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Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Pflugstein: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Pflugstein: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Bodenmann
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Du, ich muss jetzt leider zurück ins Hotel, denn ich möchte vor dem
Abendessen noch packen. Ich fliege morgen früh nach Zürich zurück. Lass uns später
am Pool einen Apéro trinken und danach etwas zusammen essen. Einverstanden?«
    »Gerne«,
willigt sie erfreut ein.
     
    Nachdenklich schaut sie seiner großen
Gestalt nach. Sie findet, dass er noch besser aussieht als damals. Nicht einmal
in ihren kühnsten Träumen hätte sie es für möglich gehalten, Valentin ausgerechnet
hier wieder zu begegnen.
    Nun würde
sie ihm ein paar ungelöste Fragen, ihre Beziehung betreffend, endlich stellen können.

3
     
    Valentin sitzt mit ausgestreckten
Beinen, das Gesicht der Sonne zugewandt, an der Poolbar.
    Viktoria
mustert den rothaarigen Mann. So entspannt hat sie ihn noch nie gesehen. Mit seinem
strahlendweißen Hemd und den verwaschenen Jeans sieht er umwerfend gut aus. Das
von der Sonne ausgebleichte Haar und das eingetrocknete Salz auf seinem sonnengebräunten
mit Sommersprossen übersäten Gesicht verstärken seine männliche Ausstrahlung.
    Sie geht
auf ihn zu. »Darf ich?«, fragt sie mit einem Lächeln und deutet auf den Korbstuhl
neben ihm.
    Er springt
auf.
    Sie lässt
sich von ihm umarmen. Er ist fast einen Kopf größer als sie. Bei seiner kräftigen
Statur kommt sie sich mit ihren üppigen Formen genau richtig proportioniert vor.
Sie saugt seinen Duft ein. Er riecht nach Sonne und Meer.
    Als sie
sich gesetzt haben, begegnen sich ihre Blicke. Es kommt ihr so vor, als schauten
ihr seine braunen Augen, die von einem ausgeprägten Stirnwulst überschattet werden,
direkt ins Herz.
    »Was darf
ich für dich bestellen?«, löst er den Zauber auf.
    Sie entscheidet
sich für einen Gin Tonic.
    Er gibt
dem Kellner ein Zeichen.
    »Bist du
zum ersten Mal hier?«, versucht sie die spannungsgeladene Stille zu überbrücken.
    »Ja.«
    »Und warum
ausgerechnet Wadi Lahami?«
    »Rein zufällig.
Bis jetzt bin ich im Frühling immer nach Tansania gefahren.«
    »Auf Safari?«
    Er nickt
bedeutungsvoll.
    »Gefällt
es dir hier?«, fährt sie fort.
    »Und wie.
Die Unterwasserwelt ist atemberaubend.«
    »Ja, fragt
sich bloß, wie lange noch«, gibt sie zu bedenken.
    Er antwortet:
»Hier ist man, soviel ich weiß, die Verpflichtung eingegangen, die Natur zu schützen.«
    »Der Müll
am Ufer zeigt, wo der Schutz aufhört«, gibt sie prompt zurück.
    »Ja, leider«,
stimmt er ihr zu.
    »Wie lange
bist du schon hier?«
    »Fast eine
Woche.«
    Sie sieht
ihn überrascht an. »Eigenartig, dass wir uns nicht schon früher begegnet sind.«
    »Stimmt.
Mich hat es häufig zu den Mangrovensümpfen gezogen, um dort Watvögel zu fotografieren«,
verrät er ihr.
    »Ich war
noch nie dort.«
    Er lächelt
in sich hinein. »Das erklärt doch einiges. Wann fliegst du zurück?«
    »Am Sonntag.«
    »Wohnst
du immer noch in diesem abgelegenen Dorf?«
    »Nein, ich
bin umgezogen. – Wirklich schade, dass wir uns damals aus den Augen verloren haben«,
bemerkt sie beiläufig.
    Er entzieht
sich ihrem Blick und schaut schweigend aufs Meer hinaus.
    Verunsichert
fährt sie fort: »Warum hast du …?« Sie unterbricht sich, ohne den Satz zu beenden.
»Das, was ich am wenigsten verstehe, ist, warum du damals meine Anrufe nicht erwidert
hast.«
    Verwundert
sieht er sie an. »Bist du mir deswegen immer noch böse?«
    »Böse, nein,
enttäuscht, ja«, gibt sie umgehend zurück.
    Bedauernd
zieht er die Schultern hoch. »Ich habe dich damals vor mir gewarnt.«
    »Ja, das
hast du. Aber ich dachte, dass ich dir mehr bedeute als nur ein schnelles Abenteuer.«
    »Das kommt
davon, wenn man seine Erwartungen zu hoch schraubt.«
    Sie weiß
nicht, was sie mehr verletzt. Seine Worte oder die Herablassung, die darin mitschwingt.
    Er legt
seine Hand auf ihren Arm. »Ich bin froh, dass du hier bist«, versucht er ihre Aufmerksamkeit
zurückzugewinnen.
    Sie muss
sich zwingen, seine Hand nicht abzuschütteln.
    Er beugt
sich näher zu ihrem Gesicht hin und fährt fort: »Du hast mich verführt, und ich
habe mich von dir verführen lassen. Wir haben eine wunderbare Nacht zusammen verbracht,
die ich nie vergessen werde.«
    Sie starrt
ihn verächtlich an.
    Er zuckt
die Achseln. »Ich bin für eine Beziehung einfach nicht geschaffen«, erwidert er
resigniert.
    Die Wut
nimmt Oberhand. Ich muss hier weg, beschwört sie sich.
    »Ich werde
versuchen, es dir zu erklären. Gib mir einfach ein bisschen Zeit«, fleht er sie
an.
    »Da gibt
es nichts zu erklären«, erwidert sie mit Tränen in den

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