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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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herabgefallene Laub auf dem Waldboden schleiften.
    Nach wenigen Minuten tauchte sie aus einem Dickicht von Haselnusssträuchern und Eichen auf und betrat ein breites, ausgedörrtes Feld. Es war leer.
Und sonderbar ruhig. Keinerlei Geräusche, weder das Trillern von Finken, noch das Summen von Bienen oder das Zirpen von Grashüpfern war zu hören. Etwas an dieser Stille erfüllte Amelia mit einer plötzlichen Furcht. Vorsichtig bahnte sie sich einen Weg über die sanft ansteigende Wiese.
    Als sie den kleinen Hügel erklommen hatte, hielt Amelia beim Anblick einer in die Höhe ragenden, metallenen Vorrichtung verwundert inne. Es sah aus wie ein umgedrehter Schirm auf Beinen.
    Da wurde ihre Aufmerksamkeit auf einen kleinen Tumult ein Stück bergab gelenkt … zwei Männer kamen hinter einem hölzernen Unterstand hervorgeschossen … sie schrien und winkten wie verrückt.
    Und noch bevor Amelia den schwelenden, funkensprühenden Faden sah, der sich wie eine Schlange über den Boden und auf die metallene Vorrichtung zu bewegte, erkannte sie jäh, dass sie in Gefahr schwebte.
    Eine Zündschnur ?
    Obwohl ihre Kenntnisse über Schwarzpulver begrenzt waren, wusste sie doch, dass man eine brennende Zündschnur nicht aufhalten konnte. Kurzerhand sank sie auf das sonnengewärmte Gras und schlang schützend die Arme um den Kopf – in banger Erwartung, jede Sekunde in den Tod gerissen zu werden. Einige Herzschläge verstrichen, da stieß sie auf einmal einen überraschten Schrei aus, als sich ein großer, schwerer Körper auf sie fallen ließ … nein, mit voller Wucht auf sie sprang . Er bedeckte sie vollständig, grub die Knie auf jeder Seite ihres Körpers in den Boden, war zu einem menschlichen Schutzschirm geworden.

    Im selben Augenblick durchzuckte eine markerschütternde Explosion die Luft, ein gewaltiges Zischen schoss über ihren Köpfen hinweg, und die Erde unter ihnen erbebte. Wie betäubt versuchte Amelia, ihre fünf Sinne beisammenzuhalten. In ihren Ohren dröhnte ein schrilles Pfeifen.
    Ihr Beschützer blieb reglos, wenn auch schwer atmend, auf ihr liegen. Die Luft war von scharfem Rauch erfüllt, doch trotz des Gestanks war sich Amelia eines angenehmen männlichen Geruchs bewusst, nach salziger Haut und Seife und einem sonderbaren Gewürz, das sie nicht einordnen konnte. Das Summen in ihren Ohren verklang. Als sie sich auf die Ellbogen abzustützen versuchte, spürte sie den Druck seiner eisernen Brust an ihrem Rücken und sah seine mit Muskeln durchzogenen Arme … und noch etwas …
    Beim Anblick einer kleinen, stilisierten Tätowierung an seinem Oberarm musste sie überrascht schlucken: ein schwarzes geflügeltes Pferd mit schwefelgelben Augen. Es handelte sich um eine irische Sagengestalt, ein alptraumhaftes Pferd mit dem Namen Pooka, ein bösartiges Geschöpf, das mit einer menschlichen Stimme sprach und seine Opfer zur mitternächtlichen Stunde auf seinen Schwingen entführte.
    Als Amelia dann auch noch einen breiten Goldring am Daumen ihres Beschützers sah, setzte ihr Herz aus. Sie versuchte, sich umzudrehen, und wand sich verzweifelt.
    Eine starke Hand glitt an ihrer Schulter entlang, wollte sie stützen. Die Stimme des Mannes war tief und vertraut. »Seid Ihr verletzt? Es tut mir leid. Ihr seid …«

    Er hielt mitten im Satz inne. Amelia hatte sich auf den Rücken gedreht. Ihre Haare hatten sich aus der hochgesteckten Frisur gelöst, und eine Locke hing ihr wild übers Gesicht. Bevor Amelia sie mit der Hand hinters Ohr streifen konnte, kam er ihr zuvor, und die sanfte Berührung seiner Fingerspitzen sandte Wellen flüssigen Feuers über ihren Körper.
    » Ihr «, flüsterte er.
    Cam Rohan.
    Das kann nicht sein, dachte sie benommen. Hier, in Hampshire? Aber da waren die unverwechselbaren Augen, gold und haselnussbraun, mit dichten Wimpern umrahmt, das mitternachtschwarze Haar, der sinnliche Mund. Und das anstößige Glitzern eines Diamanten an seinem Ohrläppchen.
    Er wirkte verstört, als wäre er an etwas erinnert worden, das er am liebsten für immer vergessen hätte. Doch als sein Blick über ihr fassungsloses Gesicht glitt, zuckten seine Mundwinkel, und er schmiegte sich mit einer unverschämten Vertrautheit an ihren Körper, die ihr kurzzeitig den Atem raubte.
    »Mr. Rohan … wie … warum … was tut Ihr hier?«
    Ohne sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen, als wollte er in dieser Position verharren und sich so den lieben langen Tag unterhalten, erwiderte er: »Miss Hathaway. Welch freudige

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