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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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natürlich ihre Wünsche respektieren. In der Julian-Klinik kommt der Patient immer an erster Stelle. Wenn Sie schon mal zu Miß Tedescos Zimmer gehen wollen, wird sie gleich wieder bei Ihnen sein.«
    Jennifer warf Cheryl einen Blick zu, die mittlerweile auf der Kante des Untersuchungstisches saß. »Mach dir keine Sorgen«, rief sie Jennifer nach. »Ich werde sie nichts tun lassen, wenn Dr. Foley nicht kommt.«
    Verwirrt ließ sich Jennifer aus dem Behandlungszimmer führen. Das Rollbett, auf dem Cheryl hierher gefahren worden war, wurde wieder hineingerollt, was Jennifer sich besser fühlen ließ. Sie entfernte die Haube und den Umhang und warf sie in einen Korb auf dem Korridor.
    Fast augenblicklich erschien Marlene Polaski. »Ich habe gerade gehört, was geschehen ist«, sagte sie zu Jennifer. »Es tut mir schrecklich leid. Gleich, wie sehr man es versucht, in einem so großen Institut geht doch schon mal etwas schief. Die letzten vierundzwanzig Stunden waren so chaotisch. Wir hatten geglaubt, Sie hätten von dem armen Dr. Foley gewußt.«
    »Wovon sprechen Sie?« fragte Jennifer.
    »Dr. Foley hat vorletzte Nacht Selbstmord begangen«, sagte Marlene. »Er hat zuerst seine Frau und dann sich selbst erschossen. Es stand in allen Zeitungen. Wir dachten, Sie hätten es gelesen.«
    Jennifer ging auf den Korridor zurück. Cheryl wurde gerade an ihr vorbeigerollt. Jennifer seufzte und war froh, trotz allem bei Dr. Vandermer zu sein.
     
    *
     
    Als Adam in Montclair, New Jersey, den Bus verließ, dankte er dem Fahrer, der ihn ansah, als ob er verrückt sei. Adam war tatsächlich in einer merkwürdig hochgestochenen Stimmung, einer Kombination von Nervosität wegen des bevorstehenden Vorstellungsgespräches und seines Schuldgefühles aufgrund seines Benehmens am vorigen Abend. Er hatte versucht, sich bei Jennifer zu entschuldigen, aber das beste, was er hervorgebracht hatte, war zu sagen, es täte ihm leid, die Tür beschädigt zu haben. Er hatte sein Denken über ihr ganztägiges Auf-den-Beinen-Sein und Schuheverkaufen während ihrer Schwangerschaft nicht geändert.
    Adam erblickte den Wagen von Arolen genau an der Stelle, wo die Sekretärin gesagt hatte, daß er auf ihn warten würde: vor der Montclair National Bank. Adam überquerte die geschäftige Geschäftsstraße und klopfte an das Fahrerfenster. Der Mann las gerade die New York Daily News. Er griff über seine Schulter nach hinten und schloß die hintere Tür auf.
    Es war eine kurze Fahrt von der Stadt zum Hauptquartier von Arolen, das erst vor kurzem erbaut worden war. Adam saß mit seinen Händen zwischen die Knie gepreßt und versuchte, alles in sich aufzunehmen. Sie hielten an einem Sicherheitsposten an, und eine uniformierte Wache mit einem Kontrollbrett beugte sich vor und starrte Adam durch das Fenster an. Der Fahrer sagte »Schonberg«, und die Wache öffnete, augenscheinlich zufriedengestellt, das schwarz-weiß gestreifte Tor.
    Als sie die gewundene Anfahrt hochfuhren, war Adam verblüfft über den Reichtum. In der Mitte einer außergewöhnlich gepflegten Rasenfläche lag umgeben von Bäumen ein Teich, in dem sich die Sonne spiegelte. Das Hauptgebäude bestand aus einer riesigen bronzierten Struktur, deren Oberfläche wie ein Spiegel wirkte. Die Seiten des Gebäudes verjüngten sich, je höher sie in den Himmel stiegen. Auf beiden Seiten gab es zwei kleinere Gebäude, die mit durchsichtigen Brücken mit dem Hauptgebäude verbunden waren.
    Der Fahrer fuhr um den Teich, auf dessen Wasseroberfläche sich die Sonne spiegelte, und hielt direkt vor dem Haupteingang an. Adam dankte dem Mann und ging auf die Türen zu. Während er näher darauf zuging, überprüfte er sein Aussehen in der spiegelähnlichen Oberfläche. Er trug seine besten Kleidungsstücke, einen blauen Blazer, ein weißes Hemd, eine gestreifte Krawatte und eine graue Hose. Das einzige Problem war, daß am linken Ärmel des Jacketts zwei Knöpfe fehlten.
    Hinter der Eingangstüre wurde ihm ein besonderes Abzeichen gegeben; man sagte ihm, er solle den Aufzug zur zwölften Etage nehmen. Als er in einsamem Glanz hochfuhr, bemerkte er eine TV-Kamera, die sich langsam hin- und herbewegte, und fragte sich, ob er beobachtet werde. Als sich die Türen öffneten, wurde er von einem Mann in seinem Alter begrüßt.
    »Mr. McGuire?« fragte Adam.
    »Nein, ich bin Tad, Mr. McGuires Sekretär. Würden Sie mir bitte folgen.«
    Er führte Adam zu einem Vorzimmer, bat ihn zu warten und verschwand durch eine

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