reundschaf t
    W ir trafen Mr. Kadam draußen vor dem Tempel an. Als wir nachfragten, ob er gesehen hatte, wie sich die Statue bewegte, verneinte er. Außerdem hatte er auch keinen Sturm bemerkt. Ich meinte, er solle beim nächsten Mal einfach mitkommen, aber er wollte lieber Schmiere stehen, da er annahm, dass sich Durga nur mir und den Tigern zeigte. Seine Anwesenheit hielt er für eher hinderlich.
    »Na klar«, zog ich ihn auf, »wenn Sie mitkämen, würden Sie wahrscheinlich ähnlich wie Kishan Durgas Zauber verfallen, und dann müsste ich sie beide aus der Liebestrance reißen.«
    Kishan warf mir einen finsteren Blick zu, während sich Mr. Kadams Gesicht vor Entzücken erhellte. »Die Göttin ist also wunderschön, ja?«
    »Sie ist ganz okay«, erwiderte ich.
    Im Gegensatz zu mir geriet Kishan auf der Stelle ins Schwärmen: »Ihre Schönheit ist mit der keiner anderen Frau zu vergleichen. Ihre rubinroten Lippen, ihre weiche Haut und die langen dunklen Haare rauben jedem Mann den Verstand.«
    »Ich bitte dich!«, spottete ich. »Man kann’s auch übertreiben. Ren hat nie so auf Durga reagiert.«
    Kishan funkelte mich wütend an. »Vielleicht hatte Ren auch einen Grund , woanders hinzuschauen.«
    Mr. Kadam lachte. »Ich würde sie sehr gerne treffen, wäre mir das gestattet.«
    »Einen Versuch wäre es wert. Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass gar nichts passiert, und dann könnten wir es immer noch ohne Sie probieren.«
    Nachdem wir zum Hotel zurückgekehrt waren, zeigten wir Mr. Kadam unsere neuen Waffen. Kishan war nicht mehr zu bremsen, redete in einem fort über die Göttin und drehte seinen Diskus im Licht, sodass sich das Gold an den Wänden des Hotelzimmers brach. Ich hörte eine Weile zu und erfuhr von Mr. Kadam, dass der Diskus die Sonne darstellte, die der Quell allen Lebens sei und der Kreis ein Symbol für Leben, Tod und Wiedergeburt. An diesem Punkt schaltete ich ab, damit ich nicht länger Kishans Lobeshymnen über Durga und ihre unvergleichliche Weiblichkeit über mich ergehen lassen musste, was mich regelrecht zum Würgen brachte.
    Ich lehnte im Rahmen ihrer Verbindungstür, verdrehte die Augen und spottete in einer von Kishans kurzen Verschnaufpausen: »Wirst du wie Xena schreien, wenn du den Diskus wirfst? Wir sollten dir einen hübschen Lendenschurz kaufen.«
    Kishan durchbohrte mich mit Blicken aus seinen goldenen Augen. »Ich hoffe, deine Pfeile sind so spitz wie deine Zunge, Kelsey.«
    Er kam auf mich zu. Trotzig wich ich keinen Schritt zurück, versperrte ihm den Weg, aber er schob mich einfach zur Seite. Für einen Moment ließ er seine Hände auf meinen Armen, senkte den Kopf und flüsterte: »Hier ist wohl jemand eifersüchtig, Bilauta? « Dann schloss er die Verbindungstür hinter sich. Mr. Kadam und ich waren nun allein.
    Gereizt ließ ich mich in einen Sessel fallen und murmelte: »Ich bin nicht eifersüchtig.«
    Mr. Kadam sah mich eindringlich an. »Nein, das sind Sie nicht. Zumindest nicht auf die Art, die er sich erhofft.«
    Ich setzte mich aufrecht hin. »Was genau meinen Sie?«
    »Sie versuchen, ihn zu beschützen.«
    Ich schnaubte. »Wovor beschützen? Seiner eigenen Verblendung?«
    Er lachte. »Nein. Sie sorgen sich um ihn, so viel ist sicher. Sie wollen, dass er glücklich ist. Und da Ren nicht hier ist, richten Sie Ihren gesamten mütterlichen Instinkt auf Kishan.«
    »Was ich für Ren empfinde, hat nichts Mütterliches an sich.«
    »Doch, natürlich. Zumindest ein bisschen. Erinnern Sie sich, was die Weberin Ihnen über die verschiedenen Garne erzählt hat?«
    »Ja. Sie sagte, ich bin die Kette.«
    »Genau. Rens und Kishans Garne verweben sich mit ihrem. Ohne Ihre Stärke könnte kein Tuch entstehen.«
    »Hm.«
    »Miss Kelsey, kennen Sie sich mit Löwen aus?«
    »Nein. Nicht wirklich.«
    »Ein männlicher Löwe kann nicht allein auf die Jagd gehen. Ohne sein Weibchen würde er sterben.«
    »Ich weiß nicht genau, worauf Sie hinauswollen.«
    »Ich will sagen, ein Löwe kann ohne sein Weibchen nicht leben. Kishan braucht Sie. Vielleicht sogar noch mehr als Ren.«
    »Aber ich kann nicht alles für beide Brüder sein.«
    »Das

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