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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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gestöhnt. »Warum nicht?«
    Caroline sah ihre Schwester an. »Ja, warum nicht?«
    »Wir können Helenes Tochter nicht ohne ihre Halskette begrüßen«, erklärte Mrs Delong streng.
    »Nein, natürlich nicht«, murmelte Caroline.
    »Die Halskette hatte ich vollkommen vergessen«, sagte Nates Mutter kopfschüttelnd. »Daran hätte ich denken müssen.«
    »Welche Halskette?«, fragte Nate gereizt.
    »Nathanial«, begann Emma betont ruhig. »Einer unserer Vorfahren machte ein Vermögen, als er für die East India Company arbeitete. Er schenkte seiner Gemahlin einen chinesischen, in Gold gefassten Jeton als Glücksbringer, den sie um den Hals tragen konnte. Sie reichte ihn an ihre Tochter weiter, die sie ihrer Tochter gab. Meine Großmutter ließ zwei zusätzliche anfertigen, da sie drei Töchter hatte, und verriet nie, welcher das Original war.«
    »Als Helene England verließ, blieb ihr Anhänger aus unerfindlichen Gründen zurück«, erklärte Mrs Delong. »Ich trete ihrer Tochter nicht ohne die Halskette gegenüber. Helene hätte gewollt, dass Gabriella sie bekommt. Und sie zeigt mehr als irgendetwas anderes, dass wir sie als Familienmitglied willkommen heißen.«
    »Können Sie ihr die Kette nicht später geben?«, fragte Nate.
    Alle vier Frauen sahen ihn an, als könnte er, weil er ein Mann war, unmöglich verstehen, worum es ging. Und tatsächlich verstand er es nicht. Leider begriff er sehr wohl, dass jede Widerrede zwecklos war. »Wo ist die Kette?«
    »In meinem Landhaus«, antwortete Lady Danworthy.
    Er schüttelte den Kopf. »Wir können nicht …«
    »Wir können sehr wohl, Nathanial«, fiel seine Mutter ihm ins Wort. »Und wir werden trotzdem rechtzeitig zurück sein.«
    »Rechtzeitig wofür?«, fragte Emma.
    »Wie ich bereits erwähnte, meine Liebe, ist es eine sehr lange Geschichte. Ich erkläre euch alles unterwegs.« Sie blickte zu ihrem Sohn. »Sollten wir nicht aufbrechen?«
    »Oh ja, das sollten wir.«
    Sie könnten es immer noch nach London schaffen, ehe das Komitee sich für ein Jahr trennte. Und falls nicht, hatte er Pläne gemacht. Er hoffte nur, dass seine Pläne besser aufgingen als Gabriellas.
     
    Gabriella mühte sich angestrengt, ihre Augen zu öffnen.
    Sie war in dem dichtesten Londoner Nebel gefangen. Wabernde Dunstfäden griffen unnachgiebigen Fingern gleich nach ihr, zogen an ihr, umklammerten sie und streckten sich nach ihrer Seele. Stimmen klangen aus der Ferne, abwechselnd dumpf und klarer. Gabriella versuchte, auf sie zuzugehen, schien sich jedoch nicht rühren zu können. Der Nebel wurde dichter, dunkler, fast schwarz. Er war so dick, dass sie fühlte, wie er sie einhüllte, auf ihre Haut drückte, ihr in Mund und Nase drang.
    Sie konnte nichts sehen außer dem orangenen Feuerglimmen rechts von ihr. Feuer, natürlich, das Haus stand in Flammen. Sie drehte sich um, wollte fliehen und begriff, dass sie es nicht konnte. Nein, sie musste zurück. Sie streckte die Hände aus, die zitterten und leer waren. Müsste sie nicht etwas halten? Aber was? Warum erinnerte sie sich nicht? Sie drehte sich wieder um, und Lord Rathbourne trat aus der Finsternis, einen vage überraschten Ausdruck auf dem Gesicht, sein Hemd dunkelrot und tropfend. Weit entfernt schrie eine Frau: ein hoher, raspelnder, hysterischer Schrei des Entsetzens und der Angst. Und … das war ihre Stimme!
    Sie setzte sich erschrocken auf. Schmerz schoss ihr durch den Kopf, sodass sie sich vornüberbeugte, die Hände an die Schläfen presste und stöhnte.
    »Gabriella?« Eine tröstende Hand legte sich auf ihre Schulter.
    Sie wandte sich in die Richtung und blinzelte mit halboffenen Augen. »Florence?«
    Neben ihrem Bett saß Florence. »Ja, meine Liebe, ich bin hier. Wie fühlst du dich?«
    »Sterbenselend«, sie stöhnte. »Sterbe ich?«
    »Nein, meine Liebe, du wirst wieder ganz gesund.« Florence schüttelte den Kopf. »Du hast wahrlich Glück gehabt.«
    »Nun, so fühle ich mich eigentlich nicht.« Vorsichtig setzte Gabriella sich auf. »Was ist mit mir geschehen?«
    »Erinnerst du dich nicht?«
    »Im Moment scheine ich mich an nichts zu erinnern.« Ausgenommen der heimtückische Nebel, die Flammen und Rathbourne. »Was …«
    »Es gab ein Feuer im Haus. Du und Mr Harrington …«
    »Das Siegel.« Gabriella rang nach einem klaren Bild. »Wir haben das Siegel gefunden.«
    »Ja, das habt ihr.«
    »Und das Feuer.« Sie erinnerte sich an die Hitze, den Rauch und die Angst. Ihr Hals schmerzte beinahe so sehr wie ihr Kopf. »Und

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