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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Aber was würden sie sagen können, um einen Arzt wie Vandermer seine Meinung über ein Medikament ändern zu lassen? Könnte es vielleicht eine Art unterschwelliger Hypnose sein? Adam warf den Vortragsplan zur Seite. Er dachte, er würde es wohl bald genug herausfinden.
    Das Ertönen eines Hornes ließ Adam auffahren. Dann hörte er, wie die Maschinen ansprangen. Er entschloß sich, an Deck zu gehen und zuzusehen.
    Nachdem er sein Leinenjackett aufgehängt und seine Krawatte ausgezogen hatte, trat Adam in den Korridor hinaus. Vor Kabine 409 hielt er einen Augenblick inne, als er daran dachte, daß er von Alan nicht das geringste gehört hatte, obgleich ihre Kabinen aneinanderstießen. Adam klopfte an die Tür und wartete, bekam aber keine Antwort. Ein weiterer Steward ging vorbei, und Adam mußte sich gegen die Wand drücken. Dann klopfte er wieder. Er wollte gerade gehen, als er in der Kabine einen dumpfen Schlag hörte. Er glaubte, Alan sei vielleicht in der Toilette, und schlug nun mit dem Handballen gegen die Tür. Immer noch bekam er keine Antwort. Adam beugte sich vor und versuchte das Schloß zu öffnen. Die Tür war aber unverschlossen und ging sofort nach innen auf.
    Alan saß auf der Bettkante. Zu seinen Füßen lag ein Wasserglas, das offensichtlich gerade zu Boden gefallen war.
    »Entschuldigung«, sagte Adam verlegen. Alan murmelte, es mache nichts, aber Adam sah, daß er geschlafen haben mußte.
    »Tut mir leid, Sie gestört zu haben«, sagte Adam. »Ich wollte gerade die Abfahrt beobachten und dachte, Sie würden vielleicht…« Adam beendete seinen Satz nicht. Alan fiel langsam nach vorne über. Indem er ganz in die Kabine eintrat, fing ihn Adam auf, bevor er zu Boden fallen konnte.
    »Hallo, geht es Ihnen nicht gut?« fragte Adam.
    Schläfrig schüttelte Alan den Kopf. »Bin nur müde.«
    »Ich glaube, Sie halten besser ein kleines Schläfchen«, lachte Adam und warf einen Blick auf den Nachttisch; er vermutete, Alan könne einen Drink oder zwei genommen haben. Aber nirgendwo sah er Alkohol stehen. Er überlegte, ob er den Mann zudecken solle, aber da Alan voll bekleidet war, ließ er ihn einfach auf den Bettlaken liegen.
    In der Rezeptions-Lobby warteten immer noch ein paar Leute darauf, ihre Kabinen zugewiesen zu bekommen. Der Landungssteg war jedoch hochgezogen worden. Adam ging zwei weitere Etagen zum Promenadendeck hoch, wie es genannt wurde, und trat dann auf das Außendeck.
    Der Wechsel von der klimatisierten Kühle zu der betäubenden Hitze Miamis war wie ein Schock. Adam trat an die Reling und blickte auf den Kai hinunter. Die Schauermänner hatte alle Hände voll zu tun, die Taue abzuwerfen und das Schiff von seinem Liegeplatz zu befreien. Die Vibrationen der Motoren nahm zu, und Seitenstöße brachten das Schiff langsam vom Pier weg. Vom Heck hörte Adam Beifall und dann den Klang einer Dixielandband.
    Als er weiterging, kam Adam bald an eine Teak-Barriere mit einer Tür, die zum Bug führte. Ein Schild warnte: »Nur Besatzung. Zutritt für Passagiere nicht gestattet.« Adam versuchte die Tür zu öffnen. Sie war nicht verschlossen, er entschied sich aber, nicht durchzugehen, um sein Glück nicht jetzt schon auf die Probe zu stellen.
    Wieder heulte das Horn, und gleichzeitig änderte sich die Vibration des Schiffes. Adam vermutete, die Hauptantriebsschrauben wären in Betrieb gesetzt worden. Langsam begann sich das Schiff vorwärts zu bewegen.
    Adam traf andere Passagiere, die das Schiff erkundeten. Alle waren freundlich und aus sich herausgehend. Ferienstimmung herrschte vor.
    Adam stieg ein Deck hinunter und fand sich von Konferenzzimmern aller Größen umgeben, in der Größe von einem ausgewachsenen Hörsaal bis zu Seminarräumen für weniger als ein Dutzend Leute. Fast alle Räume waren mit Tafeln und Diaprojektoren ausgestattet.
    In der Mitte des Schiffs fand Adam eine Tür, auf der »Bibliothek« geschrieben stand. Er wollte eintreten und nach einem Pharmaindex suchen, aber die Tür war verschlossen. In der Annahme, sie würde am nächsten Morgen geöffnet sein, ging er weiter. Bald endete der Hauptkorridor an einer weiteren verschlossenen Tür, von der Adam vermutete, sie führe zu den Unterkünften der Besatzung.
    Als er eine weitere Etage hinunterstieg, kam Adam wieder auf dem Hauptdeck an. Er spazierte an dem Geschäft und der Rezeptions-Lobby vorbei und warf einen Blick in den Hauptspeisesaal. Er war riesig, hatte Kristallüster und große Wände mit Phototapeten. An einem

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