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Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Pfade der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Alexander
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durch den Garten schlendern möchten, gestatten Sie mir noch einen Tanz?«
    Sie sah ihn erstaunt an. »Sie scheinen mir recht hartnäckig.«
    »Oh ja, das bin ich.« Er grinste, und Gabriella wappnete sich gegen seinen Charme. »Das ist eine meiner besseren Eigenschaften.«
    »Ich bin nicht sicher, ob ich mit ihr prahlen würde.«
    »Ich prahle keineswegs, sondern stelle lediglich eine Tatsache fest.« Er beugte sich näher zu ihr und flüsterte: »Ich werde mich erinnern, das verspreche ich Ihnen.«
    »Machen Sie keine Versprechungen, die Sie nicht halten können.«
    »Das tue ich nie.«
    »Wir werden sehen.« Sie trat einen Schritt zurück. »Ich fühle mich ein wenig ausgetrocknet. Könnten Sie mir ein Glas Punsch holen?«
    »Nur unter der Bedingung, dass Sie mir bei meiner Rückkehr zumindest einen kleinen Hinweis geben, wo wir uns schon begegnet sind.«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich überlege es mir.«
    »Sehr gut.« Wieder nahm er ihre Hand und hob sie an seinen Mund. Er sah ihr in die Augen, und für einen sehr kurzen Moment fragte sie sich, was als Nächstes geschähe, wären sie sich wirklich schon einmal begegnet und hätte er sie wirklich schon einmal im Mondschein geküsst. Wäre sie Teil seiner Welt? Wäre dies dann der Anfang von etwas Außergewöhnlichem und nicht bloß ein Spiel, das sie mit ihm trieb? Er ließ ihre Hand los. »Ich bin gleich zurück.«
    Sie lächelte, sagte aber nichts.
    Er wandte sich um und schritt quer über die Terrasse. Ein paar Sekunden lang beobachtete Gabriella ihn mit einem Anflug von Bedauern, den sie jedoch rasch verdrängte, dann stieg sie eilig die Stufen hinunter und ging zur hinteren Gartenpforte. Binnen einer Minute war sie bei ihrer Kutsche.
    »Und?«, fragte Xerxes, der ihr in den Wagen half.
    Sie schüttelte den Kopf. »Die Schreibtische waren verschlossen. Ich muss noch einmal herkommen, wenn alle schlafen.«
    »Heute Nacht?«
    »Ein Ball wie dieser geht noch Stunden. Nein, ich denke morgen oder übermorgen wäre es am besten.«
    »Das ist keine gute Idee, Mädchen«, knurrte Xerxes. Seit sie zu ihrem Bruder zog, nannte Xerxes sie »Mädchen«. Lange Zeit hatte sie gedacht, er wollte sie auf die Weise daran erinnern, dass sie eines war. Jedenfalls fand sie es liebenswert.
    »Doch ist es die einzige, die ich habe, also muss ich ihr folgen.« Sie lehnte sich in die zerknautschten Lederpolster, und Xerxes schloss die Tür, wobei er etwas vor sich hin raunte, das sie nicht richtig verstand. Wahrscheinlich war es besser so. Schon dem heutigen Unternehmen hatte er nur widerwillig zugestimmt, und das eigentlich eher, weil ihm keine andere Möglichkeit eingefallen war außer der, die Wahrheit aus Harrington und dessen Bruder herauszuprügeln. Was wiederum Gabriella gern vermeiden würde, zumindest bis sie irgendeinen Beweis hatten, wer das Siegel stahl.
    Zwar war sie kein Stück weitergekommen, trotzdem war die Exkursion heute Abend nicht vollkommen vergebens gewesen. Wenigstens hatte sie einen ersten Eindruck von der Lage und der Einrichtung der Bibliothek. Und mit Nathanial Harrington zu kokettieren war, nun ja, spaßig und aufregend gewesen. Dennoch durfte sie dieses Erlebnis nicht wiederholen, nein, unter keinen Umständen. Schon bei der kurzen Begegnung heute Abend hatte der Mann in ihr eine Sehnsucht nach Dingen geweckt, die sie nie haben könnte. Er war fürwahr gefährlich. Für ihr Vorhaben wie für ihr Herz.
    Das Schlimmste war nicht, dass sie ihn charmant fand. Damit hätte sie rechnen müssen. Weit übler schien ihr, dass sie so bezaubert war.
     
    Nate lehnte eine Hüfte an die Terrassenbalustrade und blickte sich unter den Gästen um. Es überraschte ihn keineswegs, dass die Dame mit den engelsgleichen blauen Augen nicht mehr war, wo er sie zurückgelassen hatte. Vielmehr hätte es ihn verwundert, sie am selben Platz anzutreffen. Ihn beunruhigte das Gefühl, sie von irgendwoher zu kennen. Und wenn es auch durchaus möglich war, dass er einen Tanz vergaß, hätte er niemals einen Kuss vergessen. Ihm war rätselhaft, welches verführerische kleine Spielchen sie mit ihm trieb, aber er war mehr als gewillt, mitzuspielen. Heute Abend und wann immer sie sich das nächste Mal begegneten.
    Er lachte leise vor sich hin und nippte an ihrem Punsch. Zweifellos war ihr Spiel verführerisch und verfehlte seine Wirkung nicht. Die Luft zwischen ihnen hatte buchstäblich geknistert. Er würde sie wiedersehen, keine Frage, und das nächste Mal wäre sie nicht die

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