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Pharmakon

Pharmakon

Titel: Pharmakon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Bruchteile ihrer Konversation aufgeschnappt hatte, wußte Adam bereits, daß Alan und Ned ihre Ausbildung am gleichen Krankenhaus gemacht hatten.
    »He! Das ist toll«, sagte Ned, nachdem er Adam vorgestellt worden war. »Warum essen wir nicht alle zusammen zu Abend?«
    Alan schüttelte den Kopf. »Die Arolen-Leute legen die Sitzordnung fest. Sie betrachten Mahlzeiten als Verlängerung der wissenschaftlichen Sitzungen.«
    »Ach, Blödsinn«, sagte Ned. »Was soll das denn sein, ein Sommercamp?«
    Der Mann vor Adam entfernte sich mit seiner Bordkarte in der Hand. Adam trat an den Schalter und stand einem jungen Mann gegenüber, der schmuck in einen weißen Blazer gekleidet war. Auf der Brusttasche befand sich das gleiche Firmenabzeichen, das Adam auf der Seite des Kamins der Fjord gesehen hatte. Auf seinem Revers war ein Schildchen befestigt, das den Namen »Juan« trug. Unter dem Namen stand in kleinen Buchstaben »MTIC« gedruckt.
    »Ihr Name, bitte?« fragte Juan. Seine Stimme klang, als ob er diese Frage so oft gestellt habe, daß er jetzt nur noch rein mechanisch sprechen könne.
    »Stuart Smyth«, sagte Adam und fummelte in seiner Brieftasche herum, um seinen Führerschein herauszunehmen. Durch seine Ungeschicklichkeit fiel sein Arolen-Ausweis auf die Schalterfläche. Glücklicherweise war Juan schon damit beschäftigt, Stuart Smyth in den Computer einzugeben, und hatte es deshalb nicht sehen können. Adam drehte sich um, um festzustellen, ob es jemand von seinen neuen Freunden aufgefallen sei, aber sie plauderten nur miteinander. Adam wandte sich wieder Juan zu und dachte, nach Abschluß der Kreuzfahrt werde er wohl ein nervliches Wrack sein. Verstohlen schob er seinen Arolen-Ausweis in die Jackentasche.
    »Paß?« fragte Juan.
    Nach einem Augenblick voller Panik fand Adam den Paß in der Innentasche seines Jacketts und reichte ihn über den Schalter. Juan öffnete ihn. Adam fühlte, wie ihn eine Welle von Panik überkam, aber Juan sah ihn nur zwei Sekunden lang an, gab ihn dann zurück und sagte: »Hier ist Ihre Bordkarte. Bitte zeigen Sie sie bei dem Zahlmeister vor, und er wird Ihnen Ihre Kabine anweisen. Wenn Sie das Schiff während der Kreuzfahrt verlassen, sollten Sie sichergehen, die Bordkarte immer bei sich zu haben. Der nächste, bitte.«
    Adam trat zur Seite, so daß der Mann hinter ihm an den Schalter gelangen konnte. So weit, so gut.
    Nachdem dann auch Alan seine Bordkarte bekommen hatte, begleiteten er, Ned und Clair Adam zum Arolen-Tisch. Dort wurde ihnen ein Paket ›Bonbons‹ gegeben, wie sie Ned nannte. Das Schicksal nimmt seinen Lauf, dachte Adam, als er das Geschenk, eine Ledertasche mit dem MTIC-Zeichen auf der Seite, entgegennahm. In der Tasche befand sich ein Cross-Federhalter und ein Kugelschreiber-Set, ein großer, in Leder gebundener Notizblock und ein Vortragsplan für die Kreuzfahrt. Daneben gab es eine Zusammenstellung von Arolen-Produkten, die in sich schon eine kleine Apotheke darstellte. Adam sah sich die Beute mit Interesse an, wußte aber, daß er würde warten müssen, um das Ganze im Detail zu begutachten.
    Der Lautsprecher erwachte wieder knisternd zum Leben und verkündete, das Schiff sei bereit, man könne sich an Bord begeben. Beifall stieg von der Menge auf, während Adam und seine neuen Freunde langsam nach draußen gingen. Ein uniformierter Polizist überprüfte ihre Bordkarten am Dock, und sie marschierten alle die Gangway hinauf.
    Als er von der Rampe trat, fand sich Adam auf dem Hauptdeck wieder. Es war kein neues Schiff, selbst wenn man seine Phantasie sehr bemühen wollte, schien aber in gutgepflegtem Zustand zu sein, und bestimmte Teile schienen erst kürzlich renoviert worden zu sein. Das Personal war ganz wie der Mann am Registrationsschalter in weißen Blazern und schwarzen Hosen gekleidet. Ihre Uniformen waren fleckenlos sauber und sorgfältig gebügelt.
    Einer der Stewards näherte sich Adam und prüfte höflich seine Bordkarte und führte ihn zu einem Schreibtisch auf der rechten Seite. Augenscheinlich gab es verschiedenfarbene Bordkarten für diejenigen, die bereits zuvor auf einer Kreuzfahrt gewesen waren. Ned und Clair wurden zu einem anderen Tisch geschickt.
    Adam wurde Kabine 407 auf Deck A zugewiesen, das eine Etage unter dem Hauptdeck lag. Als er den Schlüssel in Empfang nahm, bemerkte er, daß der Zahlmeister die gleiche monotone Modulation in seiner Stimme hatte wie der Mann am Registrationsschalter.
    Alan, der direkt hinter Adam stand, wurde

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