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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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antwortete, und McGuire bat Joyce, ihn mit dem Vize-Präsidenten zu verbinden.
    »Worum geht es?« fragte Bill Shelly, dessen Stimme knapp und befehlend klang.
    »Ich habe gerade das Vorstellungsgespräch mit Adam Schonberg beendet«, sagte Mr. McGuire, »und Sie hatten recht. Er ist David Schonbergs Sohn und gleichfalls einer der besten Kandidaten, den ich im Verlauf der letzten fünf Jahre gesehen habe. Er ist vollkommenes Material für die obere Etage von Arolen bis durch zu seinem Denken über die augenblickliche Praxis in der Medizin.«
    »Klingt gut«, stimmte Bill zu. »Wenn er sich bewährt, kriegen Sie einen Bonus.«
    »Ich fürchte, ich kann mich nicht rühmen, ihn gefunden zu haben«, sagte Clarence. »Der Bursche hat mich angerufen.«
    »Sie kriegen den Bonus trotzdem«, sagte Bill. »Gehen Sie mit ihm essen und bringen Sie ihn dann in mein Büro. Ich würde mich gerne selbst mit ihm unterhalten.«
    Clarence hängte auf und kehrte zu der Sitzgruppe vor seinem Büro zurück. »Ich habe gerade mit dem Vize-Präsidenten gesprochen, der das Marketing leitet und mein direkter Vorgesetzter ist. Er würde sich nach dem Essen gerne selbst mit Ihnen unterhalten. Was sagen Sie dazu?«
    »Ich fühle mich geschmeichelt«, sagte Adam.
     
    *
     
    Jennifer wandte sich von dem Fenster in Cheryls Zimmer ab und sah ihre Freundin an. Sie erschien mit ihrer weißen Haut und dem frisch gewaschenen blonden Haar fast wie ein Engel. Das Beruhigungsmittel, das man ihr gegeben hatte, tat offensichtlich seine Wirkung. Cheryl schlief, ihr Kopf war bequem von einem Kissen gestützt.
    Jennifer wußte nicht, was sie tun sollte. Cheryl war aus dem Behandlungszimmer zurückgebracht worden; dann hatte man ihr von Dr. Foleys Tod erzählt. Marlene Polanski hatte versucht, Cheryl zu überzeugen, Dr. Stephenson sei ein genau so guter Arzt wie Dr. Foley, und Cheryl solle weitermachen und das Verfahren durchführen lassen. Sie erinnerte Cheryl daran, jeder weiterhin vergehende Tag mache die Abtreibung riskanter.
    Jennifer hatte allmählich Marlene zugestimmt und gleichfalls versucht, Cheryl umzustimmen, aber das Mädchen beharrte weiter darauf, niemand außer Dr. Foley werde sie berühren. Es war fast, als ob sie sich weigerte zu glauben, daß der Mann Selbstmord begangen habe.
    Während sie auf die bewegungslose Gestalt in dem Bett starrte, bemerkte Jennifer, wie sich die Augen ihrer Freundin langsam öffneten.
    »Wie fühlst du dich?«
    »Gut«, sagte Cheryl schläfrig.
    »Ich glaube, ich sollte mich auf den Weg machen«, sagte Jennifer. »Ich muß noch das Abendessen machen, bevor Adam nach Hause kommt. Ich rufe dich später an. Ich kann morgen wiederkommen, wenn du willst. Bist du sicher, daß du nicht von Dr. Stephenson behandelt werden willst?«
    Cheryls Kopf rollte auf die Seite. Wenn sie sprach, waren ihre Worte genuschelt. »Was hast du gesagt? Ich habe dich nicht ganz genau verstanden.«
    »Ich habe gesagt, ich mache mich wohl auf den Weg«, sagte Jennifer und lächelte unwillkürlich. »Haben sie dir Champagner gegeben, bevor sie dich hier herauf gebracht haben? Du klingst, als ob du betrunken bist.«
    »Kein Champagner«, murmelte Cheryl, während sie an den weißen Laken herumfummelte. »Ich gehe mit dir zum Fahrstuhl.« Cheryl schlug das Laken zurück und zog versehentlich an dem Tropf, der immer noch an ihrem linken Arm befestigt war.
    »Ich glaube, du bleibst besser, wo du bist«, sagte Jennifer. Ihr Lächeln verschwand, und sie empfand das ursprüngliche Rühren der Angst. Sie griff nach Cheryl, um sie zurückzuhalten.
    Aber Cheryl hatte ihre Beine bereits über die Kante des Bettes gebracht und richtete sich zu einer unsicheren sitzenden Position auf. An diesem Punkt bemerkte sie, daß sie sich die Braunüle herausgezogen hatte und an der Stelle blutete, an der das Röhrchen in ihrem Arm gesessen hatte.
    »Sieh dir an, was ich angestellt habe«, sagte Cheryl. Sie deutete auf das Röhrchen, und indem sie das tat, verlor sie die Balance.
    Jennifer versuchte, ihre Schultern zu fassen, aber Cheryl glitt in einer schlappen, flüssigen Bewegung vom Bett auf den Boden. Jennifer konnte nur noch ihren Fall mildern. Am Ende stand sie weit nach vorn vorgebeugt, so daß ihr Gesicht fast die Knie berührte.
    Jennifer wußte nicht, was sie tun sollte: um Hilfe rufen oder Cheryl hochheben. Da sich Cheryl in einer so unnatürlichen Position befand, entschloß sie sich, ihr zurück ins Bett zu helfen und dann die Krankenschwester zu holen,

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