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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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die Sterne vorenthielt, und wo er die abgestandene und mit Gerüchen von Essen und Reinigungsmitteln verschmutzte Luft atmen musste. Zum ersten Mal seit vielen Jahren stieg eine leichte Panik in Cam hoch. Er kämpfte sie nieder und konzentrierte sich auf seine bevorstehende Aufgabe – sich des sonderbaren Pärchens im Salon zu entledigen.
    Er zupfte an seinem Kragen und lockerte ihn ein wenig, schob dann die angelehnte Tür auf und betrat den Raum.
    Miss Hathaway stand in der Nähe des Türrahmens und wartete mit unverblümter Ungeduld, während Merripen wie ein dunkler Schatten in der Zimmerecke verharrte. Als Cam auf die Frau zuging und in
ihr nach oben gerecktes Gesicht blickte, verschwand die Panik, und eine sengende Hitze machte sich in ihm breit. Unter ihren blauen Augen lagen hauchzarte lavendelfarbene Schatten, und ihre weichen Lippen waren zu einer harten Linie zusammengepresst. Ihr Haar war fest zurückgebunden, dunkel und schimmernd.
    Das am Hinterkopf festgesteckte Haar und die sittsame Kleidung ließen darauf schließen, dass sie überaus verklemmt war. Eine alte Jungfer. Aber nichts hätte über ihre eiserne Willensstärke hinwegtäuschen können. Sie war … köstlich. Er wollte sie auspacken wie ein heiß ersehntes Geschenk. Er wollte sie hilflos und nackt unter sich wissen, den weichen Mund von harten, leidenschaftlichen Küssen geschwollen, ihr blasser Körper vor Begierde leicht gerötet. Erschrocken über die überwältigende Wirkung, die sie auf Cam ausübte, versuchte er jegliche Gefühlsregung zu unterdrücken, während er sie ausdruckslos musterte.
    »Nun?«, fragte Amelia bestimmt, die offenkundig völlig ahnungslos war, in welche Richtung seine Gedanken abgedriftet waren. Das war nur gut so, sonst wäre sie womöglich schreiend aus dem Zimmer geflüchtet. »Habt Ihr etwas über meinen Bruder herausgefunden?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Lord Ramsay war am frühen Abend unser Gast, hat ein wenig Geld am Spieltisch verloren …«
    »Gott sei Dank, er ist am Leben!«, entfuhr es Amelia vor Erleichterung.
    »Und hat allem Anschein nach beschlossen, sich
mit einem Besuch in einem nahe gelegenen Bordell zu trösten.«
    »Einem Bordell?« Sie warf Merripen einen entrüsteten Blick zu. »Ich schwöre, Merripen, dass ich ihn noch heute Nacht umbringe.« Sie sah wieder zu Cam. »Wie viel hat er am Spieltisch verloren?«
    »Ungefähr fünfhundert Pfund.«
    Wutentbrannt riss sie die hübschen blauen Augen auf. »Ich werde ihn höchstpersönlich und ganz langsam umbringen. In welchem Bordell steckt er?«
    »Im Bradshaws.«
    Amelia griff nach ihrer Haube. »Komm, Merripen. Wir werden ihn holen.«
    » Nein !«, erwiderten Merripen und Cam wie aus einem Munde.
    »Ich will mit eigenen Augen sehen, dass es ihm gutgeht«, sagte sie ruhig. »Obwohl ich das sehr stark bezweifle.« Sie bedachte Merripen mit einem frostigen Blick. »Ich werde nicht ohne Leo nach Hause fahren.«
    Teils amüsiert, teils entsetzt über ihre Hartnäckigkeit, erkundigte sich Cam bei Merripen: »Haben wir es hier mit Sturheit, einer Form von Schwachsinn oder einer Kombination von beidem zu tun?«
    Amelia kam Merripen zuvor: »Die Sturheit mag mir zuzuschreiben sein. Der Schwachsinn liegt ganz bei meinem Bruder.« Sie richtete die Haube auf ihrem Kopf und band die Bänder unter ihrem Kinn zu einer Schleife.
    Einer kirschroten Schleife, wie Cam belustigt feststellte. Dieser frivole rote Farbklecks passte nicht recht zu ihrem ansonsten züchtigen Auftreten. Cam, der mit jeder Minute mehr von ihr fasziniert war, hörte
sich sagen: »Ihr könnt nicht einfach ins Bradshaws spazieren. Selbst wenn man jegliche Gründe der Vernunft und des Anstands beiseiteschieben würde, wisst Ihr doch überhaupt nicht, wo zum Teufel es ist.«
    Amelia zuckte bei seiner vulgären Ausdrucksweise nicht einmal mit der Wimper. »Ich vermute, dass ein reger Verkehr zwischen Eurem Etablissement und dem Bradshaws stattfindet. Ihr sagtet, es sei nicht weit entfernt, was bedeutet, dass ich einfach nur dem Strom an lüsternen Männern folgen muss. Auf Wiedersehen, Mr. Rohan. Habt vielen Dank für Eure Hilfe.«
    Cam stellte sich ihr entschlossen in den Weg. »Solltet Ihr tatsächlich ins Bradshaws wollen, werdet Ihr lediglich einen Narren aus Euch machen, Miss Hathaway. Man wird Euch den Eintritt verwehren. Ein Bordell wie das Bradshaws öffnet seine Tore nicht für Fremde von der Straße.«
    »Wie es mir gelingen mag, meinen Bruder dort herauszuholen, Sir, ist allein meine

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