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Pfand der Leidenschaft

Titel: Pfand der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wartete geduldig, während Amelia ihren Wein trank. »Ich habe einen Bienenzüchter für Euch ausfindig gemacht«, sagte er. »Ich habe ihm Euer Problem geschildert. Er meinte, er könnte morgen oder übermorgen bei Euch vorbeischauen. Die Bienen werden also in Bälde der Vergangenheit angehören.«
    »Vielen Dank«, rief Amelia inbrünstig. »Ich stehe in Eurer Schuld, Mr. Rohan. Wird er lange brauchen, um den Bienenstock zu entfernen?«
    »Das kann man erst sagen, wenn er sich persönlich ein Bild von der Sache gemacht hat. Wenn ein Haus derart lange unbewohnt ist, kann der Schwarm sehr
groß sein. Er erzählte, er habe einmal einen Bienenstock in einem verlassenen Cottage gesehen, in dem seiner Schätzung nach mehr als eine halbe Million Bienen gelebt haben.«
    Amelia riss entsetzt die Augen auf. »Eine halbe Million …«
    »Ich bezweifle, dass Eurer so schlimm ist«, versicherte Rohan. »Aber mit ziemlicher Sicherheit wird man wohl einen Teil der Mauer entfernen müssen.«
    Noch mehr Ausgaben. Noch mehr Reparaturen. Bei dem erschreckenden Gedanken ließ Amelia die Schultern hängen. »Hätte ich gewusst, dass sich Ramsay House in einem solch katastrophalen Zustand befindet, wäre ich mit meiner Familie nicht nach Hampshire gezogen. Ich hätte dem Anwalt nicht blind vertrauen dürfen, der beteuerte, dass das Haus bewohnbar sei. Aber ich war so darauf erpicht, Leo aus London fortzuschaffen – ich wollte für uns alle einen Neuanfang im Leben …«
    »Ihr seid nicht für alles und jeden verantwortlich. Euer Bruder ist erwachsen. Genauso wie Winnifred und Poppy. Sie haben Eurer Entscheidung doch zugestimmt?«
    »Ja, aber Leo war nicht zurechnungsfähig. Das ist er immer noch nicht. Und Win ist krank, und …«
    »Ihr gebt Euch gerne die Schuld an allem, nicht wahr? Kommt und macht einen Spaziergang mit mir.«
    Leicht beschwipst brachte sie den leeren Kelch zur Marktbude. Der zweite Wein war ein Fehler gewesen. Und Rohan zu begleiten, obwohl die Nacht anbrach, und die Menschen um sie herum ausgelassen feierten, wäre der nächste. Doch als sie in seine haselnussbraunen Augen sah, fühlte sie sich sonderbar verwegen
und sorglos. Nur ein paar Minuten … sie konnte seinem schelmischen Lächeln einfach nicht widerstehen. »Meine Familie wird sich Sorgen machen.«
    »Sie wissen, dass Ihr bei mir seid.«
    »Das ist wahrscheinlich der Grund, weshalb sie sich sorgen werden«, sagte sie und brachte ihn zum Lachen.
    Sie blieben bei einem Stand stehen, der »magische Laternen« verkaufte, kleine Lampen aus Zinnblech, in die vorne ein Loch gestanzt und die mit einer Linse versehen waren. Genau hinter der Linse war ein Schlitz für eine kleine handbemalte Glasscheibe. Rohan bestand darauf, eine solche Lampe für Amelia zu kaufen, zusammen mit einigen Glasscheiben.
    »Aber das ist ein Kinderspielzeug«, wehrte sie sich und hielt die Laterne an dem Drahthenkel. »Was soll ich damit?«
    »Euch schön, wenn auch sinnlos die Zeit vertreiben. Spielen. Ihr solltet es mal ausprobieren.«
    »Spielzeug ist für Kinder da, nicht für Erwachsene.«
    »O Miss Hathaway«, murmelte er und führte sie vom Stand fort. »Die schönste Art des Spielens ist für Erwachsene vorbehalten.«
    Sie tauchten in die Menschenmenge ein und schlängelten sich geschickt an den Dorfbewohnern vorbei, bis sie schließlich die Fackeln, lebhaften Gespräche und die lärmende Musik hinter sich ließen und die dunkle, beruhigende Stille des Buchenhains erreichten.
    »Werdet Ihr mir verraten, woher Ihr das Silbersiegel aus Westcliffs Arbeitszimmer habt?«, wollte er wissen.

    »Lieber nicht.«
    »Weil Ihr Beatrix beschützen wollt?«
    Amelias erschrockener Blick durchdrang die Schatten. »Woher wisst Ihr … ich meine, weshalb bringt Ihr meine Schwester ins Spiel?«
    »Während des Abendessens auf Stony Cross hatte Beatrix genügend Zeit. Die Frage lautet, warum hat sie es entwendet?«
    »Beatrix ist ein gutes Mädchen«, erwiderte Amelia leise. »Ein wundervolles Mädchen. Vorsätzlich würde sie nie etwas Unrechtes tun … Ihr habt doch niemandem vom Siegel erzählt, oder?«
    »Natürlich nicht.« Seine Hand berührte sanft ihre Wange. »Ganz ruhig, kleiner Kolibri. Ich würde Eure Geheimnisse nie verraten. Ich bin Euer Freund. Ich denke …« Es folgte eine kurze, spannungsgeladene Pause. »In einem anderen Leben wären wir mehr als Freunde.«
    Ihr Herz verkrampfte sich schmerzhaft. »Es gibt kein anderes Leben. Das gibt es einfach nicht.«
    »Warum?«
    »Ockhams

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