Pflege daheim oder Pflegeheim
sogar – viel zu früh – ins Heim, die alleine auf falsche Arzneimittel zurückgehen.
Medikamenteneinnahme kontrollieren
Allerdings sollten Sie das umgekehrte Problem auch nicht übersehen: Bekommt Ihr Pflegebedürftiger die Arzneien, die er braucht, Mittel gegen Diabetes oder Bluthochdruck zum Beispiel – und nimmt er sie auch regelmäßig ein? Kann er die Tabletten, wenn das vorgesehen ist, alleine teilen? Versteht er, dass er die gelbe, viereckige Pille nur morgens, die rundliche rote aber dreimal am Tag nehmen muss – und achten die Pflegeprofis darauf? Die im Handel erhältlichen „Boxen“, mit denen man für sich selbst oder andere die Medikamente nach Wochentagen und Tageszeiten sortieren kann, sind hier sehr hilfreich. Das wunderschöne filigrane Schmuck-Pillendöschen ist hierzu allerdings nicht geeignet.
Palliativmedizin und Hospizversorgung
Linderung
In der Palliativmedizin geht es, um es klar zu sagen, nicht mehr um Heilung und auch kaum um Besserung von Grunderkrankungen. Vielmehr soll für Menschen mit unheilbaren Krankheiten, oft begleitet von schweren Schmerzen ( siehe auch unten: Schmerztherapie ), die noch bestmögliche Lebensqualität erzielt werden. Dazu gehört es nicht nur, die körperlichen Beschwerden zu lindern, sondern auch die seelischen Probleme. Sie als Angehöriger sollten dabei immer einbezogen werden. Am wichtigsten ist die menschliche Zuwendung.
Hospiz
Einen wichtigen Teil der Palliativversorgung übernehmen heute Hospizdienste. In einem Hospiz werden Menschen in ihrer letzten Lebensphase begleitet und betreut. Das bedeutet zum Beispiel psychologische und auf Wunsch seelsorgerische Versorgung und, wenn nötig, eine Schmerztherapie durch spezialisierte Ärzte, Krankenschwestern und anderes Personal. Sterben im Kreis der Familie ist heute – jedenfalls in Großstädten – nicht mehr die Regel. Den Wunsch, die letzten Lebenstage in vertrauter Umgebung zu verbringen, erfüllen ambulante Hospizdienste, deren Mitarbeiter ins Haus kommen und auch zum Beispiel Nachtwachen übernehmen, nicht aber die pflegerischen Aufgaben (zu den stationären Diensten/Hospizen siehe Kapitel 5 ) . Dies kann Sie als Angehörigen sehr entlasten. In vielen Regionen gibt es Koordinierungsstellen für Hospize (die sich zum Beispiel im Internet finden), die Ihnen einen geeigneten Anbieter in Ihrer Nähe nennen können. Die Kosten für palliativmedizinische Versorgung zu Hause trägt – nach ärztlicher Verordnung – die Krankenkasse.
Immer wieder wird aber auch ein „Flickenteppich“ bei der „Spezialisierten Ambulanten Palliativ-Versorgung“ (SAPV) beklagt: Es gebe zu wenige Einrichtungen und zu wenige erfahrene Fachkräfte, die auch noch unzureichend honoriert würden. Aus den neueren Berichten der Krankenkassen geht allerdings hervor, dass sich diese Situation zu bessern scheint.
Schlafstörungen
Alte Menschen schlafen oft schlechter ein und durch. Schon geringste Reize können den Schlaf eines Pflegebedürftigen stören oder verhindern. Hinzu kommt meist nächtlicher Harndrang. Auf der anderen Seite nicken sie tagsüber oft ein. So gleichen sie nächtlichen Schlafverlust teilweise aus. Dennoch gehören Schlafstörungen zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen im Alter.
Achtung, Schlafmittel!
Fachleute warnen vor dem im Alter häufigen übermäßigen Gebrauch von Schlafmitteln einschließlich der rezeptfreien. Davor sollte immer eine ausführliche Diagnostik stehen, denn bestimmte Krankheiten wie Asthma, Herzleiden oder Depressionen können Ursache des Schlafmangels sein. Zunächst kann auch eine Lebensumstellung (Verzicht auf Koffein und schwere Mahlzeiten am Abend) eine Besserung bewirken. Erst nach ausführlicher ärztlicher Beratung und wenn die Schlafproblematik über mehr als einen Monat andauert, sind in manchen Fällen dann doch Schlaftabletten angezeigt. Dann sind so genannte „Z-Präparate“ Mittel der ersten Wahl. Die Bezeichnung kommt von den Anfangsbuchstaben Zaleplon, Zolpidem und Zoplicon (das sind die Substanz-, nicht die Markennamen). Sie wirken recht gut und haben ein geringes oder kein Suchtpotential. Zu beachten ist allerdings, dass Medikamente im älteren Organismus ( siehe Medikamente im Alter) anders verarbeitet werden – Schlafmittel langsamer. Außerdem erhöht die Benommenheit oder Schläfrigkeit bei älteren Menschen die Sturzgefahr, besonders wenn sie nachts ’raus müssen. Auf jeden Fall muss die Dosis entsprechend angepasst werden. Außerdem sollten
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