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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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geschlossen hatten, fühlte sich Jennifer erleichtert. Dann nahm Gale sie am Arm und sagte: »Sie müssen hier eintreten.«
    »Ich glaube nicht, daß es eine gute Idee ist…«, begann Jennifer.
    »Unsinn«, unterbrach Gale. »Ich weiß, was Sie jetzt sagen werden. Aber dieser Teil des Verfahrens ist nichts. Der bedeutendste Teil ist Cheryls Sichtweite. Es ist wichtig für sie, die Art von Unterstützung zu haben, die eine Familie geben kann.«
    »Aber ich gehöre nicht zu ihrer Familie«, sagte Jennifer und fragte sich, ob sie hinzufügen sollte, »und ich bin selbst schwanger.«
    »Familie oder Freund«, sagte Gale. »Ihre Anwesenheit ist entscheidend. Hier. Ziehen Sie das über Ihre Kleider und das hier über Ihr Haar. Stellen Sie sicher, daß all Ihr Haar eingesteckt ist.« Sie reichte Jennifer ein steriles Gewand und eine Haube. »Und dann kommen Sie herein.« Gale verschwand durch eine Verbindungstür.
    Verdammt, dachte Jennifer. Sie befand sich in einem Lagerraum mit Bettlaken und großen Maschinen aus Edelstahl, die wie Boiler aussahen. Jennifer vermutete, es handele sich um Sterilisatoren. Widerstrebend zog sie die Haube an und schob ihr Haar hinein, wie es gewünscht worden war. Dann schlüpfte sie in das Gewand und verschnürte es über ihrem Bauch.
    Die Verbindungstür öffnete sich, und Gale kehrte zurück und betrachtete Jennifer, während sie den Verschluß eines Sterilisators öffnete. »In Ordnung. Gehen Sie einfach rein und bleiben Sie links stehen. Wenn es Ihnen nicht gut ist oder irgendwas, dann gehen Sie wieder hier herein.« Jennifer hörte ein Zischen, als Dampf aus der Maschine austrat.
    Jennifer atmete tief ein und betrat den Behandlungsraum.
    Er sah gerade so aus, wie sie es sich vorgestellt hatte. Die Wände waren weiß gekachelt, und der Boden bestand aus einer Art weißem Vinyl. An einer Wand hing ein weißes Porzellanbecken, und Laborschränke mit gläserner Vorderseite, die mit medizinischen Geräten angefüllt waren, standen an einer Wand entlang.
    Cheryl war auf einen Untersuchungstisch gebracht worden, der mitten im Raum plaziert war. Gleich daneben befand sich ein Gestell, das eine Kollektion rostfreier Schalen und Plastikröhrchen trug. Gegen die gegenüberliegende Wand war ein Anästhesie-Wagen gelehnt, auf dem die bekannten Gaszylinder befestigt waren.
    In dem Zimmer hielten sich noch zwei Krankenschwestern auf. Eine von ihnen wusch Cheryls Unterleib, während die andere damit beschäftigt war, verschiedene Packungen zu öffnen und den jeweiligen Inhalt auf das Instrumententablett zu legen.
    Die Tür zum Behandlungszimmer öffnete sich, und ein in ein steriles Gewand gekleideter Arzt mit Gummihandschuhen trat ein. Er ging sofort zum Instrumententablett und arrangierte die Instrumente nach seinem Wunsch. Cheryl, die bislang ruhig dagelegen hatte, richtete sich auf einem Ellbogen auf.
    »Miß Tedesco«, sagte eine der Krankenschwestern. »Sie müssen sich für den Arzt zurücklegen.«
    »Das ist nicht Dr. Foley«, sagte Cheryl. »Wo ist Dr. Foley?«
    Einen Augenblick lang bewegte sich niemand in dem Raum. Der Arzt und die Krankenschwestern warfen sich Blicke zu.
    »Ich mache das hier nicht mit, wenn Dr. Foley nicht hier ist«, sagte Cheryl, und ihre Stimme überschlug sich.
    »Ich bin Dr. Stephenson«, sagte der Mann. »Dr. Foley kann nicht hier sein, aber die Julian-Klinik hat mich autorisiert, seine Stelle zu übernehmen. Das Verfahren ist sehr einfach.«
    »Das ist mir gleich«, schmollte Cheryl. »Ich werde die Abtreibung nicht haben, wenn er sie nicht durchführt.«
    »Dr. Stephenson ist einer unserer besten Chirurgen«, sagte eine Krankenschwester. »Bitte legen Sie sich zurück, und lassen Sie uns mit dieser Sache weitermachen.« Sie legte eine Hand auf Cheryls Schulter und begann, sie herunterzudrücken.
    »Einen Augenblick«, sagte Jennifer, selbst überrascht über ihr anmaßendes Eingreifen. »Es ist offensichtlich, daß Cheryl Dr. Foley will. Ich finde nicht, daß Sie sie zwingen sollten, jemand anderes zu akzeptieren.«
    Jeder in dem Raum wandte sich Jennifer zu, als ob sie erst in diesem Augenblick bemerkten, daß sie dort stand. Dr. Stephenson kam zu ihr herüber und begann, sie aus dem Raum zu führen.
    »Einen Augenblick«, sagte Jennifer. »Ich gehe hier nicht raus. Cheryl sagt, sie will sich dem Verfahren nicht unterziehen, wenn Dr. Foley es nicht durchführt.«
    »Wir haben dafür Verständnis«, sagte Dr. Stephenson. »Wenn Miß Tedesco es so will, werden wir

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