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Pforten der Hoelle

Pforten der Hoelle

Titel: Pforten der Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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wäre?« fragte er. »Vertrauen«, antwortete sie.
    Der düstere Blick, mit dem Landru sie maß, ließ Lilith frösteln.
    Und unbehaglich mit der Hand über die eigene Kehle streichen.
    *
    Monte Cargano
    »Lilena .« Lilena ... lena ... na ...
    Salvat verlangsamte seinen Schritt. Einen Moment lang beunruhigte ihn das Gefühl, von flüsternden Geistern belauert zu werden. Aber natürlich war es einzig das Echo seiner eigenen Stimme, das durch den gewundenen Felskorridor wehte. Nur hatte der Führer der Bruderschaft nicht gemerkt, daß er laut ausgesprochen hatte, was er lediglich für einen Gedanken gehalten hatte. Ein Gedanke .
    Salvat entließ einen weiteren Laut ins Dämmer, das hier, tief unter dem Kloster ewig herrschte. Sein bitteres Seufzen zersplitterte am Fels und schien aus einem Dutzend Kehlen zugleich nachgeahmt zu werden.
    Lilena 5 war nicht nur ein Gedanke, und sie war mehr als ein Name. Sie war Salvat eine Erinnerung, unliebsam, leidvoll und bittersüß in einem. Und darüber hinaus war sie eines der ganz wenigen Geheimnisse, vielleicht sogar das einzige, das selbst er nie hatte lösen können.
    Ihre zwar kurze, aber doch so dramatische und folgenschwere Begegnung lag weit über 300 Jahre zurück. Daß Salvat nach dieser langen Zeit gerade jetzt immer wieder an das Mädchen Lilena denken mußte, mochte daran liegen, daß die Situationen damals und heute einander in vielerlei Hinsicht ähnelten.
    Hätte er Lilena seinerzeit nicht getroffen - nun, die Welt, wie sie heute war, wäre nie geworden.
    Lilena, dieses ewige Mysterium, hatte dem Bösen selbst die Stirn geboten. Er, Salvat, hatte sie in diese schicksalhafte Schlacht geschickt, und er wünschte noch heute, er hätte es nicht tun müssen. Viel lieber hätte er Lilena an seiner Seite behalten, nicht nur, um ihre Rätselhaftigkeit zu ergründen .
    Ächzend, als schiebe er eine große Last fort, verdrängte Salvat die müßigen Überlegungen. Es war nicht zu ändern, und es hatte damals keinen anderen Ausweg gegeben, als das Mädchen gleichsam zu opfern. Was es auch gewesen sein mochte, das da an Rätselhaftem in ihr gesteckt hatte, es hatte genügt, um das schlimmste Los von der Menschheit abzuwenden.
    Dennoch - Salvat wünschte, sie (oder wenigstens doch jemand wie Lilena) wäre auch jetzt an seiner Seite. Denn gerade jetzt hätte er solcherlei Beistand dringend gebraucht. Aber das Mädchen Lilena war einmalig - zu ihrer Zeit und wohl in alle Ewigkeit.
    Alles Wünschen half ihm nicht, und selbst aus seinen Gebeten bezog Salvat nicht wirkliche Hilfe, sondern »nur« Kraft. Und Hoff-nung. Daß noch nicht alles zu spät war. Daß er auf dem richtigen Weg war, das Richtige zu tun.
    Nun, im Augenblick war Salvat tatsächlich auf dem Weg. Dieser Weg führte ihn tiefer und tiefer hinein in das nahezu unergründliche Labyrinth im Fels des Klosterberges. Ungezählte Gänge verschlangen sich wie zu einem kalten Aderwerk, an dem entlang sich eine Unzahl von Kavernen und gewaltigen Felsräumen reihten. Und viele davon bewahrten gewaltige Geheimnisse.
    Eine dieser Kammern war Salvats Ziel. Jene, in der das Kind ruhte.
    Das Kind, der Knabe, der das Unmögliche getan hatte - der das Tor geöffnet hatte.
    Salvat hatte die Ankunft des Jungen vorhergesehen und mithin auch, weswegen das Kind nach Monte Cargano kommen würde.
    Umgehend hatte Salvat den Großen Plan in die Tat umgesetzt und damit entsprechende Gegen- und Schutzmaßnahmen eingeleitet. Im entscheidenden Moment jedoch war die Ablenkung durch weitere fremde Ankömmlinge im Kloster so groß gewesen, daß der Knabe ungehindert tun konnte, weswegen er gekommen war.
    Zwar war es Salvat gelungen, unter Einsatz all seiner Macht das Tor wieder zu schließen. Aber es hätte noch nicht einmal soweit kommen dürfen. Niemals durfte das Portal geöffnet werden - niemals! So lautete Salvats Auftrag. Und doch war es geschehen. Er hatte - versagt .
    Salvat glaubte (hoffte), die Flügel der Pforte gerade noch rechtzeitig wieder geschlossen und versiegelt zu haben. Ganz sicher konnte er indes nicht sein. Ob etwas - und wenn ja, wieviel - von dem, was drüben auf seine Rückkehr lauerte, herüber gekommen war, wußte er nicht mit wirklicher Sicherheit zu sagen.
    Nun, wenn es in dieser Hinsicht Schwierigkeiten gab, würden sie ihn ohnedies einholen, auch ohne sein Zutun. Vorerst hatte er mit der Entsendung Enyas ausreichende Maßnahmen getroffen, so daß er sich nun - endlich - eines weiteren Problems annehmen konnte:
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