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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Seine Hand glitt zum Dreieck ihrer Weiblichkeit, und seine gierigen Finger kämmten durch die geschmeidig schimmernde Seide. Wellen der Lust überspülten Amelia, und jede war heftiger, höher, stärker, bis sie vor Erfüllung zu ertrinken schien und zitternd aufseufzte. Als Cam seinen letzten kraftvollen Stoß stöhnend gegen die Laken vollführte, war die plötzliche Leere in ihr schier unerträglich. Benommen und verwirrt verharrte Amelia auf dem Bauch liegend, die Hüften leicht
in die Höhe gereckt, während ihr samtenes Fleisch weiterpulsierte, in der Hoffnung, ihn wieder in sich zu spüren. Doch da legte er die Hand auf ihr wohlgeformtes Gesäß und rieb es in zarten Kreisbewegungen, bevor er es wieder zurück in die Kissen drückte.
    »Du gehörst zu mir«, flüsterte Cam. »Du gehörst zu mir, kleiner Kolibri. Ich bin dein Schicksal – selbst wenn du es dir noch nicht eingestehen willst.«

Achtzehntes Kapitel
    Nach Cams Abreise wanderte Amelia unschlüssig durch das große Anwesen.
    Es war still im Herrenhaus, jeder hatte sich für ein Nickerchen auf sein Zimmer zurückgezogen. Die Vorbereitungen für den Earl und die Komtesse, die am nächsten Morgen nach Bristol aufbrachen, waren längst beendet. Sie würden bei Lillians Schwester und ihrem Mann wohnen, Daisy und Matthew Swift, und mindestens noch zwei Wochen nach der Entbindung bleiben.
    Lillian freute sich auf ein Wiedersehen mit ihrer jüngeren Schwester, mit der sie sich außergewöhnlich nah stand. »Sie hat die ganze Zeit über vor Gesundheit gestrotzt«, hatte Lillian Amelia mit offenkundigem Stolz berichtet. »Daisy ist das blühende Leben. Sie ist allerdings sehr zierlich. Und ihr Mann sehr groß«, fügte sie unheilverkündend hinzu, »was bedeutet, dass ihr Baby wahrscheinlich auch ein Riese wird.«
    »Man kann ihm wegen seiner Statur schlecht einen Vorwurf machen«, hatte Lord Westcliff, der neben seiner Frau saß, lakonisch angemerkt.
    »Ich habe nicht behauptet, dass es seine Schuld sei«, widersprach Lillian.
    »Du hast es aber gedacht«, murmelte der Earl, und sie hob entrüstet ein Kissen, um es ihm an den Kopf zu werfen. Der Ehestreit wurde allerdings im Keim
erstickt, als sie sich im nächsten Moment liebevoll anlächelten.
    Lillian wandte sich wieder Amelia zu. »Werdet Ihr in unserer Abwesenheit auch zurechtkommen? Es gefällt mir gar nicht, Euch hier zurückzulassen, wo Ihr doch so viel zu tun habt und Mr. Merripen bettlägerig ist.«
    »Merripen wird sich sehr schnell erholen«, erwiderte Amelia zuversichtlich. Abgesehen von dem Tag, als sie ihn verletzt auf ihrem Grundstück gefunden hatten, war Merripen nie krank gewesen. »Er hat eine gute Konstitution.«
    »Der Arzt wird täglich nach den Kranken sehen«, sagte Westcliff. »Und falls es irgendwelche Schwierigkeiten geben sollte, lasst es mich wissen. Bristol ist nicht weit entfernt, und ich könnte jederzeit zurückkehren.«
    Der Himmel allein wusste, wie glücklich sich die Hathaways schätzen konnten, Lillian und Westcliff als Nachbarn zu haben.
    Jetzt, da Amelia die Galerie mit den Kunstwerken entlangschritt und den Blick über die Gemälde und Skulpturen schweifen ließ, spürte sie eine entsetzliche Leere in ihrem Innersten. Sie wusste nicht, wie sie sie verscheuchen sollte. Es war nicht Hunger, Angst oder Wut, weder Erschöpfung noch Sorge.
    Es war Einsamkeit.
    Unsinn , schalt sich Amelia und huschte zu einer Reihe von Fenstern, die auf die Gärten hinausgingen. Der Regen hatte eingesetzt, ein kalter, unfreundlicher Vorhang, der ununterbrochen auf den Park fiel und sich in schlammigen Rinnsalen zum Fluss schlängelte. Du kannst nicht einsam sein. Cam ist noch nicht einmal einen
halben Tag fort. Und es gibt keinen vernünftigen Grund, da doch deine gesamte Familie um dich herum ist.
    Es war das erste Mal, dass sie diese besondere Art der Einsamkeit verspürte, die sich nicht einmal durch einen ganzen Saal voller Menschen vertreiben lassen würde.
    Seufzend drückte sie die Nase gegen die kühle Scheibe, während der grollende Donner das Fenster zum Erzittern brachte.
    Die Stimme ihres Bruders erscholl von der anderen Seite der Galerie. »Mutter hat immer befürchtet, dass du irgendwann einmal eine platte Nase bekommst.«
    Ihr Bruder sah mitgenommen und erschöpft aus. Sein fahler, kränklicher Teint stand im schroffen Gegensatz zu Cam Rohans honigfarbener Bräune. Leo steckte in geliehener Kleidung, die so fein war, dass sie von Lord St. Vincent stammen musste. Doch

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